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PR 2701 – Unter der Technokruste

PR 2701 – Unter der Technokruste

Titel: PR 2701 – Unter der Technokruste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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für viele Galaxien machte ihn ebenfalls zu etwas Besonderem. Dennoch war er ein Mensch geblieben, mit Gefühlen und Stärken und Schwächen wie jeder andere: ein fehlbares Lebewesen ...
    »Da ist noch etwas«, sagte Shanda. »Heute ist der 19. Juni 1514 NGZ, richtig?«
    »Immer noch«, bestätigte Rhodan. »Obwohl ich mir vorkomme, als wäre ich schon tagelang auf Luna.«
    »Darum geht es nicht.« Shanda deutete auf Quinta Weienaters Armbandgerät. Es zeigte auch ein Datum an. »Nicht um ein paar Tage, Perry, sondern um ziemlich viele Jahre.«
    Rhodan folgte ihrem ausgestreckten Finger.
    Nun wussten sie es also. In dieser Hinsicht brauchten sie nicht mehr zu spekulieren, wie viel Zeit für Luna während des Transfers vergangen war. Dennoch überraschte ihn der Anblick maßlos. Der Mond hatte nicht etwa Zeit während des Transfers verloren.
    Denn für Quinta Weienater schrieb man den 25. Oktober 1572 NGZ.
    Ein Tag, weit mehr als fünfzig Jahre in der Zukunft.
     
    *
     
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Fionn Kemeny. »Eine Fehlfunktion wird es ja wohl kaum ...« Er sprach den Satz nicht zu Ende, als er selbst auf die naheliegende Erklärung für dieses Rätsel kam. »Luna war subjektiv gesehen also viel länger unterwegs, richtig?« Er winkte ab. »Solche temporalen Phänomene waren mir schon immer unangenehm. Ich mag harte, nüchterne Fakten.«
    Toufec lachte leise. »So wie ein Datum auf einer Anzeige? Fakten sind nun einmal Fakten, und die Zeit ist ebenso real und manipulierbar wie ...«
    »Alles klar«, sagte Kemeny. »Aber es fühlt sich eben anders an.«
    Rhodan verspürte keine Lust, weiter darüber zu diskutieren. »Ganz offenbar war Luna etwa ein Jahrhundert lang unterwegs von der Anomalie bis zur Ankunft im Standarduniversum. Ausreichend Zeit und Gelegenheit für die Onryonen, oder für wen auch immer, dieses Technogeflecht zu errichten.«
    Wobei er nicht die geringste Ahnung hatte, warum das irgendjemand tun sollte. Was war alles in diesem Jahrhundert geschehen?
    »Uns bleibt zunächst nur, es als Tatsache hinzunehmen«, fuhr Rhodan fort. »Unser Ziel ist nun umso drängender: Wir müssen Menschen finden. Wenn es dieses Sabotageteam gibt, sind da noch mehr der alten Mondbewohner.«
    Quinta Weienater gab plötzlich einen gurgelnden Laut von sich. Ihre Augen öffneten sich flatternd. »Immer ... Du bist ...«, kam es über ihre Lippen.
    »Du halluzinierst nicht«, sagte Perry Rhodan.
    »Warum ... so spät?«
    »Ich habe so schnell wie möglich gehandelt. Für uns sind keine ...«
    »Es hat zu lange gedauert«, unterbrach Weienater mit schmerzverzerrtem Gesicht. Ihre Stimme bebte.
    »Wir werden dich versorgen«, sagte Shanda. »Alles wird gut.« Sie zögerte kurz, ergänzte dann: »Doch! Wir tun, was in unserer Macht steht, um dich zu retten.« Die seltsame Wortwahl erklärte sich wohl daher, dass die Telepathin zwischenzeitlich in Quinta Weienaters Gedanken einen Widerspruch gelesen hatte, dem sie mit ihren Worten entgegentrat.
    »Geht zum Mondgefängnis.« Es war kaum zu verstehen. »Fragt nach Pri Sipiera. Sie ist die Einzige, die ...« Die Fremde verstummte, der Kopf fiel zur Seite.
    Da die Systeme seines SERUNS noch immer mit ihr verbunden waren, erkannte Rhodan sofort, dass sie nicht gestorben, sondern lediglich in ein Koma gefallen war. Ihr Leben blieb jedoch in großer Gefahr.
    »Wenn sie nicht bald ordentlich medizinisch versorgt wird, stirbt sie«, stellte der Aktivatorträger klar. »Wir nehmen sie mit.«
    »Wohin?«, fragte Toufec.
    »Zum Mondgefängnis. Wo immer es liegen mag. Wahrscheinlich wollte sie dorthin.«
    »Sie meinte damit Luna City«, sagte Shanda. »Ich habe es in ihren Gedanken gelesen, als sie das Bewusstsein verlor. Die Hauptstadt ist für sie das große Mondgefängnis. Dort müssen wir diese Pri Sipiera finden.«
    »Wer ist sie?«, fragte Toufec.
    Die Telepathin lächelte matt. »Die Einzige, die zählt. So hat es Quinta Weienater gesagt. Darauf müssen wir uns verlassen.«
    »Ein starkes Wort.« Toufec instruierte Pazuzu, eine Schwebetrage für die komatöse Frau zu errichten. »Wir nehmen sie mit und bringen sie dorthin, wo sie wollte.«
    Kemeny verschränkte die Arme vor der Brust. »Ins Gefängnis?«
    Rhodan nickte. »Ins Gefängnis.«

8.
    Zweites Zwischenspiel:
    Der Besuch
     
    Aus dem Tagebuch von Antonin Sipiera, Bürgermeister von Luna City, zum Teil von ihm nachträglich ergänzt:
    Der 23. April 1496 war ein verrückter Tag, Pri. Ich hoffe, dass du jemals lesen

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