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PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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froh, dass es vorbei ist.«
    »Delorian war bis zu einem gewissen Grad ES, und das bereitet mir nach wie vor größtes Unbehagen. Und fest steht auch, dass Mondra die Trennung von ihm nie verkraftet hat.«
    »Du wirst Delorian also den eigenen Weg gehen lassen ... gehen lassen müssen.«
    Rhodan nickte. »Ich habe in meinem Leben schon einige Menschen ziehen lassen müssen. Delorian ist mir zwar manchmal größenwahnsinnig vorgekommen, aber er war achtzehn Millionen Jahre lang der engste Begleiter einer Superintelligenz, hat teilweise sogar die Rolle dieser Superintelligenz übernommen. Er hat nun die Chance verdient, sich endgültig von dieser Superintelligenz und den Hohen Mächten zu lösen und seinen eigenen Weg zu gehen.«
    Er hielt inne. In diesem Augenblick wurde ihm klar, dass er psychologisch noch einiges aufzuarbeiten hatte. Nicht nur die Beziehung zu seinem Sohn, sondern ebenso den Umstand, dass er vom Aufbruch der BASIS an benutzt und manipuliert worden war.
    »Ich fürchte«, sagte er leise, »ich werde mir einige selbstkritische Fragen stellen müssen. Vielleicht sollte ich sogar das Verständnis überdenken, das ich von mir habe. Verstehst du? Ich habe gegen Superintelligenzen gekämpft. Ich habe KOLTOROC getötet. Ein Mensch gegen eine Superintelligenz ... das ist doch Wahnsinn.«
    Bull sah ihn schweigend an.
    »Vielleicht habe ich damit den Zenit überschritten. Vielleicht kann es so nicht weitergehen. Chanda war nur eine erste Bestandsaufnahme. Ich und wenige Gefährten allein gegen eine ganze Galaxis? Das ist doch ein Unding! In Escalian hat sich dann gezeigt, dass ich die Pläne einer Superintelligenz, sogar einer ganz jungen, schwachen, nicht aufhalten kann.«
    »Du wurdest letztlich vom Anzug der Universen manipuliert ...«
    »Das spielt keine Rolle. Vielleicht ist ein wenig Bescheidenheit angesagt. Vielleicht geht es nicht weiter wie bisher. Und vielleicht, nur vielleicht, bietet TAFALLA eine neue Chance.« Rhodan sah seinen alten Freund an. Spürte Reginald, dass sich in ihm allmählich eine innerliche Wandlung vollzog? Schwieg er deshalb?
    Weil er wusste, dass jetzt jedes Wort zu viel war? Dass er, Perry Rhodan, diese Probleme allein überdenken und sich ihnen auch allein stellen musste?
    Rhodan brach das Schweigen erst, als es peinlich zu werden drohte. »Hast du vor, die Anomalie zu evakuieren? Delorian wird das Solsystem nach Hause schicken, aber all die anderen Welten und ihre Bewohner ...«
    »Da ist nicht mehr viel zu evakuieren«, antwortete Bull bitter. »Als QIN SHI in die Anomalie eindrang, hat er das Fa-System entvölkert. Die Sayporaner haben sich geschlossen ins Weltenkranz-System zurückgezogen und harren der Vergeistigung, ebenso die Spenta im Lichtwirt-System.«
    Rhodan schwieg wieder, lehnte sich zurück und betrachtete den Wein in seinem Glas.
    Die Lichtfunken waren daraus verschwunden.
    Rhodan fühlte sich fürchterlich missbraucht.

13.
     
    Als Rhodan und Bull um 20 Uhr die Zentrale der LEIF ERIKSSON betraten, herrschte dort rege Aktivität. Die Ortungen und Meldungen überschlugen sich geradezu.
    Rhodan schaute kurz zu Gucky, Mondra Diamond und Nemo Partijan. Sie hatten die Zentrale wahrscheinlich noch gar nicht verlassen, nachdem sie sich dort niedergelassen hatten, begierig darauf, die neuesten Entwicklungen hautnah mitzubekommen.
    »Bei der Ephemeren Pforte sind mittlerweile rund 128.000 Sternengaleonen versammelt«, meldete Oberst Baeting.
    »Was macht unser Passagier?«, fragte Bull.
    »Der Einfachheit halber haben wir ihn mit Traktorstrahlen in einen Hangar bugsiert. Er hat seine Bitte noch einmal geäußert.« Baeting rief ein Holo auf.
    Es zeigte einen wahren Riesen, eine humanoide Gestalt von 35 Metern Höhe, deren Schädel allein zehn Meter durchmaß. Ihre vier Arme von jeweils 25 Metern Länge griffen ins Nichts, und der Oberkörper endete in einem Aggregatblock von 30 Metern Breite und 15 Metern Höhe.
    »Das ist Nachtaugs Beisohn«, stellte Bull vor. »Die Galionsfigur einer Sternengaleone. Er hat uns gebeten, ihn zur Ephemeren Pforte zu bringen. Und er hat uns versprochen, dass wir dort Zeugen eines beindruckenden Schauspiels werden.«
    Rhodan musterte den Freund misstrauisch. »Die Raumbeben und anderen negativen Phänomene nehmen zu. Wir kennen den Zeitplan von Delorian zwar nicht, aber der Transfer des Solsystems scheint unmittelbar bevorzustehen. Willst du wirklich das Risiko eingehen, bei dem Transfer nicht dabei zu sein und dich in Delorians Universum

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