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PR 2673 – Das 106. Stockwerk

PR 2673 – Das 106. Stockwerk

Titel: PR 2673 – Das 106. Stockwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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passiven Systeme der SERUNS arbeiten. Zumindest auf der Sohle des Turmes schienen sie allein zu sein. Es gab keine Anzeichen dafür, dass sich Sayporaner oder Fagesy auf dieser Etage aufhielten.
    Leccore führte die Gruppe zu einem Treppenschacht, der in einem Maschinenbereich der darüberliegenden Etage endete, immer noch in der Peripherie des Gebäudes und mehr als zwei Kilometer tief unter der Oberfläche.
    Auch dort blieb alles ruhig. Kein Alarmsystem reagierte auf die unsichtbaren Eindringlinge.
    »Niemand kann so weit nach unten gelangen«, kommentierte Leccore. »Abgesehen von dem Paratronschirm würde sich jeder Eindringling schon in den oberen Bereichen verraten; es gibt ausreichend Sperren und Fallensysteme. Selbst ein Teleporter hätte extreme Schwierigkeiten, bis in die Nähe der Hauptpositronik vorzudringen. Auch den Versuch, einen Stollen zu graben und durch die Außenwand zu gehen, würde ich niemandem raten.«
    Toufec schnalzte leise mit der Zunge, als sei er mit dieser Behauptung gar nicht einverstanden.
    »Nicht einmal deinem Dschinn würde ein solcher Versuch guttun«, fuhr Leccore fort.
    »Alles, was denkbar ist, ist auch machbar«, gab der Sternwürdige verhalten zurück.
    »Warum hast du es nicht versucht?«
    »Weil ich nicht wollte, dass Toufec seine Nanogenten verliert«, wandte Reginald Bull ein. »Der TLD hat nicht nur Geheimnisse. – Wir müssen Riordan kaltstellen!«, drängte er.
    Leccore nickte. »Wie gesagt: Ich vermute, dass Fydor sich im Zentrum für den Verteidigungsfall aufhält, dem V-Zentrum. Das ist eine der Leitzentralen. Alles andere erscheint mir eher unwahrscheinlich, solange die Landungstruppen sich nicht zurückziehen und die drei Raumschiffe über dem Gebiet schweben. Es gibt nur ein Problem ...«
    »Wir kommen nicht nach oben, ohne Alarm auszulösen?«, fragte Ollowa.
    »Das ist nicht die Schwierigkeit, sondern die Absicherung im Nahbereich des V-Zentrums. Wenn ich verhindern will, dass die Deflektorfelder als Bedrohung eingestuft werden, muss ich mich legitimieren.«
    »Wie groß ist das Risiko?«
    Leccore zuckte die Achseln. »Ich gelte als spurlos verschwunden. Die Frage ist, ob meine Vollmachten gelöscht wurden. Aber da ich ohnehin nicht unbemerkt in den Tower eindringen könnte ...«
    »... weil die beiden Kontaktstollen von AGENT GREY kontrolliert werden, hielt Riordan das möglicherweise nicht für notwendig oder hat ganz darauf verzichtet«, führte Toufec den Satz zu Ende, nachdem der TLD-Chef das offenbar nicht für notwendig hielt.
    »Wir versuchen es«, entschied Reginald Bull.
    Eine Viertelstunde später wusste er, dass es ein Fehler gewesen war. Leccore identifizierte sich ...
    ... und augenblicklich wurde Alarm ausgelöst.

6.
    Rückblende: TLD-Tower, 1466 NGZ
     
    Der Bissen blieb ihm im Hals stecken. Entgeistert blicke Flemming Burnett sein Gegenüber an, der das Ungeheuerliche ausgesprochen hatte. Ein Hustenanfall schüttelte ihn. Unter Tränen sah er, dass Riordan aufsprang, um ihm zu helfen, aber er wehrte ab. Er brauchte keine Hilfe.
    Für wenige Sekunden schien der Druck am Kehlkopf nachzulassen, dann kam erneut der quälende Husten. Er würgte und fürchtete, ersticken zu müssen, schließlich löste sich die Verkrampfung. Burnett fasste sich an die Kehle und trank sein Glas fast leer.
    Blinzelnd wischte er sich schließlich die Tränen von den Wangen und aus den Augenwinkeln. Ein hastiger Blick zeigte ihm, dass die Gäste an den Nachbartischen nichts von seinem Anfall mitbekommen hatten, die akustischen Trennfelder sorgten dafür.
    Er starrte Riordan an.
    »Das kann nicht dein Erst sein«, brachte er schwer atmend hervor.
    »Doch. Aktuell sind Tausende, nein Hunderttausende, wenn es schlimm kommt, sogar Millionen von Koda Ariel unterwegs und unterwandern unsere politisch-militärischen Systeme. Das geschieht auf Terra, Plophos und Olymp ebenso wie auf Arkon und Dutzenden anderen für das Galaktikum unentbehrlichen Welten.«
    »Unmöglich!« Burnett ächzte.
    Er ließ sich auf dem Stuhl zurücksinken und versuchte, das Gehörte zu verdauen. Rasend hämmerte sein Herz gegen die Rippen, in seinem Kopf dröhnte das Rauschen eines anschwellenden Wasserfalls.
    An nichts denken!
    Zum ersten Mal seit Monaten hatten sie sich wieder zum Essen verabredet. Ihm war sofort aufgefallen, dass Fydor sehr ernst wirkte, bedrückt geradezu, auch wenn der Abteilungsleiter sich Mühe gegeben hatte, seine Sorge zu verbergen.
    Er, Burnett, hatte ihn darauf

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