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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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nicht gewusst? »Jemand hat Regius angegriffen. Alle Schiffe sind zerstört.«
    Ramoz schwieg. Sein Blick wurde hart. Und undurchschaubar. »Wer?«, fragte er schließlich.
    »Es gibt keinen Hinweis darauf.«
    »Ich bedauere es«, betonte sein Gegenüber. »Aber ich muss mit dir über etwas anderes sprechen.«
    »Ist die Weltengeißel ...«
    »Sie hat das Obliga-System noch nicht erreicht, und es sieht auch nicht so aus, als wäre sie bereits dort gewesen. Es geht um Högborn Trumeri.«
    Als er den Namen aussprach, begann Ramoz so heftig zu husten, als würde er an seiner Verbitterung ersticken. »Er ist irgendwo hier in der Nähe.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Rhodan alarmiert.
    »Er hat Kontakt zu mir aufgenommen. Nicht zum ersten Mal. Du weißt, dass er mich über die Kugel aus dem Chalkada-Schrein kontrolliert.« Im Holo verzogen sich seine Gesichtszüge. »Kontrollieren will.«
    »Hat er die Reduktion ...«
    »Das tut nichts zur Sache«, unterbrach die Seele der Flotte barsch. »Er kann meinen Körper über etliche Lichtjahre hinweg beeinflussen. Mir ist es nun erst klar geworden – das hat er indirekt zu mir gesagt, als er mich zum ersten Mal in einer Vision heimgesucht hat. Aber nur über eine gewisse Entfernung! Außerdem wusste er, dass ich mich auf der Spur der Weltengeißel befinde. Er hat mich und meine Flotte geortet, davon bin ich überzeugt. Deshalb hat er ausgerechnet jetzt eingegriffen und mir demonstriert, dass er Macht über mich besitzt.«
    »Eine nachvollziehbare Überlegung«, gab Rhodan zu. »Was willst du tun?«
    »Ich suche längst nach ihm, indem ich einzelne Schiffe ausschwärmen lasse. Dennoch ist es fast unmöglich, ihn zu entdecken. Ich scanne auch nach den Signalen des Senders, den Gucky in Trumeris ORA versteckt hat, aber ...«
    »Aber du brauchst meine Hilfe.«
    »MIKRU-JON verfügt über weit bessere Ortungsmöglichkeiten als meine Flotte.« Er sprach die Worte gepresst aus; es fiel ihm offenbar nicht leicht, das zuzugeben.
    »Das stimmt«, mischte sich plötzlich Mikru in das Gespräch ein. Sie stand mit einem Mal neben Rhodan, war dort völlig lautlos aufgetaucht.
    Er sah sie im Augenwinkel, drehte sich aber nicht zu ihr um. Man gewöhnte sich an alles, auch an unvermittelt auftauchende humanoide Projektionen von Schiffsintelligenzen.
    »Ich beginne mit einem Suchlauf. Wenn deine Hypothese der Wahrheit entspricht, werde ich Trumeri entdecken.«
    Rhodan wusste allerdings nicht, ob ihm das gefiel. »Wenn wir die ORA finden, müssen wir überlegen, wie wir mit Trumeri umgehen.«
    »Er erpresst mich! Er foltert mich! Er ...« Ramoz unterbrach sich und schnappte nach Luft. »Er verdient eine Bestrafung.«
    »Da stimme ich dir zu. Die Frage ist allerdings, wie diese Strafe ...« Der Terraner sprach den Satz nicht zu Ende.
    Plötzlich schrie Mikru auf. »Er greift uns an!«
    Augenblicklich machte sich Rhodan gefechtsbereit, stellte sich darauf ein, sich verteidigen oder fliehen zu müssen. Wer attackierte sie? Kaowen? Oder – Ramoz?
    Das Zweite traf zu, aber auf völlig andere Weise, als zunächst befürchtet. Die Seele der Flotte warf nicht ihre überlegende Sternraumer-Flotte in den Kampf, sondern griff über die unfassbaren Möglichkeiten des Augendorns auf MIKRU-JONS Systeme zu.
    »Er liest meine Speicher!«, rief die Projektion der Schiffsseele. »Ich schütze mich.«
    »Nicht nötig«, sagte Ramoz. »Ich habe, was ich will. All deine kleinen sonstigen Geheimnisse interessieren mich nicht.«
    Das Holo erlosch.
    »Was?«, rief Rhodan. »Was hat er, Mikru?«
    »Die Position von Högborn Trumeris Schiff.«
    »Setz einen Kurs dorthin!«
    »Wir sind bereits auf dem Weg. Ich habe Quistus als meinen aktuellen Piloten informiert.«
    Rhodan eilte zu einer Arbeitsstation und rief die Flugdaten auf. »Wie lange werden wir unterwegs sein?«
    »Unter normalen Umständen ab jetzt elf Minuten, acht Sekunden. Aber Quistus findet einen schnelleren Weg. Es ist eine Lust, wie sich seine speziellen Sinne mit meinen Sensoren koppeln.«
    Rhodan antwortete nicht darauf. Er fragte sich nur, ob die Seele der Flotte noch schneller sein konnte. Aber was würde es schon nutzen, wenn MIKRU-JON die ORA vor Ramoz erreichte?
    Was sollte er vor Ort ändern?
    Er schloss die Augen.
    Es gab nichts.
     
    *
     
    Ramoz hatte schnell zugeschlagen und gefunden, was er brauchte. Der Erfolg beflügelte ihn – im wahrsten Sinne des Wortes. Er raste auf den Schwingen der Sternraumer durchs All.
    Rhodan wollte

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