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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Maskengesicht zeigte durch das eng anliegende Material durchaus so etwas wie Mimik. Obwohl Alaska sich von Samburi getrennt hatte, konnte er sich der faszinierenden Gestalt kaum entziehen.
    Rhodan erging es genauso. Er gestand sich ein, dass Samburi ihn überrumpelt hatte.
    »Einverstanden«, sagte er.
    Samburi Yura unterbrach die Verbindung ohne weitere Erklärungen.
    Rhodan blieb in Alaskas Nähe. Wie würde Saedelaere reagieren, wenn er die Frau wiedersah? War er wirklich über alles hinweg, oder hatte die Zeit bereits Wunden geheilt? Beteuerungen waren erst einmal Lippenbekenntnisse.
    Rhodan konnte es drehen und wenden, wie er wollte. Er schätzte Alaska als Sicherheitsrisiko ein.
    Eroin Blitzer meldete eine Ortung. Aus dem diffusen Gebilde tauchte ein Schiff ins Freie. Es hatte die Form einer Röhre, war 40 Meter lang und durchmaß fünf Meter. Obenauf gab es eine Plattform mit einer transparenten Kuppel darüber.
    Rhodan und Saedelaere sahen einander an. Sie kannten Fahrzeuge dieser Bauart und wussten sofort, wo sie die Röhre einzuordnen hatten.
    »Ein bisschen mickrig«, sagte Alaska. »Sozusagen eine halbe Portion.«
    »Gut beobachtet.« Die Röhre des Kosmokraten Taurec war 80 Meter lang gewesen bei zehn Metern Durchmesser. Ihr Name: SYZZEL. Die SYZZEL hatte über die Absolute Bewegung als Antrieb verfügt und war telepathisch und mit einem pyramidenförmigen Instrument von der Kommandoplattform aus gesteuert worden. Die Plattform hatte einen sattelähnlichen Sitz und befand sich auf dem Raumschiff – vom Weltraum nur durch einen Schutzschirm getrennt. Der Reisende hatte so das Gefühl, sich direkt im All zu bewegen.
    Die SYZZEL war Taurec einst von den Kosmokraten für seinen Auftrag zur Verfügung gestellt worden, damit er sich um die Reparatur des Moralischen Kodes kümmerte, der durch das Verschwinden von TRIICLE-9 gestört war.
    Rhodan musterte wieder den verschwommenen Fleck zwischen den Kugelriesen. Wenn das Gebilde Beiboote von der Art der SYZZEL mit sich führte, mussten die Terraner nicht lange rätseln, um was für ein Schiff es sich handelte. Dann war es ein großer kosmokratischer Träger.
    Rhodan ahnte, was in Kürze passieren würde: Er kannte es aus Saedelaeres Berichten, und er hatte es in der SCHRAUBE-B selbst schon erlebt, als sie auf Pean gelandet waren. Statt Türen oder Schleusenschotten bildete sich mitten in der Luft eine Erscheinung wie ein Fensterrahmen – allerdings ohne Fenster –, der als Transportmedium genutzt werden konnte.
    Eroin Blitzer rief eine Warnung. Ungefähr dort, wo zuvor das Holo erschienen war, bildete sich das Ultradim-Fenster. Samburi Yura trat heraus.
    In der Realität war die Enthonin noch beeindruckender als im Holo. Rhodan spürte, welch außergewöhnlicher Persönlichkeit er gegenüberstand. Mit einer kurzen Bewegung der Augen musterte sie die Anwesenden. Zuletzt blieb ihr Blick an Rhodan haften.
    »Ich komme als Vermittlerin«, begann sie ohne Umschweife. »Delorian hat ...«
    »Was ist dir wichtiger, Delorian oder Sondyselene?«, schnitt Rhodan ihr das Wort ab.
    Sondyselene war ihr Vater gewesen, der sich im hohen Alter auf eine Reise ohne Wiederkehr gemacht hatte, um ein letztes Mal seine Tochter zu sehen, auch wenn niemand wusste, wo sie sich aufhielt.
    Es war ein Treffer ins Schwarze. Ihr Körper erstarrte, während die Haare sich blitzartig mit den Spitzen in seine Richtung wandten, als seien es Nadeln oder Speere. Einen Moment lang glaubte Rhodan tatsächlich, sie würden ihn durchbohren.
    Ein helles Lachen erklang. Die Stimme der Enthonin war hoch und kindlich in ihrer Artikulation – für terranische Ohren.
    »Delorian hat mich gebeten, mit dir zu sprechen. Vielleicht gelingt mir ja, was er nicht geschafft hat, nämlich dich von seinen guten Absichten zu überzeugen.«
    Rhodan hätte ihr auf den Kopf zu sagen können, dass er Delorians Absichten längst durchschaut hatte und sie umsonst gekommen war.
    »Delorian hat von Anfang an versucht, mich zu manipulieren«, sagte er stattdessen. »Das ist keine gute Basis für Vertrauen.«
    Samburi Yura sah ihn durchdringend an. Er ignorierte es.
    »Was ist das für ein Gebilde, das unsere Ortung nicht erfassen kann?«, fragte er.
    »Eine Station der Kosmokraten«, antwortete sie, als sei es das Normalste der Welt.
    Sie versucht mir zu suggerieren, dass sie mit offenen Karten spielt.
    Die Kosmokraten existierten irgendwo hinter den Materiequellen. War diese Station so etwas wie ein Transformator, mit dem

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