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PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Becken rutschen. Die Gallerte schmatzte und knatschte. Es schien ihm, als würde sie ihm Widerstand entgegensetzen, als wollte sie seine Anwesenheit nicht.
    Aber sein Gewicht zwang ihn hinunter, egal, wie sehr sich die Gallertmasse sträubte.
    Tormanac versank bis zu den Hüften. Er legte sich auf den Rücken und breitete die Arme aus. Das Plasma zögerte.
    Schließlich fügte es sich. Seine Konsistenz verringerte sich, und der Arkonide sank ein, bis die Gallerte über ihm zusammenschlug.
    Die entscheidenden Momente standen bevor. Beim ersten Mal war er paralysiert gewesen und hatte sich nicht wehren können. Nun sank er freiwillig hinein und fragte sich, wie oft es vorkam, dass ein Lebewesen den Vorgang nicht überlebte.
    Sein Atemreflex rebellierte. Der ganze Körper wehrte sich gegen die Erkenntnis, in wenigen Augenblicken zu ersticken oder zu ertrinken. Mit aller Kraft, die er aufzubieten hatte, gelang es ihm, den Mund geschlossen zu halten und die Augen nicht aufzureißen. Die Sekunden dehnten sich zu Minuten oder gar Stunden, während die Muskulatur sich verkrampfen und seinen Oberkörper emporschleudern wollte, damit der Kopf an die Oberfläche geriet.
    Gleichzeitig spürte Tormanac, wie es überall auf seiner Haut lebendig wurde. Die Gallerte drang durch die Poren in seinen Körper ein. Beim ersten Mal war er beinahe gestorben. Nun, da er wusste, was geschah, blieb er zumindest äußerlich ruhig.
    Die Gallertmasse enthielt eine lähmende Substanz. Sein Körper entspannte sich, das Gefühl des Erstickens verschwand innerhalb von Augenblicken.
    Er lag da und wunderte sich, wie er es aushielt, ohne dass ihm die Sinne schwanden und er das Bewusstsein verlor. Es gelang ihm, den Kopf nach links zu drehen. Er sah Kormph, der völlig reglos in der Suppe lag und sich der Diffusion hingab, als sei es das Normalste der Welt.
    Tormanac wurde innerlich nass. Jede Stelle seines Körpers schien perforiert, und die Nervenrezeptoren der Hautschichten meldeten, dass die Haut nach und nach durchweichte.
    Ein feuchtes Gefühl unter der Haut, unmittelbar auf dem Muskelfleisch, das war bizarr und fremdartig. Und krank. Irgendwie wartete Tormanac darauf, dass sich auf seinem Körper Eiterblasen bildeten.
    Das Geneseplasma zeigte keine auffällige Reaktion.
    Der Arkonide hielt still. Während die Feuchtigkeit tiefer in seinen Körper sickerte und sich immer mehr unter der Oberfläche ausbreitete, lauschte er auf die Geräusche, die von außerhalb der Wanne zu ihm durchdrangen. Er hörte das Murmeln von Stimmen, ohne die Worte zu verstehen. Ab und zu drangen metallische Geräusche zu ihm durch.
    Einmal fiel ein wuchtiger Schatten über ihn.
    Das musste Ghlesduul sein. Tormanac bewegte die rechte Hand zum Zeichen, dass er den Naat bemerkt hatte.
    Das Geneseplasma war inzwischen überall in ihm. Nach allem, was er bisher über die Substanz der Badakk wusste, verteilte sie sich gleichmäßig über die Knochen und Organe sowie über den gesamten Körper unter der Haut. Sie bildete kleine Nervenknoten aus, die vermutlich als Steuergehirn dienten.
    Vielleicht verläuft der Vorgang bei mir auch völlig anders als bei Kormph, überlegte Tormanac. Gewundert hätte es ihn nicht. Der Metabolismus der beiden Völker war grundverschieden. Hätte er es von seinem ersten Aufenthalt nicht anders gewusst, er hätte das Geneseplasma für harmlos gehalten.
    Aber dann hätten die Badakk kein derartiges Aufhebens zu machen brauchen. Dahinter steckte durchaus ein solides System. Die Vermehrungskammer gehörte zum Leben dieser Wesen.
    Tormanac stutzte. Etwas stimmte nicht. Es fiel ihm in dem Moment ein, als er den Gedanken vollständig wiederholte.
    Was ist eine Vermehrungskammer?
    Er kannte diesen Begriff nicht, und doch existierte er in seinem Kopf, als habe es ihn schon immer gegeben.
    Ich kenne ihn erst seit wenigen Augenblicken!
    Vermehrungskammer! Er musste raten. War der Raum mit dem Becken gemeint?
    Badakk-Geneseplasma ...
    Die Zuordnung bereitete ihm keine Schwierigkeiten.
    Kannst du mich hören?, dachte er. Sag mir deinen Namen!
    Vermutlich saß er einem Denkfehler auf. Wenn sich aus dem Geneseplasma im Körper eines Lebewesens ein Badakk entwickelte oder ein Monofilament mit dem Bewusstsein eines Badakk, dann hatte dieses Teilwesen keinen Namen, oder es identifizierte sich mit dem Namen des Körpers, in dem es lebte.
    Fremde Gedanken im Bewusstsein – das war der Zeitpunkt, an dem das Monofilament seine Vernetzung mit dem Nervensystem des

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