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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Davon abgesehen, dass es mit dieser Methode recht lange dauern würde, die Flotte zu ›enteisen‹, bin ich tot.«
    »Du solltest dich allmählich mit dem Gedanken an eine Wiederauferstehung vertraut machen.«
    »Nichts lieber als das. Aber der Zeitpunkt muss passen. – Delorian, ich war gerade mitten in einer wichtigen Unterredung und stehe kurz vor dem Durchbruch ...«
    »Melde dich, sobald dies erledigt ist.«
    »Danke fürs Verständnis. Moment!« Bully war doch noch etwas eingefallen. »Verd..., wenn unsere Flotte außer Gefecht ist, können die Sternengaleonen nach Lust und Laune weitere Kriegs-Ovula abregnen lassen. Falls sie Terra oder auch Luna, Venus und Mars erneut mit Nanowaffen infiltrieren, beginnt der ganze Zirkus wieder von vorn.«
    »Nicht ohne Gegenwehr. Ich habe, um im Bild zu bleiben, Dompteure in Stellung gebracht.«
    »Deine Leute?«
    »Ein Gutteil meiner Schar, des Bunds der Sternwürdigen, ist mit der Aufgabe betraut, die Saat der Kriegs-Ovula gegebenenfalls durch eigene Nanogenten-Komplexe zu neutralisieren.«
    »Verstehe. Das höre ich gern. Du denkst an alles, wie?«
    »Niemand kann an alles denken, Freund Reginald.«
    Wenigstens legt er keinen offen ausgeprägten Größenwahn an den Tag ... »Nenn mich ruhig Bully. In diesem Universum tut das jeder. – Bis bald, Delorian.«
    »Bis bald, Bully.«
     
    *
     
    Zurück in Oachonos Krankenzimmer hatte er sich kaum bei dem rekonvaleszenten Fagesy für die Unterbrechung entschuldigt, als ihn erneut ein dringlicher Anruf ereilte. »Anicee Ybarri gibt eine öffentliche Erklärung ab«, teilte die Funkzentrale mit.
    »Oachono, erlaubst du, dass ich die Übertragung hier ansehe, zusammen mit dir?«
    »Ich bin ebenfalls neugierig, da ich denke, dass sie auch für mich von Belang sein dürfte.«
    »Sehr gut. – Holo schalten!«
    Die junge, langgliedrige Frau mit den markant hohen Jochbeinen stand vor einer glatten lindgrünen Wand ohne jegliche Aufschriften oder Logos. »Viele von euch werden mich bereits kennen«, sagte sie. »Ich bin Anicee Ybarri, die Sprecherin des Umbrischen Rates, und ich habe euch eine Mitteilung zu machen.«
    Hinter ihr wurden mehrere Bildfenster eingeblendet. Sie zeigten Straßenszenen: Ansammlungen von Humanoiden und Angehörigen anderer Völker, die einander umarmten, tanzten, Reden oder anderen kulturellen Darbietungen lauschten und dergleichen mehr.
    »In Terrania City wird gefeiert«, sagte Anicee. »Wie auch nicht? Eine schwere Last ist von unseren Schultern genommen worden. Dafür möchte ich Delorian Rhodan ausdrücklich danken.«
    Bully stieß einen leisen Pfiff aus. »Sieh mal einer an. Sie segelt mit dem Wind.«
    »Der Umbrische Rat hatte ohnedies geplant, die Erdbebengefahr dieser Tage zu beseitigen. Delorian ist uns zuvorgekommen; umso besser. Unsere Verbündeten meinten es gut, sind jedoch übers Ziel hinausgeschossen – ein Missverständnis, das ich bedaure und bereinigt wissen will. Wir erbauen die Republik Formatiertes Terra Umbra nicht auf einer Erpressung.«
    »Das wird Chossom aber nicht gefallen«, kommentierte Oachono.
    »Wie soll es weitergehen?«, fragte Anicee. »Genau diese Frage stelle ich auch Delorian Rhodan, und ich möchte sie mit ihm gemeinsam klären. Ich lade ihn zu einer öffentlichen Diskussion über unsere Zukunft ein; je eher, desto besser. Seiner Antwort harrend wünsche ich euch allen noch einen schönen, angenehmen Tag.«
    Das Holo erlosch.
    Kein Wort von Winterstille, dachte Bully. Klar, es heißt nicht umsonst Geheimbefehl.
    Besäße die TOLBA nicht die Technologie, um den Residenzfunk abzuhören und zu entschlüsseln, wären sie noch genauso ahnungslos wie der Rest der Systembevölkerung. Aus den versiegelten Schiffen und sonstigen Einrichtungen der Flotte drang ja nichts nach draußen.
    »Wie beurteilst du die eben gehörte Botschaft?«, fragte Oachono.
    »Mit gemischten Gefühlen«, sagte Bully wahrheitsgemäß. »Zum einen bin ich natürlich froh, dass Anicee ebenfalls um Deeskalation bemüht ist. Ich nehme ihr sogar ab, dass sie es ehrlich meint und tatsächlich gewaltsame Auseinandersetzungen vermeiden will. Andererseits befürchte ich, dass Marrghiz sein eigenes Süppchen kocht.«
    »Die Sayporaner sind sehr trickreich«, pflichtete Oachono ihm bei. »Chossom wiederum ist ein verblendeter Idiot.«
    »Umso wichtiger wäre, dass auch du eine Stellungnahme abgibst. Wie wir es besprochen haben, bevor wir durch Delorians Anruf gestört wurden.«
    »Ich bin nach wie vor im

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