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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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telepathiefähiges Wunderwerk handelte, mit dessen Hilfe der Träger das Multiversum-Okular bedienen konnte.
    Auf dem Holoschirm sahen sie, wie das Schirmfeld um die Kabine flackerte. Rhodan hörte Eroin Blitzer hastig mit dem Steuerautomaten sprechen. Die Systeme versuchten das Feld zu stabilisieren. Der Schirm fiel nicht in sich zusammen, aber das Flackern blieb.
    Du stellst zu viele Fragen, die nicht zum Ziel führen, vernahm Rhodan die mentale Stimme. Falsche Fragen. Wenn du Antworten willst, stelle die richtigen.
    Warum treibst du ein falsches Spiel mit mir?
    Das ist eine falsche Frage. Ich treibe kein Spiel mit dir.
    Du manipulierst mich.
    Ich folge meinem obersten Ziel, damit ich möglichst schnell zu ihr gelange.
    Das könntest du schneller haben, wenn du Eroin dein Flugziel nennst.
    Habe ich das nicht?
    Das Feld flackerte stärker, und die lautlose Stimme fuhr mit spöttischem Unterton fort: Glaubst du wirklich, mich mit so einem Energiefeld aufhalten zu können? Ich wurde dazu geschaffen, mich zwischen den Universen zu orientieren!
    Bescheiden klang das gerade nicht, wie Rhodan feststellte. Warum befreist du dich dann nicht?
    Wozu? Ich kenne dich inzwischen gut genug. Du bist viel zu neugierig, um nicht zu den Koordinaten zu fliegen, die ich genannt habe. Wir fliegen gemeinsam.
    Du manipulierst seit geraumer Zeit mein Bewusstsein!
    Natürlich! Seit du mich angelegt hast. Was hast du erwartet? Du warst ein Transportmittel, mehr nicht. Du musstest mich sicher ans Ziel bringen. Ich habe dich zögern und zaudern lassen, wenn es für meine Zwecke nötig war.
    Rhodan prallte vor den Gedanken zurück, als sei er gegen eine Wand gelaufen. Delorian! Er hatte von Anfang an sein eigenes Spiel getrieben und ihn nur benutzt. Rhodan fröstelte angesichts der Erkenntnis, vom eigenen Sohn missbraucht worden zu sein.
    Abrupt wandte er sich ab. In ihm arbeitete es. Er brauchte eine Zeit, bis er sich wieder in der Gewalt hatte. Samburi Yura war das Ziel des Anzugs. Bei Alaska Saedelaere wäre er besser aufgehoben gewesen.
    Nach und nach kehrten Rhodans Energie und Tatkraft zurück. »Dieses Ding spielt mit uns. Es nimmt uns nicht ernst«, sagte er. »Es hat bewusst in Kauf genommen, dass Gucky mich aus der Nasszelle holt und damit seinem direkten Zugriff entzieht. Was der Anzug sagt, ist kein Bluff. Er kann sich aus jedem Gefängnis befreien und wohl auch das Schiff verlassen, wenn es ihm beliebt.«
    »Er muss sich ziemlich sicher sein, dass wir die genannten Koordinaten aufsuchen und es uns nicht anders überlegen«, meinte Mondra. »Eigentlich logisch. Dort, wo wir hinfliegen, wird sich Samburi Yura blicken lassen.«
    Rhodan nickte. »Wenn der Anzug zu der Enthonin will, können wir es nicht verhindern. Er wird unsere Gehirne übernehmen oder die Steuerung des Schiffes an sich ziehen.«
    Der Terraner fixierte Alaska, der nervös am Halsrand der Maske herumfingerte. »Spürst du etwas?«
    Saedelaere hob etwas linkisch die Arme. »Nein. Warum fragst du?«
    »Es könnte sein, dass der Anzug jetzt dich übernimmt. Wegen Samburi.«
    »Ich glaube nicht, Perry. Zumindest merke ich nichts.«
    »Ich habe es anfangs auch nicht bemerkt. Wie dem auch sei, wir haben ein Auge auf dich.«
    Samburi Yura und Delorian, der Anzug der Universen und das Multiversum-Okular – das letzte Wort war bei allen vieren noch nicht gesprochen. Rhodan war fest entschlossen, es nicht zum Äußersten kommen zu lassen. Es ging um die Menschheit im Solsystem. Katastrophen wie im Akon-System, wo die Akonen durch die Terminale Kolonne TRAITOR ihre Heimatwelt Drorah verloren hatten, durften nicht mehr passieren, egal wie groß die Bedrohung war.

3.
     
    Die Orter zeigten alles Mögliche an, nur nicht das, was die Besatzung des Weltenschiffs erwartete. Der Raumsektor gehörte zu den Ausläufern einer chaotischen Zone, die sich über mehrere Hundert Lichtjahre erstreckte. In geringen zeitlichen Abständen erschütterten Dutzende von Hyperbeben das Raum-Zeit-Kontinuum. Immer wieder zeichneten sich in den Diagrammen Ausschläge ab, die weit über den dargestellten Bereich hinausgingen.
    »Derzeit sind keine brauchbaren Hinweise zu bekommen«, sagte Eroin Blitzer. »Wir orten und tasten mit drei verschiedenen Systemen und führen Justierungen auf allen Hyperfrequenzen durch.«
    Die Störungen im Kontinuum führten zu Verwerfungen in der Raumstruktur. Rhodan verglich es mit Bodenwellen einer Landschaft. Befand man sich in einem Tal, sah man nur bis zum Kamm der

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