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PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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als rechnete er damit, dass sein Sohn jeden Augenblick hinter einem Sessel hervor oder aus einem Schatten hinter einer Konsole treten würde.
    »Und sowohl die TOLBA als auch die kleine SYZZEL sind soeben aus der Ortung verschwunden«, fügte Mikru hinzu.
    Das war die Bestätigung, die Rhodan brauchte. Delorian war auf sein Schiff zurückgekehrt und damit zu einem neuen Ziel aufgebrochen.
    Was hatten er und Samburi Yura jetzt vor?
    War es das?, fragte sich Rhodan. Hatte er Delorian gerade zum letzten Mal gesehen?
    Er konnte und wollte es nicht glauben. So verabschiedete man sich nicht.
    »Wir schleusen soeben in einen Hangar der LEIF ERIKSSON ein«, meldete Mikru. »Der Kommandant hat mir über Funk mitgeteilt, dass TAFALLA verankert ist und wir bereits mit Höchstgeschwindigkeit beschleunigen und den gefährdeten Sektor hinter uns lassen.«
    Rhodan sah Mondra an, dann Gucky und Nemo Partijan. Hatten sie noch daran geglaubt? Waren sie wirklich davon ausgegangen, dass sie das Solsystem finden, QIN SHI als Bedrohung ausschalten und die LEUCHTKRAFT überlisten würden?
    Aber sie hatten es geschafft. Und er hatte nicht nur das Solsystem gefunden, sondern sogar eine Möglichkeit, wie es wieder an seinen angestammten Ort zurückkehren konnte.
    Langsam ging er zum Antigravschacht.
    Noch ist es nicht vorbei, versuchte er die Spannung in sich aufrechtzuerhalten.
    Er schwebte hinab, ging wie in Trance weiter, verließ das Schiff.
    Da stand Reginald Bull, begleitet von einigen Offizieren der LEIF ERIKSSON.
    Der Terranische Resident versuchte ein paar Sekunden lang, sich staatsmännisch zu verhalten, gab das sinnlose Unterfangen dann aber auf und lief los.
    Sekunden später umarmten sie einander.
     
    *
     
    Trotz der aufgewühlten Raumzeit materialisierten die LEIF ERIKSSON und die LFT-BOXEN bereits um 13.21 Uhr in wenigen Millionen Kilometern Entfernung von Sol.
    Rhodan betrachtete die Sonne, suchte nach Anzeichen dafür, was mit ihr geschehen war, fand jedoch keine. Sie leuchtete wie seit fast fünf Milliarden Jahren, spendete Wärme und Licht. Nichts wies darauf hin, dass ihr Licht bis vor wenigen Tagen noch erloschen gewesen war, erstickt von den Spenta, damit die Sayporaner ARCHETIM aus ihr extrahieren konnten.
    »Kannst du seine Gedanken erkennen?«, fragte Gucky. »Oder zumindest seine Gefühle?«
    »Ich spüre, dass da etwas ist«, antwortete Shanda Sarmotte. Die junge Mutantin war noch immer von den Anstrengungen gezeichnet, die die Begegnung mit QIN SHI bei ihr hervorgerufen hatte. »Aber genaue Gedanken ... nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Höchstens Gefühle.«
    »Bei mir ist es genauso.«
    Sie standen in einem Hangar der LEIF ERIKSSON, um der Superintelligenz das letzte Geleit zu geben, nur von einem Energieschirm vom Vakuum des Alls getrennt, der gleichzeitig die Strahlen der Sonne optisch dimmte. Hätten sie direkt in das Gestirn geschaut, wären sie sofort erblindet.
    Vor ihnen trieb der sterbende TAFALLA auf Sol zu, von Traktorstrahlen und von der Gravitation des Gestirns angezogen. Die Superintelligenz war bereits in die Korona der Sonne eingedrungen, deren Hitze die sowieso schon stark geschrumpfte Nebelschicht und nun auch den dreidimensionalen Projektionskörper verbrannte.
    Gucky aktivierte Holos, in deren Darstellung TAFALLA stark vergrößert gezeigt wurde.
    »War es bei ARCHETIM genauso?«, fragte Shanda Sarmotte. »Du warst doch dabei, nicht wahr?«
    Gucky drückte sich um eine Antwort. »Im Prinzip war es genauso. Vielleicht mit ein bisschen mehr Prunk und Pomp, aber das Verfahren war identisch.«
    Rhodan lächelte schwach in sich hinein. Eigentlich hatte der Ilt unmittelbar gar nichts davon mitbekommen, doch das würde der Retter des Universums selbstverständlich nicht eingestehen. Schließlich musste der Kleine seinem Ruf gerecht werden.
    »Die Hitze der Sonne verbrennt das, was wir von TAFALLA sehen«, sagte Shanda entrückt, »doch etwas bleibt erhalten. Spürst du es?«
    Der Mausbiber nickte. »Ein übergeordneter Bestandteil der Entität.«
    »Ich nehme Erleichterung wahr. TAFALLA heißt den Tod willkommen. Er dringt immer tiefer in Sol ein.«
    »Er sucht einen Ankerplatz«, vermutete der Mausbiber. »Den von ARCHETIM. Er kann ihn nutzen, aber es wird noch lange dauern, bis die Verankerung tatsächlich vollzogen ist.« Er schaltete die Holos aus; auf ihnen war nur noch das grelle Flackern des Heimatgestirns zu sehen, das nun wieder den Korpus einer Superintelligenz beherbergte.
    TAFALLA

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