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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Furchtbar. Dennoch denke ich, man müsste ITHAFOR-5 vielleicht wieder so positionieren, dass die Jülziish den Tefrodern den Zugang nicht länger verwehren können. Ehe es zu Schlimmerem kommt, womöglich zu einem innergalaktischen Krieg.«
    »Forderungen von Aggressoren nachzugeben ist eine ganz schlechte Strategie«, sagte Rhodan. »Selbst wenn die Forderungen berechtigt sein sollten.«
    »Weil es Aggression ermutigt, schon klar.« Sie seufzte. »Was heißt das? Dass wir zu spät dran sind mit solchen Überlegungen?«
    »Vielleicht ist das Polyport-Netz nicht ganz so segensreich, wie wir anfangs gedacht haben«, sagte Rhodan nachdenklich. »Mittlerweile frage ich mich, ob es nicht die Büchse der Pandora in neuer Verkleidung ist. Ob man nicht versuchen sollte, diese Büchse wieder zu verschließen. Wenn ich heute an all die unliebsamen Überraschungen denke, die uns über das Polyport-Netz erreichten, habe ich nicht den Eindruck, dass die Vorteile die Nachteile ausgleichen.«
    Die Solare Premier lehnte sich zurück. »Kennt das Galaktikum diese Überlegungen?«
    »Bis jetzt nicht. Sie sind noch in der Phase der Entstehung.«
    »Weil ... Das ist Zündstoff.«
    »Das ist mir klar.« Rhodan faltete bedächtig die Hände. »Lass uns lieber wieder über Naheliegendes sprechen. Der Start des Flottenverbandes morgen. Wenn sich das nicht ergeben hätte, hätten wir etwas inszenieren müssen. So können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das finde ich kein bisschen anrüchig. Wir nutzen nicht das Leid der Weddonen aus, im Gegenteil, die Entsendung dient ja dazu, es zu verringern. Wir nutzen nur eine Gelegenheit, die sich ergibt. Und das ist etwas, das nun einmal zum Leben gehört.«
    Sie ließ sich das durch den Kopf gehen. Das war eine der Eigenschaften, die Rhodan von jeher an Cai Cheung imponiert hatten: dass sie unabhängig zu denken vermochte.
    Was den Nebeneffekt hatte, dass sie nichts einfach nur deshalb akzeptierte, weil es ein Unsterblicher mit der Autorität jahrtausendelanger Erfahrung zu ihr sagte. Mit derartigen Erwartungen biss man bei ihr auf Terkonit.
    Das machte es ihm nicht immer leicht, aber Rhodan sagte sich, dass die Menschheit genau solche Führungspersönlichkeiten brauchte.
    »Was mir daran gefällt«, erklärte sie schließlich, »ist, dass wir, wenn wir es so machen, nicht den Besatzungen Dutzender von Schiffen etwas vorlügen müssen. Das war das, was mich an der Idee eines Ablenkungsmanövers immer gestört hat, merke ich gerade. Der Einsatz morgen ist echt. Das ist besser.«
    »Dann sind wir uns einig?«
    »Ja.« Sie seufzte. »Wobei mir das Vorhaben nach wie vor suspekt ist. Ich wollte, die JULES VERNE wäre schon zurück.«
    »Das kann noch dauern.« Die JULES VERNE war unter dem Kommando von Reginald Bull in Andromeda unterwegs, im Sternhaufen Bengar, wo das Distribut-Depot HASTAI für Unruhe sorgte.
    Ein weiterer Ort, an dem das Polyport-Netz eher Problem denn Lösung verkörperte.
    Cai Cheung winkte ab. »Ich habe nur kurz geträumt. Schon klar, dass wir nicht noch Monate oder gar Jahre warten können. Mir wäre nur lieber, wenn ...«
    Ein harmonischer Gongschlag unterbrach sie. Eine synthetische Stimme verkündete: »Administratives Kommunikationssystem. Die gewünschte Verbindung mit der Solaren Residenz besteht nun.«
     
    *
     
    Die Solare Premier erschrak. »Ach je, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht! Ist es schon so spät?« Sie sah auf die Uhr, fuhr sich nervös durch die Haare. »Wie sehe ich überhaupt aus?«
    Das immerhin hatte Rhodan das Leben gelehrt: dass dies keine Frage war, auf die eine Antwort erwünscht war.
    »Soll ich gehen?«, fragte er stattdessen.
    »Ach was. Joschannan wollte dich sowieso sprechen.«
    »Wir dürfen die STARDIVER nicht erwähnen, das ist dir klar?«
    Cai Cheung hatte hastig einen Spiegel und einen Kamm aus einer Schublade gezogen und bändigte einige besonders widerspenstige Haarsträhnen. »Es ist eine Verbindung des administrativen Netzes. Verschlüsselt nach allen Regeln der Kunst.«
    »Es könnte sein, dass unsere Kunst nicht ausreicht.«
    Sie holte ein Gerät hervor, das entfernt einem zu dick gearteten Schreibstift ähnelte und nach dem Einschalten summte, als sei ein Bienenschwarm darin eingesperrt. »Du meinst im Ernst, es würde das Projekt gefährden?«
    »Wir müssen davon ausgehen.«
    »Aber den Residenten über ein Vorhaben von derartiger Tragweite nicht informiert zu halten ...?«
    »Du hast neulich gesagt, er wisse

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