PR 2703 – Tod im All
Forschungsprojekt sprechen wollte. Ihr Kom-System informierte sie jedoch, dass sich darunter eine zweite Nachricht verbarg. Es handelte sich um Rhodans Geheimkode.
Du bist also zurück von Luna, dachte sie. Ich bin gespannt, was du zu berichten hast.
Keine Viertelstunde später machte sie sich vom Terrania Space Port aus auf den Weg. Ihr Ziel war die KRUSENSTERN. Offiziell würde sie dort Viccor Bughassidow treffen. Und etwas anderes würde niemand jemals rekonstruieren können ...
8.
23. Juni 1514 NGZ, 23.05 Uhr Bordzeit
KRUSENSTERN, Rand des Solsystems
Es war Rhodan gerade gelungen, die Energieversorgung in diesem Teil der KRUSENSTERN wiederherzustellen, als Bughassidow und Jatin eintrafen. Wenige Momente später kam auch Astrur zusammen mit dem tonnenförmigen Posbi angefahren, der einen der Gleiterschlitten an Bord des Schiffs steuerte.
»Diese Jagd nimmt eine neue Dimension an«, sagte Rhodan ernst, nachdem sie sich alle im Kommunikationsraum versammelt hatten. »Offensichtlich handelt der Balg durchaus gezielt. Es kann kein Zufall gewesen sein, dass er sich von allen Räumlichkeiten an Bord der KRUSENSTERN ausgerechnet den Raum ausgesucht hat, von dem aus er Kontakt mit seinen Herren auf Luna hätte aufnehmen können. Außerdem kämpft und tötet er mit einer Effizienz, die spürbar über tierische Intelligenz hinausgeht.«
Jatin presste die Lippen zusammen. »Und ich fürchte, es kommt noch schlimmer.«
Bughassidow warf ihr einen fragenden Blick zu. »Jatin?«
»Ihr erinnert euch noch daran, dass ich sagte, alle Vitalfunktionen des Balgs seien dezentral auf alle Zellen verteilt, sodass es extrem schwer wird, ihn tödlich zu verletzen?«
»Ja, deshalb die Schocker«, antwortete Yonder.
»Ich glaube außerdem, dass auch die Intelligenz dezentral über alle Zellen verteilt ist. Jede Nanomaschine in jeder Zelle trägt einen Teil der Bewusstseinsleistung des Balgs. Es ist wie bei einem vernetzten Rechnerverbund.«
»Und das bedeutet?«, fragte Astrur.
Rhodan begriff schneller. »Er wird intelligenter. Jedes Mal, wenn er jemanden umbringt, jedes Mal, wenn er Energie aufnimmt und damit seine Zellteilung anregt, wie wir es in der Aufzeichnung im Labor gesehen haben, nimmt auch die Menge an Nanomaschinen zu. Sie replizieren sich. Der Rechnerverbund wird sozusagen größer.«
»Exakt«, bestätigte Jatin.
Rhodan holte tief Luft, um sie dann geräuschvoll wieder auszustoßen. »Dieser Tag wird einfach nicht besser«, murmelte er. »Wir brauchen einen Plan, wie wir den Balg von Bord bekommen. Die KRUSENSTERN ist schlicht zu groß. Wir können ihn noch Tage durch die Gänge jagen. Und dadurch, dass die Möglichkeit gerichteter Energiefelder hier begrenzt ist, können wir ihn nicht einmal festhalten.«
»Vielleicht sollten wir deinen Vorschlag von vorhin rückgängig machen und die Rettungskapseln wieder freigeben«, schlug Bughassidow vor. »Locken – oder jagen – wir das Ding in eine der Kapseln oder eines der Beiboote. Wenn es erst im freien Raum ist, können wir es mit einem der Impulsstrahler der KRUSENSTERN zur Explosion bringen. Das sollte selbst diesen Killerbalg töten.«
»Ein schöner Plan, nur hat er einen Haken«, wandte Yonder ein. »Wie gelingt es uns, den Balg an einen Ort zu locken, an dem wir ihn haben wollen? Wir haben nicht die geringste Ahnung, wo er sich gegenwärtig herumtreibt.«
»Vielleicht können wir den Umstand, dass er relativ gezielt, ja intelligent handelt, zu unserem Vorteil ausnutzen«, schlug Rhodan vor. »Wenn es uns gelingt, seine Absichten zu erraten, können wir diese gegen ihn ausspielen. Möglicherweise hat er bereits versucht zu fliehen, aber er konnte es nicht, weil wir die Rettungskapseln abgesichert hatten. Anschließend war er darauf aus, Kontakt mit seinen Leuten aufzunehmen, hier im Kommunikationsraum. Auch das haben wir unterbunden. Welcher Ort könnte sein nächstes Ziel sein?«
Mit einem Knacken erwachten die Lautsprecher des Bordfunks an der Gangdecke über ihnen zum Leben.
»Kapitän Yonder!«, rief eine gehetzt klingende Frauenstimme, die nun überall auf der KRUSENSTERN zu hören war. »Es ist hier! Wir brauchen Hilfe. Das Monster ist hier in der Zentrale. Bitte! Hilf uns doch jemand!« Etwas krachte, und die Verbindung brach ab.
Rhodan spürte, wie ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.
Yonder hob sein Multifunktionsarmband. »Farye?«, brüllte er hinein. »Farye, hörst du mich?«
Er bekam keine Antwort.
»Los, alle in den
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