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PR 2674 – Das Reich der Angst

PR 2674 – Das Reich der Angst

Titel: PR 2674 – Das Reich der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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weil einerseits das Parkett nur diese Personenzahl fasste und andererseits auch die Kapazität von Pazuzu, Toufecs Dschinn – eigentlich ein Nano-Hilfsmittel –, begrenzt war. Es war Toufec möglich, damit Fluggeräte oder Fahrzeuge herzustellen, die maximal vier Personen transportieren konnten, mehr jedoch nicht. Außerdem, so hofften zumindest Reginald und Delorian, sollte Pazuzu diesem ersten Schub von Terranern Schutz gewährleisten können.
    »Wie sieht es aus?«, fragte Reginald. »Wird es bei dieser einen Gruppe bleiben, oder schaffst du es, weitere Truppen auf Druh einzuschleusen, nachdem die vier über das Parkett gegangen sind?«
    Ich ließ den Blick durch den Saal schweifen. Die anderen Einsatzgruppen, Raumlandesoldaten mit ihren TARAS, standen schon bereit.
    »Ich befürchte«, antwortete Chourtaird, ohne seine Arbeit zu unterbrechen, »dass ich nicht mehr als die erste und vielleicht noch eine weitere Gruppe nach Druh bringen kann.«
    Nun sah er auf. »Das sayporanische Abwehrsystem ist zwar nicht lückenlos, aber besser organisiert als manches andere«, fügte er mit einem ironischen Seitenblick auf Bull hinzu.
    Reginald räusperte sich. Er hatte den Blick und die Anspielung sehr wohl verstanden.
    »Boulek Anzivar mit neuen Informationen für den Residenten«, hallte eine Stimme durch unser abgeschirmtes kleines Refugium.
    Reginald nickte. »Schickt ihn durch.«
    Sekunden später trat ein kleiner, schmal gebauter Mann in den vor dem Lärm des Saals geschützten Bereich. Er mochte um die 70 Jahre alt sein und hatte kurz geschnittenes, dennoch strähnig wirkendes, jugendlich verstrubbeltes Haar. Ich war ihm schon einmal begegnet und wusste, dass er der Kybernetiker war. Er leitete zudem das Team, das AGENT GREY, den Großrechner des TLD-Towers, wieder auf Vordermann bringen sollte.
    Reginald reichte ihm die Hand und kam sofort zur Sache. »Wann können wir AGENT GREY wieder in Betrieb nehmen?«
    »Der Rechner ist derzeit nicht einsatzfähig«, erstattete Anzivar mit einem höflichen Lächeln Bericht. »Wir haben soeben sämtliche unerwünschten Programmroutinen erfolgreich neutralisiert und arbeiten nun daran, sie zu entfernen. Von ihm geht keine Gefahr mehr aus.«
    »Wie lange werdet ihr noch brauchen?«
    »Stunden, Tage ... Wir wollen völlig sichergehen. Wir treiben die Arbeit an AGENT GREY aber so schnell voran, wie es uns ohne Qualitätseinbußen möglich ist.«
    Bull nickte. Anzivar machte auf ihn offensichtlich einen guten, kompetenten, verlässlichen Eindruck.
    Mittlerweile war klar, wie der komplette TLD so irregeführt worden war, dass er das Vorgehen der Sayporaner, das letzten Endes die Neuformatierung Hunderttausender terranischer Jugendlicher zur Folge gehabt hatte, schlicht und einfach nicht bemerkt hatte: Einer der Mitarbeiter des Liga-Diensts, ein gewisser Flemming Burnett, hatte die zentrale Biopositronik beeinflusst, und zwar in dem ihm von Fydor Riordan eingegebenen Wahn, Terra erleide eine geheime Invasion der Terminalen Kolonne TRAITOR, und der TLD sei das letzte Bollwerk der Menschheit. Rettung liege nur in der Flucht, und als Fluchtweg dienten die Transitparkette einer befreundeten Macht, der Sayporaner.
    Dank der Manipulation AGENT GREYS hatten die Sayporaner auf Terra schalten und walten können, wie es ihnen beliebte.
    Wie die Sayporaner – oder eine Macht hinter ihnen – wiederum Fydor Riordan beeinflusst hatten, war noch nicht völlig klar, aber wahrscheinlich auch nur ein Detail am Rande. Womöglich hatte man ihn mit der Unsterblichkeit geködert, darauf deutete jedenfalls vieles hin. Von Riordan würden wir jedenfalls nichts mehr erfahren. Er war tot.
    »Das Transitparkett ist bereit«, meldete Chourtaird.
    Ich atmete tief durch. Bislang hatte ich jeden Gedanken daran verdrängt, doch nun musste ich mich damit befassen. Wie war ich nur in diese Sache hineingeraten? Wieso arbeitete ich nicht mehr in einem Zentrallager für Pharmazie in Stardust City, sondern ging mit zwei Terror-Spezialisten und einem über fünfeinhalbtausend Jahre alten Araber, über dessen Ziele und Motivationen wir so gut wie nichts wussten, in einen Einsatz auf einem als feindlich einzustufenden Planeten, von dem wir vielleicht nicht mehr zurückkehren würden?
    Was war in den letzten sechs Jahren passiert? Sie waren vergangen wie im Flug, und sogar meine Erinnerung an sie schien verzerrt zu sein wie jenseits eines Schleiers.
    Ich hatte mich verändert in diesen letzten sechs Jahren, aber die Welt

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