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PR 2672 – Kosmische Agonie

PR 2672 – Kosmische Agonie

Titel: PR 2672 – Kosmische Agonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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anzuschließen. Erstelle Pläne, welche weiteren Daten erfasst werden müssen, bevor die Übergabe gesichert erfolgen kann.«
    »Ich mache darauf aufmerksam, dass anhand der bisherigen Daten davon ausgegangen werden muss, dass der Utrofare von einer Schutzschaltung getötet wird, wenn man versucht, ihn von seinem Schiff zu lösen. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass diese Schaltung in seinem Fall schadhaft ist, da andernfalls der Tod vermutlich längst eingetreten wäre. Dennoch bleibt ein Restrisiko.«
    Mossi schürzte die Lippen. »Mach es zum vordringlichsten Ziel, diese Schutzschaltung zu lokalisieren und zu desaktivieren. Übertrage alle Aufgaben der Instandsetzungskoordination an die Positronik der KOLAIOS. Für dich genießt ab sofort die Lösung der Utrofarenproblematik höchste Priorität.«
    »Bestätigt. Mit welchen personellen Kapazitäten kann ich rechnen?«
    »Der Zweite Offizier wird der Aufgabe so viele Techniker zuteilen, wie du als notwendig ansiehst.«
     
    *
     
    Mehrere Teams setzten zur Sternengaleone über. Die Diagnose bestätigte Fochlers Vermutung, dass die Lebenserhaltung des Utrofaren versagte. Mit mobilen Einheiten wurden zunächst Zufuhr und Reinigung der Atemluft sichergestellt. Proben aus einem Nährflüssigkeitsreservoir wurden zur ZHENG HE geschickt, um Entsprechendes dort zur Verfügung stellen zu können.
    Gleichzeitig setzte ein Team sich mit der Sicherheitsschaltung auseinander. Sie war nicht sonderlich komplex und zudem tatsächlich beschädigt, vermutlich eine Folge der Schäden am Schiff. Dennoch gingen die Ingenieure auf Nummer sicher und entfernten die Nervengiftreservoire ebenso wie die Schaltung, die den Körper des Utrofaren in den Tod hätte schicken sollen.
    Eine Stunde später war klar, dass sie den Utrofaren tatsächlich verpflanzen konnten. An Bord der ZHENG HE schwärmten mehrere Teams an einer Stelle aus, an der bei der Stauchung zwei der angedockten Sechseckmodule aus dem Schiff herausgerissen und rettungslos zerstört worden waren. Nun würden sie einen Ersatz finden, den niemand sich erträumt hatte.
    Weitere drei Stunden später dirigierten drei Korvetten und ein Schwarm Space-Jets den Utrofaren durch den Weltraum. Der riesenhafte Steuermann schlief oder war bewusstlos, seit die letzten Leitungen getrennt worden waren. Die Techniker sicherten allerdings zu, dass mobile Einheiten ihn mit allem versorgten, was auch das Schiff ihm gegeben hatte.
    In einer der unteren Schleusen zur Ringnut stand in seinem geschlossenen SERUN Mossi und beobachtete alles. Leuchten umgaben die heranschwebende Tresorhülle und zeigten die Positionen der einzelnen Komponenten. Wie ein gläserner Sarg schwebte das Konglomerat heran, wurde schließlich in den Traktorstrahlen aufgerichtet und weiter auf die ZHENG HE zugeführt.
    In der Ringnut waren Verstrebungen verankert, an denen der Kontaktblock befestigt werden konnte.
    In aller Eile hatten Techniker Kabel verlegt, an die vorhandenen Verbinder angepasst und im Schiffsinneren mit den Stationen verdrahtet, die man als die notwendigen Gegenstücke identifiziert hatte. Anfängliche Kommunikationsprobleme mit den Tresorschaltungen waren abzusehen, doch man hoffte, diese im Zusammenspiel zwischen Utrofare und Zentralem Positronikverbund lösen zu können.
    Die Geschwindigkeiten, mit denen gearbeitet wurde, sanken von Kilometer auf Meter und schließlich einige Millimeter pro Sekunde, als die Korvetten mit ihrer Last in die Ringnut schwebten und sie schließlich punktgenau absetzten.
    Mossi legte den Kopf in den Nacken, versuchte, die angestrahlte Figur in ihrer Gänze zu sehen, die wie eine Götterstatue der Frühgeschichte über ihm aufragte. Aber das obere Ende lag außerhalb des Lichtfelds der Strahler, die nur den Bodenbereich der 312 Meter hohen Nut ausleuchteten.
    Roboter nahmen die Verankerungen vor, gesteuert von Technikern irgendwo tief im Inneren des Schiffes an den Kontrollkonsolen. Schweißnähte glühten auf und verblassten sofort wieder in der Kälte des Weltraums. Kontakte wurden hergestellt, Probleme diagnostiziert. Zwei Techniker kamen aus einer Schleuse, um eine fehlerhaft konfigurierte Verbindung auszutauschen.
    Mossi hatte genug gesehen: Er schloss die Schleuse, um ins Innere zurückzukehren, wo er sich in der Messe in aller Ruhe eine Tasse grünen Tee gönnen wollte. Diese Momente, das spürte er, hatten etwas Schicksalhaftes, das man im Geist Wurzeln schlagen lassen musste.
    Er sah auf sein Multikom-Armband. Es

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