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PR 2692 – Winters Ende

PR 2692 – Winters Ende

Titel: PR 2692 – Winters Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Yugen deutete auf sich und Rabienne, »erwachsene Tochter. Lässt sich das einrichten?«
    »Oje, da erwischst du mich ein wenig auf dem falschen Fuß. Das könnte schwierig werden.« Pastok raufte sich die Wuschelhaare. »Weißt du, wir knapp hundertzwanzigtausend Neuformatierten müssen uns um sage und schreibe fünfunddreißig Millionen Terraner und andere Wesen kümmern. Aber ich werde mich selbstverständlich bemühen, einen Kontakt herzustellen.«
    »Ich bin Informatiker«, erwiderte Yugen säuerlich. »Du wirst mir wohl nicht weismachen wollen, die sayporanische Technik wäre nicht imstande, die Aufenthaltsorte von etwas mehr als hunderttausend Personen zu dokumentieren?«
    »Hier auf Saypor läuft alles ein wenig anders als auf eurer alten Welt. Aber wie gesagt, ich tue mein Bestes.«
    »Wann spätestens müssen diejenigen, die sich dafür entscheiden, sich in Suspension begeben?«, fragte Rabienne.
    »Ach, ein paar Tage habt ihr sicher noch Zeit, würde ich meinen.«
    »Dann bitten wir, diese Frist ausnützen zu dürfen. Nicht zuletzt wegen unserer Tochter Irmayi, die wir zuvor unbedingt sehen möchten.«
    Yugen nickte bekräftigend. Ausnahmsweise war er einmal mit Rabienne vollkommen einer Meinung.
    »Das lässt sich gewiss arrangieren«, sagte Pastok eifrig. »Bis dahin werdet ihr in einem der Daakmoy von Saypor untergebracht.«
    »In einem der Wohntürme?«
    »Ja, nahe einem Zugang zu den weitläufigen subplanetaren Anlagen. Die Versorgung ist gewährleistet. Euch wird es an nichts mangeln.«
    »Wir wollen keine Umstände machen«, sagte Yugen entschuldigend. »Aber das Treffen mit Irmayi ist uns wirklich sehr wichtig.«
    »Gar kein Problem. Im Übrigen wurden auch viele andere nicht sogleich zu den Suspensions-Bänken geführt. Neben den Nachzüglern zögern ebenso etliche andere Teilnehmer des großen Exodus, den endgültigen Schritt zu tun. Wir verstehen das und drängen niemanden.«
    Rabienne himmelte den Neuformatierten an, als wolle sie ihn jeden Moment abknutschen. »Ihr seid sehr rücksichtsvoll.«
    »Ich finde, so geziemt es sich an einem Wendepunkt der Geschichte. Delorian weist den Weg in eine ganz neue Ära. Genauer: die Letzte Epoche der sayterranischen Menschheit – und zugleich die Epoche ihres Neubeginns.«
    Hohle Phenubentöne, dachte Yugen. Aber er behielt seine Meinung für sich.
     
    *
     
    Der neu formatierte Jugendliche bat um Verständnis dafür, dass er zu den nächsten ihm zugewiesenen Schützlingen müsse.
    Er überspielte auf Yugens und Rabiennes MultiKom-Armbänder eine Navigations-Applikation, die ihnen auch die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erlaubte.
    Dann setzte er mit einem beeindruckenden Sprung über den Bach und gesellte sich zu dem Imarter-Pärchen.
    »Sympathischer Kerl«, sagte Rabienne.
    »Na ja. Mir hat seine übertriebene Beflissenheit eher eine Gänsehaut bereitet.«
    »Weil du ein alter Runzelkopf und Nörgler bist, dem man es sowieso nie recht machen kann.« Versöhnlich stupste ihn seine Frau an. »Würde man uns nicht so zuvorkommend behandeln, würdest du dich nur noch umso mehr beschweren.«
    Er hüstelte ertappt. »Da magst du nicht ganz falschliegen.«
    Sie orientierten sich, schulterten die Tornister und brachen in Richtung ihres Quartiers auf. Es lag ungefähr zehn Kilometer entfernt und war über ein Netz von Gondelbahnen einfach zu erreichen.
    »Trotzdem, mir ist die ganze Sache zu schwammig, zu sehr mythisch verbrämt, fast religiös«, nahm Yugen im Gehen den Faden wieder auf. »Konkrete Angaben zu seinem Konzept ist Delorian bislang schuldig geblieben.«
    »Was soll daran zu wenig konkret sein? Er offeriert klipp und klar Schutz vor diesem grässlichen QIN SHI – einen Schutz, den dein angebeteter Resident Bull nicht garantieren kann.«
    »Weil Bully uns keine leeren Versprechungen macht, sondern reinen Wein einschenkt. Er verhehlt nicht, dass Opfer zu beklagen sein werden, wenn wir mit ihm in den Krieg ziehen, die Heimat verteidigen und dann irgendwie in die heimatliche Milchstraße zurückkehren.«
    »›Irgendwie.‹ – Aber Delorians Angebot nennst du ›schwammig‹?«
    »Ich habe Verständnis für jedermann, der es annimmt.« Yugen bemerkte, dass er unbewusst Reginald Bulls Rede vom Tag der Abstimmung zitiert hatte.
    Rabienne setzte wortgetreu fort: »›Er wird, da habe ich keinen Zweifel, alle seine Versprechen erfüllen. Wer mit Delorian geht, wird sein Paradies finden.‹ – Originalton Bull. Du hast mir die Aufzeichnung

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