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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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so stolz sind? Nur ein Stäubchen, nicht größer als ein siebentel Millimeter. Mit dem bloßen Auge gerade mal so zu erkennen.
    Kein Wunder, dass Sie von unserem derzeitigen Standort so gut wie nichts sehen können, außer der kleinen Glühbirne im Zentrum. Nur dass es eben keine Glühbirne ist, sondern ein 4,5 Milliarden Jahre alter, riesiger Fusionsreaktor, der dem ganzen System mit seinen neun Milliarden Bewohnern Energie und Leben schenkt.
    Die Energie, die sie abstrahlt, entstammt der Verschmelzung von Wasserstoffatomkernen zu Helium, tief im Innern des solaren Kerns, in dem eine Temperatur von etwa sechzehn Millionen Kelvin und eine unvorstellbare Dichte herrschen. Auf diesen Fusionsofen folgen Strahlungs- und Konvektionszone und als vergleichsweise dünne »Haut« die Sonnenatmosphäre. Sie besteht aus der nur dreihundert Kilometer dicken Fotosphäre, der eigentlichen Lichtquelle, und der zweitausend Kilometer dicken Chromosphäre, die »nur« noch siebentausend Kelvin heiß ist. Noch weiter außen liegt die wieder heißere Korona, in die immer wieder gewaltige Protuberanzen geschleudert werden.
    Das ist alles wie bei Ihnen zu Hause? Ein kleiner gelber Hauptreihenstern vom G-Typ, wie es in unserer Galaxis Abermillionen gibt, grob 30.000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt im unbedeutenden Orion-Arm der Milchstraße gelegen. Stimmt, aber es gibt einen gravierenden Unterschied.
    Bis vor wenigen Jahren war in unserer Sonne der Korpus ARCHETIMS eingelagert, der aus Psi-Materie bestehende Leichnam einer übermächtigen Wesenheit, in deren Obhut die Milchstraße und ihre kosmische Umgebung vor zwanzig Millionen Jahren standen. ARCHETIMS Körper verwandelte unsere kleine Sonne in ein »sechsdimensional funkelndes Juwel«, wie es in der Milchstraße kein zweites gibt.
    Mit menschlichen Augen und auch mit den meisten physikalischen Messgeräten war davon nichts wahrzunehmen, und so hat die Menschheit lange gebraucht, um es überhaupt zu bemerken. Aber andere konnten es feststellen, und für sie war das 6-D-Juwel wie ein Magnet. Das Solsystem hat in den zurückliegenden Jahrtausenden viel Besuch bekommen. Der war mehr als nur einmal äußerst unerwünscht, das können Sie mir glauben.
    Inzwischen wurde ARCHETIMS »Leiche« allerdings entfernt, extrahiert wie ein schmerzender Zahn sozusagen. Vielleicht haben wir in Zukunft mehr Ruhe, aber so richtig glaube ich nicht daran. Kurz nachdem wir ARCHETIM loswaren, wurde die Wesenheit TAFALLA im Inneren der Sonne beigesetzt; vielleicht nicht so mächtig wie ARCHETIM, aber doch ein ähnliches Geistwesen. Perry Rhodan hofft, TAFALLAS psimaterieller Körper werde das Solsystem vielleicht aus der Wahrnehmung gewisser unerwünschter Mächte ausblenden, gewissermaßen also tarnen, aber auch ein Unsterblicher kann nicht immer richtigliegen. Warten wir es einfach mal ab.
    So ganz unvorbereitet sind wir selbstverständlich nicht. Immerhin wird Sol beständig von Forschungsstationen wie JARCHIBOL überwacht, die tief in die Sonnenatmosphäre einzutauchen vermögen. So eine Art Kuchenstück aus Metall, mit Menschen darin, die sich die Sonne gewissermaßen von innen ansehen.

     
     
    Stumme Riesen und ein kaputter Zwerg
     
    Wie gesagt, allzu viel ist von hier oben aus nicht zu sehen. Aber keine Sorge, unsere Space-Jet verfügt über einen modernen Linearantrieb und kann uns innerhalb kürzester Zeit in jeden beliebigen Winkel unseres Sonnensystems bringen. Machen wir uns auf den Weg in die äußeren Sektoren.
    Sie waren erstaunt, als ich eben Pluto erwähnt habe? Ich weiß, in Ihrem Universum wurde Pluto im Jahr 2006 von der Internationalen Astronomischen Union der Status eines Planeten aberkannt. Er wurde gewissermaßen zum Kleinplaneten degradiert, weil er es nicht wie ein anständiger Planet geschafft hat, seine Bahn von anderen Körpern frei zu räumen, und weil er nicht größer ist als beispielsweise Eris und andere Objekte des Kuiper-Gürtels, dieses Sammelsuriums von Steinbrocken jenseits der Neptunbahn.
    Im Perryversum war man, wenn Sie so wollen, noch gründlicher: Seit dem 26. Juli des Jahres 3438 der Ihnen vertrauten alten Zeitrechnung existiert Pluto in unserem Sonnensystem überhaupt nicht mehr. Einer der vorhin erwähnten »Besucher« hat ihn auf dem Gewissen. Die »Urmutter«, ein fast 49.000 Kilometer durchmessender Riesenroboter aus der fernen Galaxis Gruelfin hat sich nur 200.000 Kilometer von Pluto entfernt aus Einzelteilen zusammengesetzt und den Zwergplaneten, dessen

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