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PR 2662 – Kaowens Entscheidung

PR 2662 – Kaowens Entscheidung

Titel: PR 2662 – Kaowens Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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schloss daraus, dass er alle seine Erinnerungen zurückhatte.
    Gemessen daran trat er sehr schweigsam auf.
    Es handelt sich um persönliche Erinnerungen, die niemanden etwas angehen , überlegte Rhodan. Das ist die häufigste Erklärung in einer solchen Situation.
    Er legte Mondras Verhalten ebenfalls in die Waagschale. Ihr Verhältnis zu Ramoz war im Gegensatz zu früher deutlich abgekühlt. Da fehlte jede Zuneigung, jedes Anzeichen einer leichten Vertrautheit, wie er es zwischen den beiden kannte.
    Der Humanoide verschwieg alles, was aus der Zeit, an die er sich erst jetzt wieder erinnerte, interessant oder wichtig gewesen wäre. Ob QIN SHI damals schon existiert hatte zum Beispiel. Und ob es einen direkten Zusammenhang zwischen den Erbauern der Flotte sowie des Kalten Raumes und den Oracca gab. Dies lag nahe, und Ramoz hatte in seinem Bericht durchaus Verbindungen zwischen den Oraccameo und den Oracca hergestellt.
    Den ähnlichen Namen nach ging Rhodan von einer Verwandtschaft aus. Das bedeutete nicht, dass die Oraccameo damals und die Oracca heute dieselben Prinzipien vertreten hatten. Wenn es jemand aufklären oder erklären konnte, dann Ramoz, die Seele der Flotte.
    »QIN SHI wird sich nicht so schnell aus Chanda vertreiben lassen«, sagte Rhodan nach längerem Nachdenken. »Nach meinen Erfahrungen und Kenntnissen besitzt die Superintelligenz in Chanda einen Anker, den sie bestimmt nicht ungeschützt zurücklässt. Wir sollten ihn finden.«
    »Du meinst, wenn wir sie vom Anker trennen, wird es für sie schwer oder unmöglich, zurückzukehren?«, fragte Ramoz.
    »Schwerer als jetzt. Wir sollten nach Indizien Ausschau halten, also Wachflotten der Xylthen, Ansiedlungen von Dosanthi auf einer Welt, zu der sie früher nicht gehört haben, und Ähnlichem.«
    »Das könnten die Schiffe des Verzweifelten Widerstands erledigen«, sagte Mondra.
    »Sofern wir sie nicht anderweitig brauchen. Was ist mit der Energie für die Schiffe? Um wie viele Einheiten handelt es sich eigentlich?«
    »Das BASIS-Versorgungselement kann die Energie problemlos liefern«, sagte Ramoz, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. »Wir bringen es in den Kalten Raum.«
    »Nicht so voreilig, Ramoz. Du hast die Schiffe, ich die Energie.«
    Das hieß, sie mussten zusammenarbeiten. Jeder war auf den anderen angewiesen. Rhodans Aussage war zudem nur ein Bluff. Er wusste nicht, ob Ryan und Ennerhahl sich auf so etwas einlassen würden, von der technischen Machbarkeit ganz zu schweigen. Und falls es möglich war, war die Größe der Flotte eine Kerninformation.
    »Welchen Zeitfaktor kannst du einsetzen?«, fragte er Ramoz.
    Keine Antwort.
    Rhodan dachte nach. Bei einer großen Flotte, die so lange Zeit ohne Energie gewesen war – was war realistisch? Fünf Jahre für Energieübertragung und anschließend fünf Jahre Selbstreparatur der Schiffe? Das war sinnlos. Dann konnten sie die Schiffe im Kalten Raum ebenso gut abschreiben. Außerdem benötigte Ramoz Besatzungen, selbst dann, wenn er alle Schiffe allein und synchron zu steuern imstande war und die Automatisierung hoch war. Dem Terraner fielen nur die Mitglieder des Verzweifelten Widerstands ein, die dafür infrage kamen.
    Er konfrontierte Ramoz mit seinen Überlegungen. Der Humanoide gab ihm widerstrebend recht. Einen Augenblick lang gewann Rhodan den Eindruck, als habe er sein Gegenüber verunsichert. Aber selbst wenn, es schlug sofort ins Gegenteil um.
    »Du wirst dich umschauen, Rhodan!«, sagte er triumphierend. »Der Kalte Raum hält nicht nur Unmengen Chanda-Kristalle bereit, auch die Flotte ist gewaltig, Sternraumer unterschiedlicher Größe und in einer Zahl, die dir das Haar zu Berge stehen lässt!«
    Rhodan dachte an die Endlose Armada mit ihren Millionen Schiffen oder an TRAITOR und schüttelte nachsichtig den Kopf. So viele waren es garantiert nicht.
    »Wie viele?«, fragte er noch einmal.
    Ramoz schien Vergnügen daran zu haben, ihn auf die Folter zu spannen. Er beschäftigte sich mit dem Gürtel seines Anzugs, sah sich in der Zentrale von MIKRU-JON um und starrte dann betont intensiv auf die Holoschirme.
    »Also keine!«, stellte Rhodan fest. »Ich habe es mir gedacht.«
    So viel Provokation schien sogar Ramoz zu viel zu werden. Rhodan fing sich einen bösen Blick ein.
    »765.000«, sagte die Seele der Flotte schließlich, »davon etwa 550.000 als Standardtyp.«
    Das war doch deutlich mehr, als Rhodan erwartet hatte. Und damit stiegen auch die logistischen Probleme. Der

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