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PR 2687 – Alles gerettet auf ewig

PR 2687 – Alles gerettet auf ewig

Titel: PR 2687 – Alles gerettet auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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dagegen waren jung und makellos, von femininer Eleganz. Die Fingerspitzen stecken in kunstvoll verzierten goldenen Hüten.
    Die Schale glitt dem Dhae aus den Händen. Toufec nahm sie und hielt sie an die Phenube, wo sie festklebte und gleich darauf adaptiert wurde.
    Dann erzählte der Sayporaner, stockend und um Atem ringend. Es war ihm eine Qual zu sprechen, und für Toufec war es eine Qual zuzuhören.
    Was Toufec verstand, war, dass der Dhae im Lauf seines Lebens zwei Sphragides, zwei Sonnensiegel, erforscht hatte. Die eine Sphragis habe in einer planetenlosen Sonne im Zentrumsbereich einer Spiralgalaxis namens Scheay gelegen in einer öden, lebensfeindlichen Region. Das andere Siegel habe man in einer uralten Sonne tief im Halo der Galaxis Bayndiris entdeckt.
    Uralt – das hieß für den Sayporaner umgerechnet über dreizehn Milliarden Jahre alt.
    »Dunkler Stern.«
    Die Stadt Aures hatte Toufec einiges über die Entwicklung des Universums gelehrt. Im Zuge dieses Unterrichts hatte er auch von derartigen Sternenfossilen gehört, den Dunklen Sternen. Ob die Terraner jemals einen solchen Stern aus der Frühzeit des Universums gefunden hatten, wusste er nicht.
    Die Augen des Dhae verloren sich allmählich in unwirkliche Fernen.
    »Du hast sie erforscht«, rief Toufec ihm in Erinnerung. »Du hast Scheay und den Dunklen Stern von Bayndiris erforscht. Was hast du herausgefunden?«
    Der Dhae stöhnte nur leise.
    Toufec beugte sich tief zu ihm hinunter und flüsterte ihm eindringlich ins Ohr: »Sag es mir. Ich werde dein Wissen hüten.«
    »Die Sphragides. Alt wie die Sterne. Sogar älter. Sie sind – persönlich.«
    Toufec verstand nicht. »Und Sol trägt ein ebensolches Siegel?«
    Der Sayporaner machte eine Geste, die Ratlosigkeit bedeuten mochte.
    »Die Spenta haben das Siegel gebrochen«, hauchte Toufec ihm ins Ohr. »Ist das gut? Oder war es ein Fehler?«
    Aus den Lautsprechern drangen nur die Atemzüge des Sayporaners, lang und schleifend. Dann sagte er: »Sie sind.«
    »Was?«
    »Handlungsbevollmächtigt.«
    »Die Spenta?«
    »Nein«, kam es kaum hörbar zurück. »Die Sphragides. Die echten Siegel.«
    »Von wem stammen diese Sphragides? Wer siegelt Sterne?«
    »Nicht nur«, sagte der Dhae.
    »Nicht nur was?«
    Der Sayporaner machte eine vage Geste. Sein Gesicht irisierte nicht mehr. Es war, als würde es versteinern. Zu Marmor.
    »Was?«
    Dhaeconosts Fingerhüte schlugen langsam gegeneinander, es klang, als ob goldene Münzen auf Steinboden fielen.
    Toufec wartete, aber der Sayporaner schwieg. »Hast du noch Durst?«
    Der Siegelforscher machte eine schwache, abwehrende Geste. »Wo...zu?«, fragte er. »Wo...zu du?«
    »Wozu ich hier bin?«, fragte Toufec zurück. Er lächelte. »Ich bin hier, um Paichander zu töten.« Er beobachtete den Sayporaner und wartete auf eine Reaktion.
    Aber Dhaeconosts Gesicht war inzwischen von einer statuenhaften Starre.
    »Töte ihn«, sagte die mechanische Stimme plötzlich wie in einem letzten Aufbäumen.
    Die Aufforderung rief ihm das Ungeheuerliche seiner Position in Erinnerung: Toufec stand allein gegen den Machthaber eines Sternenstaates, der bedeutend älter war als die Liga Freier Terraner, ja, als die Terraner selbst, älter noch als das Reich der Lemurer. Eines Staates, der mit einer negativen Superintelligenz koalierte und auf dem besten Weg war, sich ein privates Universum als Rückzugsgebiet oder – wer wusste es denn? – als Ausgangsbasis für weitreichende Operationen zu schaffen.
    Paichanders Machtfülle war für Toufec kaum zu ermessen.
    War er überhaupt besiegbar?
    Vermutlich nicht mit den knapp 5000 Schiffen der terranischen Flotte, die im Banteira-System standen und mit großer Wahrscheinlichkeit gerade im Auftrag des Flohs ihren Scheinangriff auf Druh flogen – wie Toufec nur hoffen konnte.
    Selbst wenn Flottenadmiral Stariou Jalhay Ernst machte, wenn er all seine strategischen Fähigkeiten einsetzte und der Kampfkraft der SENCO AHRAT und der anderen Schiffe der JUPITER-Klasse in die Schlacht warf, selbst dann würde das kaum zur Niederlage des Dekans führen: Toufec war sicher, dass Paichander noch etliches in die Waagschale zu legen hatte, dass er Mittel und Wege kannte, das Weltenkranz-System gegen eine äußere Bedrohung wie die der terranischen Flotte zu verteidigen.
    Niemand sollte die Sayporaner unterschätzen.
    Die TOLBA?
    Ja, die TOLBA könnte dem Dekan vermutlich zusetzen. Aber auch Delorian würde kaum wissen, welche Karten die Sayporaner noch

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