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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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sie sofort auseinander, andere hielten Sekunden länger stand, doch dann stürzte plötzlich auf einer Länge von gut hundert Metern alles in sich zusammen. Sand und Staub wirbelten auf und verschleierten die Sicht, trotzdem hatte Joschannan den Eindruck, dass die Sonde von Geröllbrocken getroffen und zerschmettert wurde.
    Erst als er nach Minutenfrist weiterhin unbehelligt blieb, war er sicher, dass sein Verfolger zumindest schwer beschädigt inmitten des Geröllhaufens lag.
    Ein Aufschrei im Helmfunk ließ ihn zusammenzucken.
    »Onttril-Gukzz, was ist los?«
    Keine Antwort, nur ein verhaltenes Stöhnen. Und von irgendwo schaltete sich Henar Maltczyk ein. »Vor zwei Minuten war ich in ihrer Nähe! Trotzdem sehe ich sie nicht mehr.«
    »Ich bin hier ... ziemlich in der Hangmitte. Zwei verkrüppelte spiralförmige Dornenpflanzen stehen keine zwanzig Meter entfernt.«
    Joschannan stieg höher. Die Sonne blendete, und die Helmscheibe dunkelte automatisch ab. Für einen Moment war da der Gedanke, auf Infrarotbeobachtung zu gehen; lachhaft bei den herrschenden Temperaturen.
    »Ich sehe sie!«, meldete Maltczyk. »Zwei steile Felszacken ragen wie Zwillingstürme auf.«
    Suchend drehte Joschannan sich mehrmals um die eigene Achse, bis er die Formation fand. Aus seiner Richtung stand die Sonne zwischen den Felsen und schien sie mit ihrer Helligkeit geradezu aufzulösen.
    »Ich hab's!«
    »Fünfzig Meter entfernt«, sagte der Sekretär. »Der Hang über uns ist nicht so rau, eher leicht wellig.«
    »Was ist mit Onttril-Gukzz?«
    »Wie sagt ihr Terraner? Unkraut vergeht nicht.« Die Topsiderin versuchte ein Lachen, doch so richtig gelingen wollte es ihr nicht.
    »Sie wurde getroffen«, meldete sich Henar Maltczyk wieder. »Ich nehme an, Überladung des Individualschirms. Dabei scheint sie die Felsen gestreift zu haben.«
    »Ich habe mir nichts gebrochen«, wandte Onttril-Gukzz ein.
    »Aber der SERUN ist beschädigt, die Klimaanlage arbeitet nicht mehr. Onttril-Gukzz wird bald im eigenen Saft schmoren.«
    »Wir brauchen einen schattigen Platz, an dem wir wenigstens den Tag über abwarten können«, sagte Joschannan. »Ich sehe einen größeren Höhleneingang. Er scheint gut zugänglich zu sein und vor allem tiefer in den Fels hineinzuführen. Der Bereich liegt leicht über euch.«
    »Dorthin wollte ich eigentlich«, bemerkte Onttril-Gukzz. »Ich habe die Höhle aus einiger Entfernung bemerkt, dann hat es mich erwischt.«
    »Aufpassen!«, erklang ein zischender Warnruf von Tork-Trak. Joschannan konnte allerdings nicht erkennen, wo sich der Topsider befand. In der Nähe jedenfalls, denn die Warnung war kaum verklungen, da fiel ein Schatten über die Schlucht.
    Ein Beiboot der Jülziish. Es sank langsam tiefer. Und es kam so zielstrebig näher, als wisse die Besatzung genau, wo sie nach den Gejagten suchen müsse.
    Der Erste Terraner hielt seinen Thermostrahler fester. Es war ein Unding, damit gegen ein großes Beiboot vorgehen zu wollen, trotzdem gab ihm die Waffe das Gefühl, nicht hilflos zu sein.
    Das Beiboot hing höchstens fünfzig Meter über der Schlucht und schien alles unter sich zermalmen zu wollen.
    »Bringt euch in Sicherheit!« Eine mechanisch modulierte Stimme erklang plötzlich im Funkempfang.
    Zwei TARA-Kampfroboter jagten aus unterschiedlichen Richtungen heran. Schon aus der Distanz eröffneten sie das Feuer auf das Beiboot, das seinen Schutzschirm eine Nuance zu spät aufbaute. Da zeigten die schweren Impulsschüsse schon Wirkung. Keine schweren Schäden, aber die Energiebahnen hatten die Rumpfverkleidung deutlich sichtbar beschädigt.
    Zwei weitere TARAS näherten sich und nahmen den Schutzschirm des Beibootes unter Punktbeschuss. Das kleine Diskusschiff stieg wieder höher und erwiderte das Feuer.
    »Jetzt oder nie!«, rief Arun Joschannan und beschleunigte mit dem Flugaggregat seines SERUNS.
     
    *
     
    Sie warteten nicht im Höhleneingang, und sie schauten auch nicht zurück. Sie waren erleichtert, wenigstens fürs Erste der unmittelbaren Bedrohung entkommen zu sein. Dass die Kampfroboter gegen das Beiboot nicht lange bestehen konnten, wusste jeder der vier.
    Mehrere Stollen führten tiefer in den Fels hinein. Tork-Trak, der die Gruppe anführte, ging einfach geradeaus weiter.
    Nach etwas mehr als hundert Metern weitete sich der Felsgang zu einer großen Höhle. Es war angenehm kühl.
    Onttril-Gukzz, die sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte, ließ sich langsam zu Boden sinken. Staub und feines

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