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PR 2660 – Die springenden Sterne

PR 2660 – Die springenden Sterne

Titel: PR 2660 – Die springenden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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verstehen. Aber vorher sag mir – was denkst du, Mondra, wenn du den Bericht aus meinem Leben hörst?«
    Sie wusste selbst nicht, wie sie darauf antworten sollte.
    »Du hast einige Andeutungen gemacht, die mich beunruhigen. Anderes hat mich an unsere erste Begegnung und die gemeinsame Zeit danach erinnert. Diese Tiere, Ramoz, was hat es mit ihnen auf sich? Als genau ein solches Tier habe ich dich getroffen, ehe du in deine humanoide Gestalt zurückverwandelt wurdest, richtig?«
    »Noch einmal – ja und nein. Es steckt weitaus mehr dahinter. Hör zu! Aber zuerst muss ich dir vom Ende dieser Rettungsmission berichten und von Sajons verhängnisvollem Fehler beim ersten springenden Stern, den ich mit eigenen Augen gesehen habe. All das führt in einer geraden Linie zu den Tieren ...«

6.
    Vergangenheit:
    Ramoz
     
    Das dunkelrote Glimmen an der Spitze des Weltraum-Tornados schien sie anzustarren wie ein wütendes, zornentbranntes Auge.
    Ramoz wusste, dass diese Assoziation im Grunde völlig unpassend war, aber er konnte diese unwillkürlichen Empfindungen nicht ändern. Selbstverständlich durfte man einer solchen Naturerscheinung keine Emotionen unterstellen – weder positiver noch negativer Art. Das wäre, als würde man einen Baum gut oder böse nennen, je nachdem, ob er in der Hitze Schatten spendete oder während eines Unwetters einen Schutzsuchenden erschlug, weil der Sturm ihn entwurzelt hatte.
    In diesem Fall richtete der Tornado sein Zerstörungswerk in exakt diesen Sekunden an.
    Ramoz flog mit dem Sternraumer auf einem geradezu bizarren Kurs in das Gebiet des Hyperorkans. Keiner außer ihm hätte das vermocht.
    Sajon starrte noch immer auf die Umgebungsholos, offenbar völlig fassungslos darüber, wie sein Freund die hyperphysikalischen Energiewellen nutzte, um darauf zu reiten und das Schiff zu navigieren.
    Und doch kamen sie zu spät.
    Der Sternraumer der Oraccameo versuchte noch immer, der Vernichtung zu entgehen, aber sein vermeintliches Rückzugsgebiet erwies sich als Todesfalle. Es gab kein Entkommen. Die Ausläufer einer Hyperfront ließen den Schutzschirm platzen. Ein kurzes Gewitter aus irrlichternder Energie – und der Raumer lag ungeschützt mitten im Chaos.
    Die Hülle brach.
    In einer gigantischen Feuerlohe, die in der Weltraumkälte sofort wieder erlosch, riss es den Sternraumer entzwei. Die Gewalten zermalmten die eine Hälfte, bis nur noch winzige Trümmerstücke durchs All trieben. Die zweite trudelte in einem bizarren Kurs auf eine stärkere Hyperwellenfront zu.
    Brennende Atemluft entwich ins All. Energetische Schutzwände versuchten die riesige Aufrissstelle zu versiegeln, doch sie erloschen nach kurzem Aufflackern. Sämtliche Notfallsysteme versagten. Explosionen tobten in der äußerlich noch nicht völlig zerstörten Hälfte des Raumers.
    Die Rettung war nur um Sekunden zu spät gekommen!
    Ramoz hätte sonst die zweite Einheit in Synchronsteuerung nehmen und in Sicherheit bringen können. Wenn er sein Quartier in einem der Schiffe aufgeschlagen hätte ... wenn er nicht in der Stadt unterwegs gewesen wäre ... wenn er sich nur etwas mehr beeilt hätte ...
    Doch all das ließ sich nicht mehr ändern. Kein hätte, kein wäre brachte ihn weiter oder änderte irgendetwas am Scheitern seiner Rettungsmission.
    Er hatte versagt.
    Der Tod der hochrangigen Oraccameo war seine Schuld.
    Das verbliebene Wrack trudelte einer winzigen Hyperraumperforation entgegen. Ramoz sah mithilfe des Augendorns, wie sich einzelne Atome aus dem Hüllenverbund lösten und von dem Phänomen eingesaugt wurden. Im nächsten Augenblick rasten unendlich viele Teilchen aus der Materie des Schiffes auf die Perforation zu. Ein weiterer Lidschlag – und die Reste des Sternraumers waren samt allem, was sich noch darin befunden haben mochte, verschwunden.
    Gefressen.
    Wütend auf sich selbst und die unerbittlichen Naturgewalten, wollte Ramoz abdrehen und den eigenen Sternraumer in sicheres Gebiet manövrieren, als Sajon aufschrie. »Rettungskapseln! Sieh dir das an, es gibt Überlebende!«
    Ramoz war von dem Schauspiel der Vernichtung derart gefesselt gewesen, dass er den naheliegenden Gedanken, nach Rettungsbooten zu suchen, nicht verfolgt hatte. Ein dummer Fehler. Er schalt sich selbst einen Narren.
    Konzentriert lauschte er in das energetische Chaos und die hyperphysikalischen Gewalten hinaus.
    Zwei geordnete Impulse – kleine Notfallsender.
    Drei Nachrichten.
    Vier.
    Er verglich die Werte rasch mit Sajons Ergebnissen,

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