PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure
anzugreifen.
Über Jahre hinweg hatten sie es bei Nadelstichangriffen auf einzelne Raumschiffe und unbemannte Bodenschatzförderungsanlagen belassen.
Nun wollte Sino in einem ersten Schritt die Heimat von Srinkal besser schützen lassen und in einem zweiten Schritt die Koalition von Apon ein für alle Mal ausschalten.
Als Bezahlung für seine Dienste als Konstrukteur erhielt Cholaquin eine eigene Insel außerhalb von Sostarkand und unbegrenzte Ressourcen zugesprochen.
Cholaquin willigte ein und übergab Sino eine Liste der Dinge, die er benötigte, um seine Arbeit aufzunehmen. Darunter waren zwei Großpositroniken, was den gelassenen Gesichtsausdruck des Volksersten kurz zum Entgleisen brachte.
»Falls die Großpositroniken ein Problem darstellen, würde ich mich gern erst ihnen zuwenden. Ich verfüge über große Erfahrung mit Rechnerverbünden.«
Sino blickte von der Liste auf. Cholaquin sah ihm den inneren Konflikt an, den er ausfocht. Auf der einen Seite wollte er dem hohen Gast gegenüber nicht eingestehen, dass die Heimat der Srinkali technologisches Niemandsland war. Auf der anderen Seite wusste er selbstverständlich, dass der neue Oberkonstrukteur seines Reiches über kurz oder lang besser über die technologischen Möglichkeiten Bescheid wissen würde als der Diktator selbst.
»Das könnte in der Tat eine große Hilfe sein«, sagte der Diktator schließlich. »Es gibt immer Verbesserungen, die man anbringen kann, nicht wahr?«
Cholaquin lächelte kalt. »In der Tat, so ist es.«
Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Sholoubwa ihm zunickte.
»Hast du einen weiteren Wunsch?«, fragte Sino, der das Thema der Großpositroniken möglichst schnell beiseiteschieben wollte.
»Das habe ich in der Tat«, sagte Cholaquin. »Und es würde mich außerordentlich freuen, wenn mir der Volkserste in dieser Angelegenheit einen vertraulichen Ratschlag geben könnte.«
Sino beugte sich vor. Die Eröffnung hatte ihn neugierig gemacht.
»Schau«, sagte Cholaquin, »mein Assistent ist zwar geborener Srinkali, aber er wurde früh von Piraten entführt und kennt sich in den Gebräuchen und Heldentaten deines Volkes nicht gut aus. Deswegen wäre es für mich wichtig, wenn ich eine oder mehrere weitere Assistentinnen zur Verfügung hätte, die mir die Vorzüge von Srinkal näherbringen könnten.«
Der Volkserste riss erstaunt die Augen auf. Dann stahl sich ein listiges Lächeln auf seine Züge. »Du meinst ... gut aussehende Srinkali?«
»Nun, ich liebe schöne Dinge, ebenso wie der Volkserste, wie mir die Einrichtung dieses wunderbaren Palastes verrät. Ja, sie dürfen gern gut aussehend sein, meine neuen Assistentinnen.«
Sino erhob sich. »Ich werde dir ein paar Mädchen entsenden, die sicherlich deinen Geschmack treffen und dir beim Studium der Sitten und Gebräuche meines Volkes zuträglich sind.«
Er verabschiedete sich und ging. Keine zwölf Minuten später standen drei srinkalische Frauen vor Cholaquin. Eine war schöner als die andere. Alle hielten die Köpfe in Blickrichtung ihrer Füße gerichtet. Cholaquin spürte, wie sein Herz schneller schlug.
Er erhob sich. »Seht mich an!«
Ihre Köpfe ruckten nach oben. Die Augen aller drei Srinkali hatten die Farbe eines sonnenbeschienenen Ozeans. Die schmalen Gesichter waren ebenmäßig und schön.
Langsam ging Cholaquin von Frau zu Frau, stellte sich vor und wiederholte ihre Namen. Als er vor der dritten Frau stand, schoss plötzlich ein Schmerz durch seine Eingeweide. Heiß und strahlend wie ein glühender Speer, der ihm durch die Bauchdecke gestoßen wurde.
Cholaquin röchelte, fühlte, wie er stürzte. War dankbar für die Schwärze, die ihn auffing.
10.
Blauäugig
4285 NRG
Zehn Jahre später.
»Was verschafft mir die Freude deiner Bekanntschaft?«, fragte Cholaquin.
Die Srinkali lächelte. Ihre Augen waren so blau wie diejenigen seiner drei Gespielinnen auf der Insel. Ein Farbton, den er erst in Srinkal zu schätzen gelernt hatte. Mittlerweile war er süchtig danach, beim Liebesspiel in dieses endlose Blau zu schauen. Der Konstrukteur konnte es sich nicht einmal mehr vorstellen, mit einer Mowenerin mit ihren stumpfen, dunklen Augen zusammen zu sein.
»Du bist eine lebende Legende«, flüsterte die Frau, die sich als Veiraa vorgestellt hatte. »Und von denen gibt es in unserer Gesellschaft nicht allzu viele. Ich konnte einfach nicht anders, als dich kennenzulernen.«
Cholaquin lächelte. Kurz blickte er sich um. In dem Luxushotel in der
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