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PR 2662 – Kaowens Entscheidung

PR 2662 – Kaowens Entscheidung

Titel: PR 2662 – Kaowens Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Schleichflug.
    In der PAN-2 hielten sich inzwischen die aus der BASIS geretteten 58 überlebenden Besatzungsmitglieder auf und wurden dort bestens medizinisch betreut. Die gefangen genommenen 124 Xylthen einschließlich ihres Reparats Haogarth und der 21 Badakk der KADURA hingegen waren in die Obhut des Verzweifelten Widerstands überstellt worden.
    Rhodan rief weitere Hologramme auf und ging die Ereignisse der vergangenen Wochen nochmals durch. Er wollte sicher sein, dass sie nichts vergessen hatten. Nach einer Weile verschwanden die Bilder schlagartig. MIKRU-JON bildete den Weltraum jenseits des Ensembles ab. Aus dem Nichts entstand ein leuchtender Kreis, dessen Inneres den Eindruck eines langen, sich in die Ferne verengenden Tunnels machte.
    »Ortung!«, sagte Rhodan schnell.
    Die Werte ergaben eine Tunnellänge von etwa 100.000 Kilometern – der Zugang zum Kalten Raum.
    In der Normalraumortung zeigte sich außer dem Leuchtkreis nichts, der Tunnel führte gewissermaßen aus dem Universum hinaus.
    Zeitgleich mit dem Auftauchen des Kreises entdeckte die Ortung ein sternförmiges Gebilde, das knapp vor dem Kreis schwebte.
    Endlich! , dachte Rhodan. Es geht vorwärts.
     
    *
     
    Rhodan sah einen schlanken, sich drahtig energiegeladen bewegenden, etwa 1,70 Meter großen Humanoiden. Die Nase war flach und breit, der Mund lächelte unentwegt, und in den Mundwinkeln blitzten Reißzähne und verliehen dem Gesicht etwas Gefährliches.
    »Ramoz!«
    Der Bildausschnitt des Holos vergrößerte sich in die Breite. Rhodan erkannte Mondra, die schräg hinter dem Humanoiden stand.
    »Perry Rhodan. Ich ahnte, dass wir uns hier begegnen würden«, sagte Ramoz. »Der Aufenthalt im Kalten Raum war von Erfolg gekrönt. Es ist mir gelungen, mentalen Kontakt zur Flotte aufzunehmen. Sie hat mich akzeptiert. Ich bin der Chalkada-Pilot, die Seele der Flotte.«
    Rhodan rechnete damit, dass Ramoz weitersprach und ein paar Angaben zu den Vorgängen im Kalten Raum machte, doch das Wesen schwieg. Der Terraner warf Mondra einen Blick zu. Sie wirkte nicht besonders glücklich, aus welchen Gründen auch immer. Rhodan stellte daher keine Fragen.
    »Bitte kommt herüber zu MIKRU-JON. Hier können wir uns gern weiter unterhalten.«
    Ramoz zögerte. Aus einem Grund, den Rhodan nicht erriet, schien er Bedenken zu haben. Mondra sagte leise etwas zu ihm. Ramoz wiegte den Kopf hin und her. Sein Gesicht erschien dem Terraner eher ablehnend, dann gab er sich einen Ruck.
    »Wir kommen«, entschied er. »Gebt uns einen Peilstrahl.«
    MIKRU-JON lotste das Sternschiff zur PAN-2, wo es in der Nähe des Obelisken zur Ruhe kam. Ein zusätzlicher Energietunnel bildete sich, durch den die beiden herüberschwebten. In der Zentrale im obersten Drittel trafen sie mit Perry Rhodan zusammen.
    Mondra ging zu Rhodan. Sie begrüßten sich mit einem innigen Händedruck. Mondras Gesicht blieb allerdings reserviert.
    MIKRU-JON ließ eine Sitzgruppe mit bequemen Sesseln entstehen, doch Ramoz beachtete es nicht. Er blieb stehen, also verzichtete Rhodan ebenfalls auf die Sitzgelegenheit. Mondra überreichte Perry unauffällig einen Datenkristall, den der Terraner nicht minder verstohlen in seinen SERUN steckte.
    »QIN SHI muss weg!«, begann Ramoz unvermittelt und in deutlich emotionalem Tonfall. »Wir fegen ihn aus dieser Galaxis hinaus! Dazu ist es nötig, die Anomalie bei der zerstörten Werft zu vernichten. Vielleicht können wir QIN SHI auf diese Weise sogar töten. Zumindest aber erschweren wir seine Rückkehr. Ebenso dringend ist es, Chanda von der Weltengeißel zu befreien. Wenn wir diesen Seelenfresser eliminieren, nützt QIN SHI auch eine Rückkehr nichts. Er wird verhungern.«
    Rhodan runzelte die Stirn. »Du setzt diese beiden Vorgänge an den Beginn unseres Tuns. Warum? Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass sie den Abschluss unseres Kampfes gegen die Superintelligenz markieren.«
    Während der Terraner auf eine Antwort wartete, überlegte er, was Ramoz plante. Wollte er tatsächlich völlig uneigennützig Chanda von QIN SHI befreien? Oder steckte etwas anderes dahinter?
    Es lag wohl an der Kürze seines Berichts, dass Rhodan an seinen Motiven zweifelte. Oder an seinem Gehabe, weil sich dieses so deutlich von dem unterschied, das er früher an den Tag gelegt hatte.
    Das einstige Wechselbad aus Gefühlen, verbunden mit Verunsicherung durch fehlende Erinnerungen, war wie weggewischt. Der Ramoz, den er vor sich hatte, war eine völlig neue Persönlichkeit. Rhodan

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