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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Bescheid.«
    »Schon. In groben Zügen. Er hat immerhin das Budget absegnen müssen. Das wird er so schnell nicht vergessen.« Sie fuhr sich mit dem summenden Stift über die Lippen, die Augenbrauen und ein paar Stellen auf Stirn und Nase. »Aber die Details kennt er natürlich noch nicht. Dass ihr morgen starten wollt. Ganz zu schweigen von dem Ablenkungsmanöver.«
    »Du kannst ihn hinterher informieren. Oder, wenn es vorab sein soll, per Kurier. Schick jemanden per Transmitter nach Maharani, der es ihm persönlich sagt.«
    »Hmm.« Sie prüfte ihr Aussehen im Spiegel, schien nicht zufrieden damit zu sein.
    Rhodan sah zwar keinerlei Unterschied zu vorher, hütete sich aber, etwas zu sagen.
    »Ich informiere ihn hinterher«, entschied sie und packte alles wieder weg. »Servo? Gespräch mit der Solaren Residenz aufbauen.«
    Das Holofeld entstand mit leisem Knistern. Cheung hatte eine Anlage installieren lassen, wie sie derzeit modern war: ein Holofeld, das die Hälfte des Raumes einnahm und direkt am Schreibtisch anschloss, sodass der Eindruck entstand, der Gesprächspartner sitze am anderen Ende. Einstweilen sah man allerdings nichts dergleichen, sondern nur konturloses Weiß, in dem sich das Siegel des Residenten drehte.
    Es dauerte eine Weile, bis das Siegel verblasste und sich die Konturen von Arun Joschannans Arbeitszimmer herausschälten. Die Illusion war nahezu perfekt, wenn man die Übergänge nicht allzu genau betrachtete.
    Der Resident saß aufrecht am Tisch, grüßte mit einer knappen Handbewegung. Er trug ein kragenloses weißes Hemd und sah erschöpft aus – vermutlich eine Folge der aktuellen politischen Krise. Sein hageres Gesicht mit der unverkennbaren schmalrückigen Nase, normalerweise von gesunder, tiefbrauner Färbung, wirkte beinahe grau, und seine langen blauschwarzen Haare hätten einen Kamm weitaus nötiger gehabt als Cheungs Frisur.
    Otieno Portella, Minister der Verteidigung und Stellvertreter Joschannans, saß daneben oder besser gesagt: E r hing mal wieder träge im Sessel und gab den »müden Löwen«, wie man ihn gern nannte. Ein Spitzname, der genauso täuschte wie sein Benehmen: Tatsächlich war Portella ein durchtrainierter, zäher Mann, ein zupackender Politiker und zuverlässiger Organisator. Er schätzte lediglich öffentliche Auftritte zu wenig, um eigene Ambitionen auf das höchste Amt im Staat zu haben. »Hallo, Cai!«, rief er und winkte. »Hallo, Perry.«
    Joschannan berichtete kurz vom Stand der Diskussion im Galaktikum. Dann wiederholte er, was sie bereits wussten, nämlich dass Bostich die LFT um die Entsendung eines weiteren Verbandes bat, der den Opfern der Auseinandersetzungen zwischen Tefrodern und Jülziish helfen sollte.
    »Offiziell«, fügte der Resident hinzu. »Inoffiziell, um notfalls eingreifen zu können. Oder, um den Imperator zu zitieren: Wir sollen bloß nicht zu wenig Transformbomben mitnehmen.«
    »Und warum kann man das nicht einfach als das deklarieren, was es ist?«, regte sich Cheung auf. »Dem Verband den Auftrag geben, Tefroder und Jülziish voneinander getrennt zu halten?«
    Joschannan hob hilflos die Hände, ließ sie wieder sinken. »Hohe Politik. Der Botschafter des Tamaniums hat einem entsprechenden Antrag widersprochen, und er hat genug Unterstützung gefunden.«
    »Weiß man, wer ihn alles unterstützt?«
    Kopfschütteln. »Die Abstimmung war geheim. Auf Antrag der Tefroder.«
    Cheung schnaubte. »Wieso frage ich überhaupt?«
    »Wie auch immer«, fuhr Joschannan fort, »fünfundsiebzig Raumschiffe dürfen wir schicken, plus zwei Lazarettraumer. Das sollten wir ausnutzen.«
    »Ist in Arbeit«, sagte die Solare Premier. »Das Flottenoberkommando hat mir zugesichert, dass der Verband morgen früh gegen sieben Uhr starten kann.«
    »Sehr gut. Danke.« Der Resident richtete seinen Blick auf Perry Rhodan. »Außerdem hätte ich gern, dass du mitfliegst. In deiner Eigenschaft als Polyport-Präfekt.«
     
    *
     
    Eine heikle Sache. Rhodan hatte es kommen sehen. Es entsprach dem Reglement. Als Präfekt war er – genau wie beispielsweise ein LFT-Kommissar – ein Sonderbeauftragter des Residenten und dieser ihm gegenüber natürlich weisungsbefugt.
    Nun konnte er zusehen, wie er sich da herauswand.
    »Ich begebe mich in den Ghatamyz-Sektor, wenn du es für angebracht hältst«, sagte Rhodan, »ich möchte es nur gerne ein, zwei Tage verschieben. Ich könnte über ITHAFOR-5 gehen; das würde den Zeitverlust verringern.«
    »Aus welchem Grund, wenn ich

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