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PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

Titel: PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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den Glaslift zog. Das Ende des Ganges zu der Suite. Die beiden Bediensteten.
    Der feuchte Lappen.
    Vorsichtig öffnete er die Augen. Veiraa stand vor ihm, ein bedauerndes Lächeln auf dem Gesicht. Hinter ihr standen zwei Männer mit schwarz-grau gestreifter Haut.
    Er erkannte die Larun auf den ersten Blick. Die beiden Männer gehörten zur herrschenden Spezies der Koalition Apon.
    Den Feinden der Srinkali.
    Cholaquin blickte an sich hinunter. Er lag festgezurrt auf einer Art Pritsche. Der Raum, in dem sie sich aufhielten, war mit weißen Fliesen ausgelegt. Längliche Kisten stapelten sich auf beiden Seiten der Pritsche. Neben einer Tür gab es ein verschlossenes Fenster.
    Nein, kein Fenster, das torartige Ding erinnerte ihn vielmehr an ...
    Er atmete tief durch. Nun konnte er den Gestank zuordnen: Die Entführer hatten ihn in ein Krematorium gebracht.
    Einer der beiden Männer schob sich an Veiraa – oder wie immer sie heißen mochte – vorbei und baute sich vor ihm auf. Er sah wie ein distinguierter älterer Mann aus, der in einem Film in erster Linie die Rolle des gutmütigen Onkels spielen würde.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Konstrukteur Port'aldonar«, sagte der Mann. »Wir trachten dir nicht nach dem Leben, wir wollen nur mit dir sprechen. Mein Name ist L Tresnik. Das sind L Koschak und S Veiraa, die uns im Zeichen des srinkalischen Widerstandes unterstützt.«
    »Wäre dies nicht einfacher gegangen?«, fragte Cholaquin. Seine Stimme krächzte.
    »Wir kennen dich nicht und durften nicht davon ausgehen, dass du uns zu dir vorgelassen hättest, ohne die Srinkali zu informieren.«
    Cholaquin zerrte an den Fesseln. »Dann bindet mich los, damit wir auf Augenhöhe sprechen können!«
    L Tresnik zögerte kurz, dann gab er sich einen Ruck und löste den Riemen, der Cholaquin festhielt.
    Cholaquin erhob sich mühsam, setzte sich an den Rand der Pritsche und wartete, bis die schwarze Umwölkung vor seinen Augen verschwunden war. Veiraa hielt ihm eine Wasserflasche hin, die er nahm und gierig austrank.
    »Was wollt ihr von mir?«, fragte er, nachdem das Wasser den ätzenden Geschmack aus seinem Mund gespült und die trockene Kehle benetzt hatte.
    »Wie dir bereits bewusst sein dürfte, sind wir im Namen der Koalition Apon hier. Wir riskieren unser Leben, um dir ein Angebot zu machen. Und wir bitten dich inständig, es dir zumindest anzuhören und nach Möglichkeit sogar anzunehmen.« Er wischte sich mit der Hand über die gestreifte Stirn.
    Die Heimatpropaganda hatte die Larun als Halbwilde dargestellt, die auch nicht vor Kannibalismus zurückschreckten.
    Nun, da er die beiden Larun vor sich sah, wirkten sie in ihrem Auftreten deutlich zivilisierter als der Volkserste Sino selbst.
    »Die Zeiten sind verzweifelt«, sagte L Tresnik. »Der kalte Krieg zwischen Srinkal und der Koalition Apon bedroht unser aller Existenz. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Seite den Erstschlag mit der Atombrandbombe wagt. Nichts anderes als ein Genozid droht uns allen! Unsere technischen Fähigkeiten sind begrenzt, die Ressourcen schwinden, weil wir mehr und mehr unserer Jungen zu Soldaten ausbilden müssen, anstatt sie Felder bestellen oder Bodenschätze abtragen zu lassen. Nur ein technologischer Sprung kann uns helfen, den drohenden Krieg zu überleben.«
    »Und nun wollt ihr, dass ich für euch arbeite?«, fragte Cholaquin.
    »Bitte, ja«, sagte der Larun. »Wir flehen dich an! Wir wissen, welch gigantische Fortschritte du für Srinkal erzielt hast. Bevor du Oberkonstrukteur wurdest, war die einzige Bedrohung, die wir vom Volksersten und Konsorten zu befürchten hatten, die Atombrandbombe. Nun besitzt Sino plötzlich die besseren Verteidigungssysteme als wir und bald schon die besseren Antriebs- und Angriffssysteme. Schließ dich der Koalition Apon an und konstruiere uns effektivere Waffen! Im Gegenzug geben wir dir alles, was du verlangst, nur erlöse uns von dieser Bedrohung!«
    Cholaquins Kopf drehte sich. Er blickte Veiraa an.
    Sofort hob sie abwehrend beide Hände. »Komm nicht auf den Gedanken, mich als Lohnbestandteil anzusehen. Ich weiß, dass dich der Volkserste unter anderem mit jungen Srinkali bezahlt. Aber so etwas würde ich niemals zulassen. Selbst wenn es den Krieg verhindern würde.«
    Cholaquin blinzelte überrascht. Dann fasste er sich. »Wenn die Koalition Apon mit effektiveren Waffensystemen ausgerüstet wäre – wäre dann nicht der ›srinkalische Widerstand‹ akut gefährdet?«
    »Nein«,

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