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PR 2701 – Unter der Technokruste

PR 2701 – Unter der Technokruste

Titel: PR 2701 – Unter der Technokruste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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humanoides Gesicht blickte Antonin entgegen; an vielen anderen Stellen auf Luna wurde es wohl ebenso empfangen. Die Haut glänzte lackschwarz, die Augen waren golden. Und was war das über der Nase? Ein Schmuckstück? Dichtes Kopfhaar umrahmte den Schädel. Aus dem Hinterkopf wuchsen schmale, aufgerichtete Ohren, groß wie Hände.
    »Ich bin erfreut über die Antwort«, sagte der Fremde. »Ich habe mich bereits vorgestellt, wiederhole es aber gern noch einmal, nun, da ihr mich seht. Mein Name lautet Fheyrbasd Hannacoy, ich bin ein Onryone. Und wir sind gekommen, um euch in eurer misslichen Lage beizustehen. Wir hoffen, ihr nehmt unsere Hilfe an.«
    »In Namen der Bevölkerung danke ich dir und ...« Leila Toran konnte nicht aussprechen.
    »Zugleich will ich nicht verschweigen«, unterbrach Hannacoy, »dass wir uns selbst in einer kaum minder misslichen Lage befinden. Es hat mein Schiff in die n-dimensionale Laterale verschlagen.«
    Der Schacht, dachte Antonin Sipiera. Er spricht von dem Schacht.
    »Obwohl mein Volk vieles über die Laterale weiß, ist es uns nicht möglich, sie zu verlassen. Darum will ich nicht verheimlichen, dass wir euch einerseits Hilfe anbieten ... dass wir aber andererseits hiermit um Asyl auf eurer Welt bitten.«
     
    *
     
    Fheyrbasd Hannacoy war fast genau gleich groß wie Antonin Sipiera, auch sein Körperbau glich dem eines Terraners nahezu völlig. Der Rücken wirkte etwas lang gestreckter, doch das konnte ebenso eine Eigenart des gesamten Volkes wie des einzelnen Mannes sein, der nun ohne Begleitung in den Versammlungsraum trat. Nicht einmal einen Roboter hatte er mitgebracht.
    Das Treffen fand in einem zu dieser Gelegenheit extra geräumten Gebäude am Rand des Raumhafens von Luna City statt, weit abseits der Stadt. Die TUUCIZ war dort gelandet, ein gigantischer Raumer, der zwar seine Energie weitmöglichst abgeschaltet hatte, wie Hannacoy versicherte, dessen Hülle aber nach wie vor leuchtete. Es lag am Material selbst, erklärte der Onryone.
    Als Bürgermeister von Luna City war Antonin der eigentliche Gastgeber dieses Treffens und war mit einer Privatverbindung im Schnellzug zum Raumhafen geeilt. Zu seiner Erleichterung trug er nicht die gesamte Verantwortung. Die Administratorin Leila Toran war ebenfalls anwesend, genau wie zahlreiche Minister und noch mehr Sicherheitspersonal.
    Alle wollten sich jedoch im Hintergrund halten und Antonin die Begrüßung sowie die grundlegende Gesprächsführung überlassen. Sogar Leila Toran hatte ihn darum gebeten, um zunächst als scheinbar Unbeteiligte beobachten zu können. Wahrscheinlich sah sie es als seine letzte Bewährungsprobe an, um bald ihre Nachfolge anzutreten.
    Die verfärbte, etwas erhabene Stelle auf Hannacoys Stirn kräuselte sich, als er die Hand ergriff, die Antonin ihm darbot. Dabei wechselte der Fleck zwischen den Augen die Farbe, von leichtem Rot in eher dumpfes Blau.
    Der Onryone blickte demonstrativ auf seine und Sipieras Hände, die sich nun voneinander lösten. »Ein interessantes Ritual zur Begrüßung. Viele aus meinem Volk würden sich davon abgestoßen fühlen. Wir müssen ständig anderen begegnen, die wir nicht gut kennen. Die TUUCIZ ist ein großes Schiff, selbst ich kenne nicht alle Namen derer, die darin leben und die mit mir dasselbe Schicksal in der n-dimensionalen Laterale teilen. Doch keinem von uns käme in den Sinn, ein solches Individuum zu berühren und damit Vertrautheit zu simulieren, die gar nicht vorhanden ist.«
    »Du musst unsere Sitten, die dir befremdlich vorkommen, nicht teilen«, versicherte Antonin. »Es tut mir leid, falls ich dir Unbehagen bereitet habe.«
    »Nicht der Rede wert«, sagte der Onryone. »So ist das stets, wenn man auf ein unbekanntes Volk trifft. Die Translatoren vermögen auf einer rein äußerlichen Ebene die Sprache zwar rasch zu analysieren, das Verhalten jedoch und die Gefühle können ein Leben lang ein Rätsel bleiben.«
    Ob er mich testen will, indem er solche Allgemeinplätze von sich gibt?, fragte sich Antonin. Wollte der Fremde wissen, wie geübt er im Umgang mit außerirdischen Intelligenzen war?
    Ihm kamen die Zweifel in den Sinn, die sein Drittpartner geäußert hatte; Golo hatte ein schlechtes Gefühl bei dem Ansinnen des Onryonen. Aber das hatte er ja immer. Davon durfte sich Antonin nicht beeinflussen lassen. Tamea hatte sich völlig aus der Diskussion herausgehalten, ihn sachte geküsst und ihm viel Glück gewünscht.
    »Mein Volk steht bereits seit

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