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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Begleiterin nickte. »Höchste Zeit, wenn du mich fragst.«
    »Da brauche ich dich nicht zu fragen.«
    Sie hatten längst einen Notfallplan abgesprochen. Einen neuen Plan für den Fall, dass Kaowen ihre eigentliche Idee durchschaute und eben kein Dock anflog.
    Und nun sah es aus, als habe Kaowen ihren ursprünglichen Plan erkannt.
    Es gab immer noch eine Möglichkeit, die RADONJU zu zerstören, obwohl alle sensiblen Bereiche inzwischen bewacht wurden. Am Anfang ihrer Odyssee durch Kaowens Flaggschiff war Gucky noch in ein Waffenlager teleportiert und hatte Granaten gestohlen – mittlerweile wäre das undenkbar.
    Aber das musste auch nicht mehr sein.
    Denn die Spur der Vernichtung war längst gelegt.
    Gucky war es schon vor zwei Tagen gelungen, kurz nach der verheerenden Schlacht am Sammelpunkt des Verzweifelten Widerstands bei der grünen Sonne, Sprengladungen im sensiblen Bereich der Energieerzeuger anzubringen. Er vermochte sie per Fernzündung auszulösen; und genau das hätte er getan, wenn Mondra und er in eine Falle geraten wären, aus der sie nicht mehr entkommen konnten.
    Zu seiner Erleichterung sah es nun nicht mehr so aus, als wäre das noch nötig.
    »Wir müssen Perry auf uns aufmerksam machen«, sagte Mondra.
    »Fragt sich nur, wie. Denk nicht mal dran, dass ich die Systeme der RADONJU dazu nutzen könnte. Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt noch Orterdaten hereinbekomme. Wenn irgendein findiger Ingenieur an Bord das bemerkt, wird er uns sofort ausschließen.«
    Sie winkte ab. »Keine Zeit mehr für irgendwelche Spielchen. Wir bauen darauf, dass Perry die Explosion der RADONJU ortet und danach unser SERUN-Notsignal empfängt. Wenn nicht, werden wir ...«
    »... ziemlich weit mit dem Flugaggregat der SERUNS fliegen müssen, um Obliga zu erreichen«, unterbrach Gucky. »Den einzigen bewohnbaren Planeten weit und breit, der zu allem Überfluss in Kürze von der Weltengeißel heimgesucht wird. Klingt nach keiner guten Alternative.«
    Mit einem Seufzen streckte Mondra die Hand aus. »Denken wir also gar nicht erst dran. Schlag ein.«
    Gucky berührte sie. Sie konnten teleportieren. Theoretisch. Es gab nur ein Problem: Der starke, aktivierte Schutzschirm der RADONJU verhinderte, dass sie aus dem Schiff sprangen.
    Als sie – vor einer Ewigkeit, wie es ihm nun vorkam – von MIKRU-JON aus in den Zapfenraumer gesprungen waren, hatte Gucky die Bordwaffen nutzen können, um den Schirm an einer Stelle gezielt zu destabilisieren. So war es gelungen, ihn zu passieren. Diese Möglichkeit blieb ihnen derzeit nicht.
    Der aktuelle Plan war um einiges heikler. Wenn die Energieerzeuger in der Antriebssektion detonierten, verlor die RADONJU auf einen Schlag sämtliche Energie. Auch der Schutzschirm würde blitzartig ausfallen. Das war die Gelegenheit für einen Sprung ins freie All; ihre SERUNS konnten sie dort für eine gewisse Zeit schützen, zumindest wenn sie sich weit genug vom detonierenden Schiff entfernten.
    Das Problem war nur, dass die Simulationen mithilfe der SERUN-Rechner ein nicht gerade komfortables Zeitfenster prognostizierten. Zwischen dem absoluten Energieverlust bis zur Detonation der RADONJU blieben eine, maximal zwei Sekunden.
    Sprang Gucky zu früh, würde er zurückgeschleudert werden; versuchte er es zu spät, würden sie im Zentrum der höherenergetischen Explosion nicht einmal mitbekommen, dass sie starben.
    »Bereit?«, fragte der Mausbiber.
    »Bereit.« Sie lächelte. »Ich vertraue dir.«
    Gucky wollte gerade die Fernzündung auslösen, als er stockte.
    Mondras Finger krallten sich in sein Fell. »Was ist?«
    »Kaowen. Ich empfange seine Gedanken! Er ist nicht mehr unter dem Schutzschirm der Zentrale.«
     
    *
     
    Kaowen war zufrieden. In Kürze würden eine Menge Schiffe eintreffen, nur wenige Minuten vor der Weltengeißel. Eine dieser Einheiten hatte geheime Order, ihn aufzunehmen; es war ein genauer Rendezvouspunkt mit dem Beiboot abgesprochen, das er gerade betrat.
    Perry Rhodans Obeliskenraumer war außerdem vor wenigen Augenblicken geortet worden – umgekehrt wusste der verhasste Feind sicher noch nicht, wo sich die RADONJU befand. Nach wie vor bewegten sie sich im Schutz des Ortungsschattens der Sonne, und so würde es auch bleiben, bis die neue Flotte eintraf.
    Genauer gesagt würde Kaowens Beiboot vor Ortung geschützt sein; für sein Flaggschiff lief bereits der Countdown. Fünf Minuten, mehr nicht. Niemand konnte die Selbstzerstörung noch aufhalten. Das Problem der

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