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PR 2672 – Kosmische Agonie

PR 2672 – Kosmische Agonie

Titel: PR 2672 – Kosmische Agonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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war der 29. November 1469 NGZ, 20.38 Uhr Terrania-Standardzeit. Wenn alles gut ging, war die ZHENG HE innerhalb der nächsten halben Stunde das erste Schiff der Liga-Flotte mit einem Utrofaren als Navigator.
     
     
    Zwischenspiel
     
    Aus Adams' gewöhnlicherweise gut funktionierendem Magen wurde ein Eisblock, dessen Kälte in den restlichen Leib abstrahlte. Es war weniger die Ankündigung selbst – es wäre nicht das erste Mal, dass Perry Rhodan sich aus der Regierungsverantwortung löste, um anderen Aufgaben nachzugehen. Aber der Zeitpunkt passte zu gut.
    Bully traf die Nachricht weniger. Er runzelte die Stirn und fragte sofort: »Warum? Was hast du vor?«
    »Ich will mich um das Polyport-Netz kümmern. Henrike weiß schon Bescheid. Sie will sich im Galaktikum dafür einsetzen, dass ein entsprechender Posten für mich geschaffen wird.«
    »Das Polyport-Netz.« Es war alles, was Adams in diesem Moment herausbrachte. Bestätigte das die Befürchtungen seines Besuchers? Und war es der Grund für sein eigenes ungutes Gefühl, was die Zukunft betraf?
    Bully blieb weiterhin der Entspanntere. Im Gegensatz zu Adams, den seine Aufgaben als einer der Leiter der Ammandul-Mehan oft von der Erde wegführten, hatte Bull den Freund in letzter Zeit jederzeit sehen und mit ihm reden können. Womöglich hatte er so etwas bereits vorausgeahnt.
    Er fragte direkt: »Und warum holst du uns beide hierher? Doch nicht nur, um uns das zu sagen.«
    Ein Lächeln huschte über die Züge des Terranischen Residenten und ließ die grauen Augen aufleuchten. »Du durchschaust mich, Bully. Zum einen wollte ich euch im Vorfeld informieren, weil ihr zu meinen engsten Freunden zählt. Aber es steckt mehr dahinter.«
    Sein Blick, wieder ernst, glitt über seine beiden Besucher. »Ich wünsche mir, dass einer von euch beiden den Posten des Terranischen Residenten übernimmt.«
    Bully fuhr mit den Fingern durch sein Haar. »Einer von uns? Aber wir haben beide unsere Verantwortungen.«
    »Jeder andere, der infrage käme, hat bereits eigene Verantwortungen. Andere werden nachrücken. Homers Verantwortlichkeit ist allerdings eine, die ohnehin möglicherweise bald hinfällig wird. Ich möchte die Ammandul-Mehan-Handelsgesellschaft als Grundstock eines größeren Konsortiums nutzen, das galaxienübergreifenden Handel in Angriff nimmt. Ich würde zwar sehr gern dabei mit dir zusammenarbeiten, Homer, aber deine organisatorischen und planerischen Fähigkeiten würden dich auch hervorragend dazu befähigen, die Beschlüsse der terranischen Regierung in die Tat umzusetzen.«
    Ihre Blicke begegneten sich, Graublau und blasses Grau.
    »Warum?« Das Wort beherrschte Adams' Gedanken.
    »Warum? Warum ich das Amt abgeben möchte?«
    Er nickte.
    »Weil ich in diesem Amt nicht mehr gebraucht werde. Das, was mich ausmacht, das, was ich bin – das ist zumindest momentan nicht die Aufgabe des Terranischen Residenten. Der Resident muss nun konsolidieren, aber meine Stärke ist es, nach vorn zu gehen, weiterzutreiben, nach den immer ferneren Sternen zu streben. Meine Zukunft und die der Galaktiker liegen im Polyport-Netz, davon bin ich überzeugt.«
    Aus dem Mund eines anderen hätten die letzten Worte überheblich oder träumerisch wirken können. Doch sie wurden mit der Sicherheit dessen vorgetragen, der bislang jede seiner Visionen hatte verwirklichen können. Perry Rhodan träumte nicht nur, er packte die Dinge da an, wo es notwendig war, um diese Träume wahr zu machen.
    Ob er dabei immer einem ähnlichen Gespür gefolgt war wie jenem von Adams? Spürte er auch diesmal das Gleiche, was ihn vor Urzeiten getrieben hatte, eine Dritte Macht zu gründen? Hatte er womöglich wieder einmal recht?
    Oder wurde er manipuliert?
    »Nein.« Adams schüttelte den Kopf. »Ich möchte das Amt des Residenten nicht übernehmen. Ich werde für dich ein Polyport-Konsortium gründen und leiten. Du kümmerst dich um die Konzepte, ich mich um die harten Fakten. Ich denke, auf diese Weise diene ich deinen Zielen besser.«
    Und ich behalte dich besser im Auge.
    Perry Rhodan lächelte ihn an und sah zu Bully. Der zögerte, doch Adams sah ihm bereits an, dass er zusagen würde. Er war bislang stets den Fußstapfen seines Freundes gefolgt.

5.
    Ailinos
     
    Kaum hatten die Landestützen der KLEOPATRA den Boden berührt, jagte Reginald Bull seinen Schweber bereits über die Landefläche von Point Surfat auf den Schweren Kreuzer zu. Die Zeitanzeige sprang gerade auf 7.00 Uhr um, als der Schweber

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