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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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nächsten Welle. Stand man schließlich oben, reichte der Blick über alle Wellenkämme bis zum Horizont. Aber man sah nicht, was sich in den Wellentälern abspielte.
    Die Instrumente des Weltenschiffs zeigten nur das, was auf den Kämmen war. In die Nischen der Gravitationsverwerfungen konnten sie nicht schauen.
    Blitzer murmelte etwas von Spiegelungen, auf die er seine Geräte erst eichen musste. Mit einem einzelnen System schaffte er es nicht. Nun griffen die verschiedenen Vorteile mehrerer Systeme unterschiedlicher Bauart.
    Sholoubwa hat nicht wahllose Maschinenanlagen eingebaut, überlegte Rhodan. Das wäre bei einem Wesen seiner Art nicht nachvollziehbar. Er hat sie nach bestimmten Kriterien zusammengestellt, die wir nicht kennen. Und die ganz bestimmt auch gegen QIN SHI gerichtet sind.
    Dass Sholoubwa der Superintelligenz nicht über den Weg getraut hatte, wussten sie von Alaska. Über die Art und Weise der Vorkehrungen besaß aber auch der Maskenträger nur vage Vorstellungen.
    Rhodan richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Holodiagramme. Zwei Stunden vergingen, dann drei. Der Anzug meldete sich nicht bei ihm. Es hätte den Terraner auch gewundert. Der Anzug der Universen hatte andere Möglichkeiten der Wahrnehmung als das Weltenschiff. Rhodan spielte sogar mit dem Gedanken, dass das blaue Kleidungsstück nicht nur Lebewesen beeinflussen konnte, sondern auch Instrumente.
    Im Weltenschiff mussten sie es so nehmen, wie es kam.
    Nach knapp vier Stunden meldete Blitzer einen verschwommenen Fleck, der nach wenigen Sekunden wieder verschwand. Der Zwergandroide verfeinerte die Ortung weiter, bis sich der Fleck stabilisierte.
    Der Fleck wurde greller, zeigte erste Konturen. Rhodan deutete darauf. »Du bist auf der richtigen Spur.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Blitzer. »Es hat nicht unbedingt etwas mit der Justierung zu tun. Es kann auch etwas sein, was in diesem Augenblick seine Tarnung aufgibt.«
    Selbst wenn die Automaten die Ungenauigkeit der Messungen herausrechneten, blieb ein ziemlich großes Objekt übrig, größer jedenfalls als das Weltenschiff.
    Gespannt beobachtete Rhodan, wie sich der Fleck veränderte. In der Mitte blieb er verwaschen, die Ränder jedoch erhielten immer deutlichere Konturen. Erst sahen sie aus wie Blasen. Wenig später entpuppten sie sich als riesige Kugeln von 12,6 und 5,9 Kilometern Durchmesser.
    Rhodan kannte sie, er hatte nur nicht erwartet, sie an diesem Ort wiederzutreffen.
    Es waren die beiden Teile der BASIS, hervorgegangen aus der Teilung des Schiffes: das Multiversum-Okular und das BASIS-Versorgungselement. Nach wie vor umhüllte ein bläulich transparenter Schutzschirm die beiden Fahrzeuge.
    Das Gebilde in ihrer Mitte blieb diffus. Die Darstellung in der Holowand wechselte von Farbe auf Schwarz-Weiß und wieder auf Farbe, änderte Färbung und rechnete Werte der Infrarotortung hinzu, um ein besseres Bild zu erhalten.
    Im Weltenschiff waren sich alle einig, dass sich das Gebilde bewusst verschleiert hielt.
    Dafür entstand in der Zentrale des Weltenschiffs das Holo eines Lebewesens mit schneeweißem Gesicht und tiefschwarzem Haar, das bis auf die Schultern reichte. Große, ausdrucksvolle und ebenso schwarze Augen blickten in die Runde. Das Wesen wies keinerlei sichtbare Geschlechtsmerkmale auf, machte jedoch auf Menschen einen weiblichen Eindruck.
    Rhodan fiel auf, dass sich das Haar der Frau entgegen der herrschenden Naturgesetze bewegte. Wenn sie den Kopf wandte, bewegte es sich zeitverzögert oder wie in Zeitlupe.
    Er kannte diese Frau. Er war ihr in der Werft APERAS KOKKAIA begegnet. Bei dem starken mentalen Druck durch die Annäherung QIN SHIS war sie zu einer amorphen Masse zerflossen – und es hatte sich herausgestellt, dass sie nur ein Double gewesen war. Das Wesen, das er nun sah, war eindeutig Samburi Yura. Sie trug einen Chiton, eine um den Körper gewundene Stoffbahn, die die rechte Schulter frei ließ und von zwei Nadelspangen zusammengehalten wurde.
    In dem seidig fließenden Stoff hätte Rhodan sich verlieren können. Die Falten wurden zu Abgründen oder zu Schwarzen Löchern, wenn er direkt hinschaute.
    Es ist nur ein Holo, sagte sich der Terraner.
    Inzwischen hat das Holo die übliche optische Dichte erreicht und war von einem echten Lebewesen allenfalls auf dem Ortungsschirm zu unterscheiden.
    »Wir müssen reden«, sagte die Enthonin. »Ich komme zu euch an Bord.«
    Rhodans Blick wanderte fast mechanisch von der Gestalt zu Alaska. Saedelaeres

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