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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Eindringlinge gehörte dann endlich der Vergangenheit an.
    Der Protektor übernahm die Steuerung des Beiboots, öffnete den Hangar.
    Eine Funkanfrage von Forawan ging ein. Ausgerechnet er, der nicht in der Lage gewesen war, die Eindringlinge zu stellen.
    »Was willst du?«, herrschte Kaowen seinen Offizier an.
    »Ich überprüfe routinemäßig, warum der Hangar ... also ... du verlässt das Schiff, Protektor?«
    Dieser Schwächling geriet auch noch ins Stottern! »Bin ich dir etwa Rechenschaft schuldig?«
    Forawan schwieg eine Sekunde, ehe er sich entschuldigte und die Verbindung unterbrach. Das war der letzte Fehler, den er in seinem Leben je begehen konnte. Für weitere blieb ihm keine Zeit mehr.
    Kaowen schleuste aus, doch gerade als er durch die Strukturlücke des Schutzschirms ins All vorstoßen wollte, hörte er ein Geräusch.
    Er wirbelte herum.
    Ein Strahlenschuss sirrte.
    Eins seiner Augen erblindete.
    Genau wie damals, dachte er noch.
     
    *
     
    Es kam kein Blut.
    Der Energiestrahl zerschmolz das Gewebe und verschloss die Adern sowohl im Gesicht als auch am Hinterkopf, wo er wieder aus dem Körper des Xylthen austrat. Von der Kopflehne des Pilotensessels stieg etwas Rauch auf und zerkräuselte. Ein Loch, groß wie die Kuppe von Guckys Daumen, schwelte darin.
    Kaowen sackte tot in sich zusammen. Der Oberkörper kippte nach vorn, der Kopf schlug gegen die Kontrollleiste.
    Mondra senkte den Strahler. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos. »Wieso hat er das getan?«, fragte sie. »Warum ist er allein in ein Beiboot gestiegen, um die RADONJU zu verlassen?«
    Gucky sah auf die Leiche hinab. »Das wird er uns wohl nicht mehr erklären. Und mir blieb keine Zeit, ihn telepathisch genau auszuhorchen.« Er hatte die Gedanken des Protektors geespert und sofort gehandelt. Eine gezielte Teleportation hatte ihn und Mondra direkt zu ihrem Feind gebracht.
    Nicht mal Perry als Sofortumschalter hätte einen Plan schneller aufgeben und ändern können, dachte er. »Aber jetzt lass uns von hier verschwinden. Das Boot ist ein Geschenk, das ich nicht ablehne. Mir völlig egal, wo es herkommt.«
    Das kleine Schiff trieb langsam durch die Strukturlücke des Schutzschirms. Mondra übernahm vom Platz des Kopiloten aus die Steuerung. Dank ihrer langen Erfahrung mit Fremdtechnologie fand sie sich schnell zurecht und beschleunigte.
    In diesem Moment packte etwas das Beiboot und schleuderte es nach vorn.
    Mondra schrie, wurde erst in den Sitz gepresst, dann gegen die Kontrollen geschleudert. Dort schrammte sie zur Seite und krachte gegen die Seitenwand. Gucky wollte sie telekinetisch abfangen, doch er flog quer durch die Pilotenkabine. Der Tote rutschte zwischen die Sitze; etwas knackte, und der linke Arm ragte in unnatürlichem Winkel auf den Boden.
    Der Mausbiber nahm all diese Details wahr, bis er gegen die Decke schlug. Nur der Schirm des SERUNS, der sich automatisch aktivierte, schützte ihn vor stärkeren Verletzungen.
    Das Beiboot schüttelte sich und schlingerte auf der Druckwelle gewaltiger Explosionen ins All. Die Schutzanzüge stabilisierten Mondra und Gucky notdürftig, indem sich die Andruckabsorber rasend schnell auf die jeweils aktuelle Situation umstellten.
    Vor der Sichtscheibe rasten brennende Trümmer umher. Die Flammen erloschen rasch in der Kälte des Weltraum-Vakuums. Ein riesiges Bruchstück der RADONJU zerbarst, und die Atmosphäre entwich als verpuffende Fontänen ins All.
    Ein gewaltiger Ball aus grellem blauweißem Licht zerfetzte alles, was von Kaowens Flaggschiff noch übrig war. Die lodernde Energieentladung weitete sich aus und stürzte in sich zurück.
    Es blieb – nichts.
    Die RADONJU war nicht mehr.
    Gucky schnürte es die Kehle zusammen. Sie waren diesem Inferno nur um Sekunden entkommen.
    »Hast du ... hast du den Impuls doch noch gesendet?«, fragte Mondra matt.
    Es dauerte einen Moment, bis der Mausbiber begriff, worauf sie anspielte. »Natürlich nicht«, sagte er.
    Aber was war sonst geschehen? Es gab offenbar kein Schiff, das die RADONJU angegriffen und auf sie gefeuert hatte.
    Mit einem Mal begriff Gucky. »Deshalb wollte Kaowen den Zapfenraumer verlassen.«
    Mondra schaute ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. »Was ...«
    »Er hat sein Flaggschiff zerstört.«
    »Warum sollte er das tun? Das ergibt doch keinen ...« Sie brach ab, wurde bleich. »Du hast recht. Es ergibt sehr wohl Sinn. Er wollte uns töten. Aber seine ganze Mannschaft! Gucky, er hat sie alle in den Tod geschickt!«
    Der

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