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PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

Titel: PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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antwortete L Tresnik an ihrer Stelle. »Was wir vorhaben, ist ein Enthauptungsschlag gegen den Volksersten und seine Parteigefährten. Wenn wir die Fesseln der Diktatur sprengen, kann sich das Volk der Srinkali selbst bestimmen.«
    »Und der Koalition Apon beitreten«, fügte Veiraa bei. »Damit wäre die Bedrohung beseitigt, und der Aufschwung in diesem Teil von Karn-Legrek könnte endlich beginnen.«
    Cholaquin seufzte. Er verstand das Anliegen der drei nur zu gut. Kriege waren für ihn ein Geschwür, das ausgerottet gehörte. Auf der anderen Seite ...
    Er war Konstrukteur. Seit er sich aus dem Imperium Mowen hatte zurückziehen müssen, kämpfte er darum, sich eine neue Existenz aufzubauen. In mühseliger Arbeit hatte er sich in den vergangenen zehn Jahren zumindest ansatzweise wieder dorthin gekämpft, wo er früher gestanden hatte.
    Er konnte sich nicht ständig nach dem Wind drehen wie eine Fahne. Zudem schadete es seinem Ruf als Konstrukteur, wenn er wortbrüchig wurde. Und zu schlechter Letzt hatten die Srinkali bei der Behandlung seiner Organprobleme Fortschritte gemacht. Wenn er nun zu der Koalition überlief, könnte dies durchaus bedeuten, dass er über kurz oder lang zum Krüppel wurde oder an Organversagen starb.
    »Ich kann euer Angebot nicht annehmen«, sagte er und fühlte echtes Bedauern dabei. »Es gäbe viele Gründe, es zu tun, aber ich kann nicht. Ich habe mein Wort als Konstrukteur bereits dem Volksersten Sino gegeben.«
    Die beiden Larun sahen einander an, dann blickten sie auf Veiraa. Sie schluckte schwer.
    »Vergiss, was ich vorhin gesagt habe«, sagte sie, ohne ihn anzusehen. »Wenn du das Angebot der Koalition annimmst, werde ich versuchen, dir eine gute Frau zu sein.«
    Cholaquin stieß verächtlich Luft aus. »Du beleidigst meine Intelligenz, wenn du denkst, dass ich auf dieses leere Versprechen hereinfalle.«
    Sie blickte auf. Tränen rannen aus ihren türkisblauen Augen. »Ich ... ich ...«, begann sie, aber Cholaquin schnitt ihr das Wort mit einer herrischen Geste ab.
    »Ich habe euch gesagt, dass ich euer Anliegen verstehe, aber dass ich das Angebot nicht annehmen kann!«
    Einen Moment lang genoss er den völlig verblüfften Gesichtsausdruck der drei. Dann fügte er in einem etwas milderen Tonfall hinzu: »Aber vielleicht kann ich euch eine Lösung anbieten. In meinen Diensten steht ein junger, äußerst begabter Schüler. Subkonstrukteur Sholoubwa verfügt zwar nicht über meine Genialität, aber er wird euch zweifellos helfen können, wirksame Waffen zu entwickeln, die euch gegen Srinkal schützen werden.« Er lächelte. »Und wenn sich Sholoubwa anstrengt, wird euch womöglich gar dieser Enthauptungsschlag gegen den Volksersten gelingen, von dem ihr spracht.«
    L Tresnik kniff die Augen zusammen. »Ich weiß nicht ganz, was ich von diesem Vorschlag halten soll. Der Schüler soll gegen den Meister antreten? Und was tun wir, wenn sich der Subkonstrukteur gegen uns wendet?«
    »Nun«, gab Cholaquin leichthin zurück, »das ist eine Frage des Vertrauens. Und die alles entscheidende Frage lautet deshalb: Vertraut ihr mir?«
    Er streckte die Hand aus.
    Cholaquin sah, wie es in dem Larun arbeitete. Dann ergriff er Cholaquins Hand. »Ich vertraue dir, Oberkonstrukteur Port'aldonar.«
    »Dann werde ich Sholoubwa über seine neue Herausforderung informieren. Er wird sich darüber freuen, da bin ich mir sicher.«
    Er zögerte kurz, dann sagte er: »Nur noch eines: Falls euch der Enthauptungsschlag gelingt und die Srinkali der Koalition Apon beitreten ...«
    »... dann werden wir nicht vergessen, wer am Anfang dieses Erfolges gestanden hat«, vollendete L Tresnik seinen angefangenen Satz.
    Cholaquin gestattete sich ein zufriedenes Grinsen. Seit er einen Asteroiden ausgehöhlt und mit einer neu entwickelten Superpositronik gefüllt hatte, waren Sholoubwas Rechenleistungen und Konstruktionsresultate in neue Sphären vorgestoßen.
    Dieses Arrangement versprach eine Menge Spaß.

11.
    Schüler und Meister
    4291 NRG
     
    Sechs Jahre später.
    Die MOWENAS STOLZ trieb im Abstand von mehreren Lichtsekunden im All. Ein Hochleistungsschutz- und Tarnschirm schützte sie zusätzlich vor verirrten Energiestrahlen und neugierigen Augen.
    Im Grenzgebiet tobte der Krieg.
    Die Flotte von Srinkal flog wieder und wieder Angriffsmanöver auf das Hauptschiff der Koalition Apon. Es glich einer Art Reptil mit flachem Rücken und Kopf, und Cholaquin hatte sich lange gewundert, wie Sholoubwa auf dieses Design

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