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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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tanzten durch sein Sichtfeld.
    Ein Glück, dass der HÜ-Schirm die Ladung abgefangen hat, ging es ihm durch den Kopf, sonst hätte ich jetzt eine echt spektakuläre Frisur. Und das wäre noch mein geringstes Problem.
    »Habt ihr den Balg?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete Bughassidow. »Er war zu schnell. Dieses elende Drecksbiest!« Er klang ziemlich frustriert. Rhodan konnte es ihm nachfühlen.
    »Aber der Thermostrahler hat es verletzt«, fügte Astrur hinzu. »Es hat sicher ein Drittel seiner Masse verloren.«
    Rhodan schaute zu dem Epsaler hinüber. »Dann hast du also auf den Balg geschossen?«
    »Jawohl.«
    »Das war unglaublich leichtsinnig! Farye, ich meine Sepheroa, hätte getroffen werden können.«
    »Es bestand keine Gefahr«, sagte der Sicherheitschef schroff. »Wenn einer an Bord schießen kann, bin ich es.«
    »Kein Grund zur Aufregung«, mischte sich die junge Frau keuchend ein. »Mir ist nichts passiert. Haarscharf. Danke für die Rettung.« Sie ließ die Lumineszenzröhre fallen und sackte kraftlos in einen Kontursitz.
    Rhodan richtete seine Aufmerksamkeit auf die junge Tefroderin. Zum ersten Mal begegnete er Farye, seiner Enkeltochter, von Angesicht zu Angesicht. Sie sah genauso aus wie auf dem Schnappschuss von der Akademie, vielleicht ein wenig reifer, aber immer noch sehr mädchenhaft. Ihr Haar war zerzaust, ihre Wangen gerötet, ihre braungrünen Augen blickten starr vor Erschöpfung und Grauen ins Leere.
    Ich bin dein Großvater, durchfuhr es ihn. Es war ein seltsamer Gedanke. Zwar hatte es einige Kinder im Laufe der Jahre gegeben, aber nie auch nur einen Enkel, von dem er erfahren hätte. Farye stellte ein Novum für ihn dar – nach einer mehr als 3000-jährigen Lebensspanne.
    Zu seinem Erstaunen freute er sich, dass es sie gab: eine junge Frau, die offenbar mit beiden Beinen fest im Leben stand, die ihren Weg gewählt hatte. Eine einfache Pilotin auf der Privatyacht eines eigenwilligen Milliardärs und Hobby-Astroarchäologen.
    Sie hob den Blick und sah ihn an. Natürlich erkannte sie ihn. Jeder innerhalb der LFT, der nicht das Leben eines Einsiedlers führte, erkannte Perry Rhodan. Aber wenn sie wusste, dass sie mit ihm verwandt war, gab sie dies mit keinem Wimpernzucken preis. Auch Bughassidow sagte nichts. Vielleicht war Rhodan wirklich der Einzige, der die Wahrheit kannte. Und dies war der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, daran etwas zu ändern.
    In Jatin kam Bewegung. Die Ara-Medikerin eilte auf Farye zu und ging neben ihr in die Hocke. »Ist alles in Ordnung mit dir? Bist du verletzt?« Sie zog ihren Medoscanner hervor und untersuchte die junge Pilotin.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Farye. »Ich glaube, nicht ernsthaft.«
    »Hat dich der Balg irgendwie berührt? Mit seinem Stachel gestochen? Versuch dich zu erinnern. Das ist wichtig. Du könntest kontaminiert worden sein. Der Balg besteht im Kern aus sich selbst replizierenden Nanomaschinen. Wir wollen doch nicht, dass die sich in deinem Körper einnisten.«
    »Jatin, hör auf, so zu reden«, mischte sich Yonder ein. »Du machst ihr Angst, das siehst du doch.«
    »Entschuldige, Marian, aber ich bringe nur realistische Risiken zur Sprache«, gab die Ara spitz zurück. »Wir sollten sie auf die Krankenstation bringen, damit ich sie gründlich untersuchen kann.«
    »Ich wurde nicht gestochen«, betonte Farye. »Ganz bestimmt nicht. Das Vieh hat zwar versucht, mich zu erwischen, genauso wie Karsol ...« Sie deutete auf den am Boden liegenden Mann. »... aber ich konnte es mit der Leuchtröhre auf Abstand halten.«
    »Na gut«, sagte Jatin. »Hoffen wir, dass du recht hast. Im Moment wollen wir es darauf beruhen lassen. Aber wenn diese Krise vorüber ist, werde ich dich sicherheitshalber gründlich durchleuchten.«
    Die junge Pilotin seufzte. »Wenn es sein muss.«
    Astrur kniete sich neben Karsol. Er prüfte Puls und Atmung, bevor er bedrückt den Kopf schüttelte. »Ihn hat's erwischt. Noch ein Toter ...« Seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich, und er hieb dröhnend mit der Faust gegen eine benachbarte Station.
    »Was machen wir jetzt mit diesen ... Überresten hier?«, fragte Yonder. Er deutete auf die abgesprengten Stücke des Balgs.
    »Wir sichern sie und übergeben sie Sichu Dorksteiger, sobald sie hier eintrifft«, entschied Rhodan. »So wie geplant.«
    Er überlegte, ob er den Nanogentenschwarm in der Tasche seines SERUNS einsetzen sollte, um den Zellfetzen des Balgs in sich einzuschließen. Doch er entschied sich

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