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PR 2672 – Kosmische Agonie

PR 2672 – Kosmische Agonie

Titel: PR 2672 – Kosmische Agonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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sprach einen innerlichen Segen über die Technik.
    »Shanda, bist du eben erst aufgestanden?«
    »Ich? Ich bin doch der Frühaufsteher in Person, mein Resident! Für mich ist ja schon fast wieder Abend!« Gierig langte sie nach der Kaffeetasse und schlürfte den ersten Schluck der gemäß ihrem Geschmack leicht gesüßten Flüssigkeit in sich hinein.
    Bully lachte. »Lass dir Zeit, Mädchen! Ich denke, es wird der Eisprinzessin kein Zacken aus der Krone brechen, wenn wir erst eine halbe Stunde später aufbrechen.«
    »Jetzt, mein lieber älterer Herr«, empörte sich Shanda und griff nach ihrem Hemd, »jetzt erst recht! Diese Genugtuung werde ich ihr nicht gönnen. Schick deinen Gleiter, ich werde da sein!«
     
    *
     
    Pünktlich um zwölf Uhr stand Shanda wie aus dem Ei gepellt mit dem Residenten und der Ratssprecherin des Umbrischen Rates vor dem Transmitter. Bully selbst schaltete die Verbindung. Sie traten hindurch.
    Auf der anderen Seite wartete bereits Chourtaird. Er tauschte artig Grüße mit Anicee aus, die auf diplomatische Weise unklar ließen, ob er sie als Bull gleichberechtigt ansah. Gemeinsam gingen sie zur Zentrale.
    »Ich habe Verbindung zu Chourwayrs erhalten«, stellte er fest. »Er verhält sich wie erwartet zurückhaltend. Man kann nur hoffen, dass er etwas zugänglicher wird, wenn er hört, dass diese Sache auch die Unterstützung des Umbrischen Rates hat.«
    »Wie kann ich mit ihm in Verbindung treten?«, fragte Anicee.
    »Ich habe die ANÄIRY darauf vorbereitet, als Relais tätig zu sein. Wir können ihn gleich rufen.«
    »Tu das bitte.«
    Chourtaird sah zu Reginald Bull. Dieser setzte sich an die Kontrollen der KLEOPATRA und öffnete gemäß den Anweisungen des Sayporaners eine Funkverbindung. Es entstand ein vages Bild, das jedoch von Störungen durchlaufen und kaum zu erkennen war. Der Sayporaner, den es zeigte, schien allerdings einen besseren Empfang zu haben. Er sah von Bull zu Chourtaird und legte die Fingerspitzen vor dem Körper aneinander.
    Chourtaird erwiderte die Geste und sprach mit ihm – auf Saypadhi. Anicee verstand ihn offensichtlich ohne Hilfsmittel, Bull musste den Translator zu Hilfe nehmen.
    Shanda wählte ihren eigenen Weg. Sie brauchte keine Translatoren. Als sie in seine Gedankenwelt stippte, spürte sie, dass Chourtaird ihr den Einlass gewährte.
    »Die vom Umbrischen Rat der formatierten Sayterraner gewählte Sprecherin ist anwesend«, sagte Chourtaird. Die Begrüßungsformeln hatte Shanda verpasst, obwohl der Sayporaner nicht gerade rasch sprach. »Sie wird dir die Sicherheit geben, die du verlangst.«
    »Wie kann ich sicher sein, dass sie die ist, von der du vorgibst, sie sei es?«
    »Wir sind Sayporaner, Chourwayrs. Und wir sind Chour. Alles liegt offen vor dir, wie es sein muss. Nichts ist verhüllt.«
    »Nur der Himmel über Druh«, war die rätselhafte Antwort. Sie kam Shanda fast wie eine Formel vor. »Sei also Anboleis unser Heim. Die Sprecherin soll sich zeigen.«
    Anicee trat in den Aufnahmebereich. »Ich bin Anicee Ybarri, Sprecherin des Umbrischen Rates und Vertreterin der Sayterraner«, sagte sie. »Ich grüße dich, Chourwayrs.«
    Einige Zeit verstrich, in der ihr Gegenüber die junge Frau gründlich zu mustern schien.
    »Sie spricht gut. Aber sie spricht um einiges zu schnell.« Shanda hatte das Gefühl, dass der Begriff »schnell« mehr umfasste als bloß die Geschwindigkeit. Auch das Auslassen gewisser Formen und Höflichkeitsgebräuche war darin eingeschlossen.
    »Sie ist eben eine Sayterranerin«, antwortete Chourtaird mit Betonung auf dem letzten Teil des Wortes, als sei dies alle notwendige Erklärung.
    Anicee runzelte die Stirn. »Kommen wir zur Sache. Ich bin über die Situation informiert worden. Der Umbrische Rat wird alles tun, um zu verhindern, dass die Sayterraner und ihre Heimat zurück in das alte Universum entführt werden und die Menschheit um die Chance auf eine friedliche und glückliche Zukunft gebracht wird. Dennoch haben wir beschlossen, dass in dieser Sache andere Dinge vordringlicher sind.«
    Shanda hätte bei Anicees Worten am liebsten ausgeholt und der jungen Frau gründlich eine gepfeffert. Entführen – wer war denn entführt worden? Und wer waren die Sayporaner oder ihre neuen Marionetten, einfach zu beschließen, was das Glück für die Menschen war?
    »Chourtaird hat mir ebenfalls mitgeteilt, was seiner Meinung zufolge geschieht. Aber alles, was er weiß, weiß er von den Terranern. Warum sollte ich glauben, deren Worte

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