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PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

Titel: PR 2676 – Der Chalkada-Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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unkontrolliert durchs All.«
    »Der Zapfenraumer«, ächzte er. »Ich muss ihn zerstören.«
    »Darum kümmert sich schon ein anderer«, sagte Rhodan zufrieden. Er deutete auf ein kleines Holo über seiner rechten Hand, das wohl die Instrumente seines SERUNS projizierten.
    Es zeigte ein stilisiertes Schiff, das in diesem Moment auf den xylthischen Zapfenraumer feuerte, wieder und wieder. Mehrere Breitseiten schmetterten in den Schutzschirm. Der winzigen Datenkolonne zufolge, die daneben ablief, stiegen die Überlastungswerte rasant an.
    Der Schirm platzte, der Zapfenraumer verging, und der letzte Anflug von Panik verwehte mit ihm.
    Ramoz aktivierte den Augendorn und unterdrückte die Angst, die damit einherging. Er musste sich für die Zukunft eine Sicherungsschaltung überlegen. Was soeben geschehen war, durfte sich nicht wiederholen. Ein einziges feindliches Schiff hatte ihn von einem Augenblick auf den nächsten handlungsunfähig gemacht. Während einer echten Raumschlacht hätte dies seinen sicheren Tod und den Untergang der alten Flotte bedeutet.
    »Wer hat die Xylthen zerstört?«, fragte Ramoz.
    Perry Rhodan hob die Hand, rieb sich über die Nase – nein, über eine kleine Narbe am Nasenflügel. »Das Schiff ist MIKRU-JON, und unser Retter dürfte kein anderer als Gucky sein.«
     
    *
     
    Gucky, der Retter des Universums und Überall-zugleich-Töter, hörte die Stimme wie aus weiter Ferne: »Besser?«, fragte Mikru.
    Der Mausbiber schaute sich um. Er saß zusammengekauert in einem Schrankregal, Kisten neben sich. Sie waren verschlossen, und die Schrift darauf konnte er nicht lesen. »W... wie bin ich hierhergekommen?«
    »Du bist teleportiert.« Mikru stand vor ihm und beugte sich herab. »Meinen internen Sensoren zufolge insgesamt sechsundzwanzig Mal.«
    »Ich erinnere mich nicht«, sagte Gucky matt.
    »Die Panik hat dich übermannt.« Die Projektion der Schiffsseele klang, als wolle sie den Ilt jeden Augenblick streicheln wie ein verängstigtes Haustier.
    Um das zu verhindern, kletterte der Mausbiber aus dem Regal. Schöner Held, dachte er.
    »Nemo Partijan hat es weit weniger schlimm getroffen als dich«, erklärte Mikru. Ihr helles Haar wippte, als sie sich umdrehte. »Ich vermute, weil du geschwächt gewesen bist und trotzdem deine Parasinne geöffnet hattest. So warst du weitaus empfänglicher für die höherdimensionale Panikausstrahlung der Dosanthi.«
    »Was ist mit dem Schiff?« Gucky wischte sich über den Mund. Das Fell darunter war feucht, wohl von seinem Speichel, der unkontrolliert über die Lippen gelaufen war in einer Zeitspanne der nackten Panik, die wie aus seinem Gedächtnis gelöscht war.
    Mikru lächelte. »Ich habe den Xylthenraumer angegriffen und zerstört.«
    »Danke!« Gucky richtete sich auf und schüttelte die Mattheit und Benommenheit ab. Er machte eine umfassende Handbewegung. »Das hier bleibt unter uns! Kein Wort zu Perry oder sonst jemandem!«
    »Diesen Wunsch kann ich dir nicht erfüllen.«
    »He!« Der Ilt zeigte seinen Nagezahn. »Ich bin dein Passagier! Solltest du mir nicht jede Bitte von den Augen ablesen?«
    »Perry Rhodan allerdings ist mein Pilot. Er steht über dir, und zwischen uns herrscht ein absolutes Vertrauensverhältnis.«
    Gucky stemmte die Hände in die Seiten. »Erzähl mir nicht, dass du keinerlei Geheimnis vor ihm hast! Nicht einmal ein klitzekleines?«
    Mikru schien nachzudenken, fast eine Sekunde lang; eine Ewigkeit in der internen Rechnerwelt des Obeliskenraumers, die ihren eigentlichen Verstand bildete. »Gut, Gucky, dann soll das hier unser klitzekleines Geheimnis sein.«
    Der Mausbiber wusste nicht, ob die letzten Momente für die Projektion der Schiffsseele ein leicht humorvoll angehauchtes Gespräch oder absolut nüchterner Ernst gewesen waren. Und dieses Rätsel würde wohl für immer genau das bleiben: ein Rätsel.
     
    *
     
    »Protektor?«
    Kaowen schaute auf, verärgert über die Störung. Er studierte gerade am Kommandopult in der Zentrale der RADONJU die Analyse der allgemeinen Schiffsbewegungen seiner Flotte. Sein fragend ausgesprochener Titel riss ihn aus der Konzentration.
    Sein Stellvertreter Tiaron stand vor ihm, und er sah alles andere als glücklich aus. Die Narbe quer über seiner Stirn war noch dunkler als sonst; ein Zeichen seiner inneren Erregung. »Das Spähschiff, das die ungewöhnlichen Messwerte in der Materiebrücke Do-Chan-Za untersuchen sollte ...«
    »Wovon redest du?«, herrschte Kaowen den Xylthen an.
    »Die gewaltige

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