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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Kapazität, die er sein musste, wenn, wie glaubhaft versichert wurde, selbst Aras ihn schon um Rat gefragt hatten, was nun wirklich nicht viele terrageborene Ärzte von sich behaupten konnten. Rhodan wusste, dass Bouring auf Hawaii geboren und aufgewachsen war und ein Abonnement für die Transmitterstrecke Terrania – Kailua besaß, um jede freie Minute dort am Strand zu verbringen. So sah er auch aus: wie ein Surfer in einem weißen Kittel.
    »Rhodan«, flüsterte er zur Begrüßung und schüttelte ihm flüchtig die Hand. »Ich hatte gehofft, dass du kommst.«
    »Wie jeden Tag. Was gibt es Neues?«
    »Hmm.« Bouring rieb sich die Stirn, ehe das Bärtchen an der Reihe war. »Ich war ja gerade auf Aralon. Das war sehr aufschlussreich, muss ich sagen. Nicht unbedingt der Vortragsteil, da war das meiste kalter Kaffee. Aber die Gespräche mit den Kollegen, deren Meinungen zu den Messwerten und Befunden, die ich mitgenommen hatte ...«
    »Und die, nehme ich an, sorgfältig anonymisiert waren«, warf Rhodan ein.
    »Selbstverständlich«, beeilte sich Bouring zu versichern. »Ich habe alle Individualimpulse, die auf Guckys Identität hätten hinweisen können, entfernt. Wobei das eines der Probleme ist, dass von diesem Impulsmuster ...« Er hüstelte. »Dass davon kaum noch etwas übrig ist.«
    Guckys Individualimpulse waren natürlich in Fachkreisen allgemein bekannt. Sie standen zwar nicht gerade in den Lehrbüchern, aber jeder Spezialist für Paraneurologie hätte sie auf Anhieb erkannt.
    »Wir sind uns darüber einig geworden, dass das, was Gucky sich zugezogen hat, am besten als paramentale Verbrennung bezeichnet werden sollte. Das heißt, wenn Gucky wieder aufwacht – falls er wieder aufwacht – kann die Wiederherstellung seiner Parakräfte Monate, vielleicht sogar Jahre in Anspruch nehmen. Falls sie überhaupt wiederhergestellt werden können, sei es auf die alte oder auf eine neue Art.«
    Rhodan lief eine Gänsehaut über den Rücken. »Auf neue Art? Was meinst du damit?«
    Bouring ließ sein Bärtchen endlich in Frieden, schob die Hände in die Taschen und ging langsamen Schrittes um den Medotank herum. »Ein Koma ist nicht eine Vorstufe des Todes, sondern ein körperlicher Zustand, in dem sich das Bewusstsein nach einem schweren Schock neu zu konfigurieren versucht. Das gilt für Mutanten wie für jedes andere intelligente Wesen. In der Regel kann man nichts tun, als den Körper am Leben zu erhalten und abzuwarten, ob die Rekonfiguration gelingt. Wenn ja, erwacht der Patient eines Tages wieder. Wenn nein, stirbt er.«
    Rhodan nickte ungeduldig. Diese Art Vortrag hatte er inzwischen oft genug gehört. »Was heißt das in Guckys Fall konkret? Ihr habt hier angeblich die leistungsfähigsten paramentalen Überwachungsgeräte, die es gibt ...«
    »Das ist richtig«, bestätigte der Mediker beiläufig. »Und wir können sagen, dass eine Gefahr für Guckys Leib und Leben nicht mehr besteht. Wir sehen gute Chancen, dass er wieder aufwacht. Nur wann das sein wird – das steht in den Sternen.«
    »Das Wann ist auch nicht so wichtig.«
    »Stimmt. Er ist ja relativ unsterblich.«
    »... wie das Wie. In welchem geistigen Zustand wird er sein?«
    Bouring nickte gewichtig. »Ich hoffe sehr, dass ich die Antwort auf diese Frage noch erlebe.«
    Er drehte sich um, berührte einen der medizinischen Auswertungsschirme an der Wand hinter sich. Der wurde hell, zeigte bunte, honigartig fließende Diagramme. »Der Ilt ist eine ausgesprochen starke Persönlichkeit. Ganz außergewöhnlich stark. Und offenbar versucht er in seinem Koma, die, hmm ... ausgebrannten Parakräfte wiederherzustellen. Hier«, der Mediker deutete auf eine Gruppe gelblich brauner Ovale, die einander behäbig umkreisten, »diese starken Aktivitäten im UHF-Bereich: So etwas lässt sich nur bei Parabegabten anmessen. Und es sind die typischen Rekonfigurationsbewegungen, die man in niederfrequenten Bereichen bei Komatösen oft findet.«
    Bouring ließ das Bild mit einer Handbewegung verschwinden. »Nicht, dass wir wirklich etwas wüssten. Wir raten allenfalls qualifiziert. Das Gebiet des Mentalen und des Paramentalen ist ein Universum für sich.«
    »Lässt sich das«, fragte Rhodan, der mit paramentalen Diagrammen ohnehin nichts anfangen konnte, »auch in Form einer Prognose formulieren?«
    »Hmm«, machte der Mediker. Der Bart musste erneut dran glauben. »Schwierig. Es könnte sein, dass Gucky eines Tages erwacht und – vielleicht nach einer mehr oder weniger

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