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PR 2673 – Das 106. Stockwerk

PR 2673 – Das 106. Stockwerk

Titel: PR 2673 – Das 106. Stockwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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sich aus dem Regal lösen, aber noch während der TARA abwärts schwebte, verschwand er hinter einem leichten Nebelschleier.
    Bully blinzelte. Etwas schloss sich um ihn, und dieses Etwas war nicht nur halb transparent, sondern sehr widerstandsfähig.
    Er fühlte sich hochgehoben, und schon kam das Regal auf ihn zu. Bevor ihm klar wurde, dass nicht das Regal umstürzte, sondern er sich darauf zubewegte, war er schon hindurch, ohne das Geringste von dem Zusammenprall gespürt zu haben, und drang in die Seitenwand des Asservatenlagers ein.
    »Ist alles in Ordnung, Pazuzu?«
    »Im Kleinen ist alles bestens«, antwortete der Nanogent. »Keine Spur von Widerstand.«
    Gleich darauf setzte er Bully ab und verschwand sofort als dünner Nebelstreif, der sich durch die Wand hindurchschraubte. Bull war klar, dass Pazuzu die anderen holte. Zumindest für Stans Begleiter würde diese Art des Transports eine völlig neue Erfahrung sein.
    Er wandte sich an Leccore und Toufec. »Wie sieht's aus?«
    Toufec schaute kurz von der Datenplatte auf, an der beide hantierten.
    »Wir haben es geschafft, Kontakt zu AGENT GREY herzustellen; das heißt: Attilar hat es geschafft.«
    »Und?«, drängte Bull, als Toufec sich schon den Daten zuwandte und in den aufsteigenden holografischen Schaltflächen hantierte, als habe er nie etwas anderes getan.
    »Das Gespräch mit der Biopositronik war unergiebig«, stellte Leccore fest. »Aber ich habe auch nicht mehr erwartet. AGENT GREY wurde manipuliert, anders ist das Verhalten des Towers ohnehin kaum erklärbar.«
    Pazuzu durchdrang wieder die Wand. Diesmal brachte er Ollowa.
    »Wie und in welcher Art AGENT GREY manipuliert wurde, kann ich nicht sagen«, fuhr Leccore unbewegt fort. »Das herauszufinden wird längere Zeit in Anspruch nehmen. Es sei denn, wir finden denjenigen, der dafür verantwortlich ist.«
    »Hinweise auf Transitparketts?«
    Daniil Veriaso erschien. Auf dem Absatz fuhr er herum und starrte auf die Stelle der Wand, die er eben durchdrungen hatte. Pazuzu war schon wieder verschwunden.
    »Wer diese Erfindung macht, hat für sein Leben ausgesorgt«, sagte Veriaso seufzend. »Das gilt sogar für einen Aktivatorträger.«
    »Ich glaube, Delorian würde mich in die Wüste schicken, wenn ich dir Pazuzu überließe«, bemerkte Toufec.
    »Im Tower gibt es nur ein Transitparkett. Wir wissen endlich, wo es sich befindet und auch, wo sich die Sayporaner und Fagesy hauptsächlich aufhalten.«
    Shanda Sarmotte war nun ebenfalls da. Sinnend schaute Bully dem Nanogenten nach, der erneut durch die Wand verschwand, um den TARA zu holen.
    »Ich kann dir einen Plan der Räumlichkeiten aufblättern«, schlug Leccore vor. »Ganz einfach wird es für uns allerdings nicht werden, nicht einmal mit Pazuzu als Joker.«
    Bull nickte zögernd. »Wir brauchen mehr Leute, am besten Hevaistos' Einsatzgruppe. Wir werden wie vorgesehen den Paratron desaktivieren. Nur eben nicht mit einem Feuerschlag von außen und unterstützt von den Interferenz-Vögeln, sondern von innen. Damit rechnen sie nicht.«
    Er dachte wieder über die Vogelattrappen nach. Leccore bezeichnete sie als Sicherheitsschaltung und behauptete, sie könnten den aktivierten Paratronschirm von außen abschalten. Theoretisch jedenfalls – es gab bisher keinen Praxistest. Von den Robotvögeln erzeugte, sehr schwache Interferenzen von ultrakurzer Dauer – im Bereich von Pikosekunden –, die gemeinsam mit unterschiedlichem schwachem Waffeneinsatz abgestrahlt wurden, sollten eine Rückkopplung zu einzelnen Projektoren auslösen und eine kurzzeitige Abschaltung bewirken.
    Bully zweifelte an der Wirksamkeit dieses Konzepts. Er hatte die Robotvögel dennoch positioniert, denn schaden konnten sie wohl kaum, und eine schwache Rückversicherung für den Fall der Fälle war besser als keine.
    »Pazuzu erledigt das«, bot Toufec an. Er schnippte mit den Fingern. »Das Problem wird schnell beseitigt sein. Ich denke, ein Teil der Nanogenten wird ausreichen, nicht mehr.«
    »Einverstanden.« Reginald Bull rieb sich die alte Narbe auf seiner Wange.
    Interessiert schaute er auf, als Stan durch die Wand kam, aber der Vorgang lief so schnell ab, dass er unmöglich Einzelheiten erkennen konnte.
    Leccore stieß einen schrillen Pfiff aus. »Ich habe hier etwas, das mir sonderbar erscheint.« Er deutete auf die Datenplatte. »Sieh dir das an, Resident.«
    Der TLD-Chef hatte einen dreidimensionalen Grundriss aufgebaut.
    »Die Hundertsechs. Das verborgene Stockwerk hat zwar

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