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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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SERUNS. Wenigstens trug er einen Gürtel mit einem mobilen Prallfeldprojektor.
    »Wie sieht es bei euch aus?«, raunte er in sein Funkgerät.
    »Ich warte bloß auf den Befehl«, drang Faryes leise Stimme aus dem Akustikfeld.
    »Und ich bete, dass bald etwas geschieht«, fügte Bughassidow hinzu. »Ich stehe hier nun seit über zwei Stunden, und dieser SERUN ist unbequem.«
    »Dafür verfügt er über einen Deflektor, also sei nicht undankbar«, entgegnete Rhodan. »Aber wir können gern die Rollen tauschen, wenn du magst.«
    »Nein, nein, schon gut. Außerdem ist der Balg doch auf dich fixiert. Wir wollen ihn nicht verwirren.«
    Rhodan lachte leise.
    Er blickte auf sein Multifunktionsarmband. Beinahe halb vier Uhr Bordzeit. In Terrania ging schon wieder die Sonne auf. Wieder eine Nacht ohne nennenswerten Schlaf. Irgendwann würde er diese Müdigkeit nicht mehr spielen müssen.
    Komm schon, blödes Vieh, dachte er. Du willst mich doch. Also hol mich endlich, damit wir dem hier ein Ende setzen können.
    Ein Kribbeln in seinem Nacken warnte ihn gerade noch rechtzeitig. Seinem Gefahreninstinkt folgend, hob er den Kopf – und warf sich von seinem Stuhl!
    Der von der dunklen Raumdecke fallende Balg landete mit einem satten Klatschen auf der Sitzfläche.
    Rhodan rollte sich ab und fuhr herum. Er hob den Energieschocker und drückte ab. Doch wie er es beinahe erwartet hatte, traf der Blitz nur den Stuhl. Der Balg hatte sich bereits mit einem kraftvollen Sprung in Sicherheit gebracht.
    Keuchend kam er auf die Beine.
    »Alarm!«, rief er, wie es seine Rolle erforderte.
    Einige Anwesende schreckten auf, die meisten gaben sich überzeugend verschlafen.
    Die Posbis hoben ihre Waffen und zielten. Aber sie wagten es nicht zu schießen, denn der Balg warf sich erneut Rhodan entgegen, wie ein tollwütiger Hund, der ihm an die Kehle wollte.
    Wieder schoss Rhodan.
    »Lass mich! Verschwinde!«, rief er und legte einen Hauch von Angst in seine Stimme. Gleichzeitig wich er mehrere Schritte zurück, auf das Eingangsschott zu. Dieses öffnete sich nicht, was daran lag, dass sie es gut sichtbar für jeden Beobachter vorhin verriegelt hatten.
    Der hundegroße Balg eilte ihm hinterher. Seine acht dürren Pseudopodien wirbelten fast lautlos über den nackten Plastbelag des Bodens. Der lange Stachel pendelte vor ihm in der Luft, bereit zum Zustechen. Die haarfeine Spitze war im Halbdunkel nicht zu sehen.
    Mit dem Rücken zur Tür blieb Rhodan stehen. Er duckte sich leicht und feuerte den Elektroschocker ein drittes Mal ab. Hinter dem Balg erzeugten die Posbis ein knisterndes Sperrfeuer.
    Der Balg winkelte die Beine an.
    »Jetzt!«, schrie Rhodan.
    Im nächsten Moment ging alles unglaublich schnell.
    Der Balg sprang.
    Rhodan warf sich zu Boden.
    Direkt hinter ihm glitt das Schott auf. Ein dunkler Raum wurde sichtbar.
    Als der Balg merkte, dass er sein Opfer verfehlen würde, versuchte er sich am Schottrahmen festzuhalten.
    Im Liegen riss Rhodan das rechte Bein hoch und versetzte dem Kunstgeschöpf einen kräftigen Tritt in die Seite, der es schwungvoll in den dunklen Raum schleuderte.
    Einen Sekundenbruchteil später wurde von unsichtbarer Hand das Schirmfeld aktiviert, das den Raum abriegelte. Dann warf Bughassidow, der im Schutz des SERUN-Deflektors neben der Tür zur Messe gewartet hatte, die Luke zu. Dahinter befand sich ein Dreimeterbeiboot, das vorhin von ihnen im Schutz eines Seitenkorridors geparkt und von Farye beim ersten Anzeichen eines Kampfs rückwärts direkt vor die Messe manövriert worden war.
    »Raus hier!«, drängte Rhodan sie per Funk.
    »Bin schon weg«, gab sie zurück.
    Mit einem Satz beschleunigte das Beiboot und raste den Gang hinunter.
     
    *
     
    Hinter dem Steuer saß Farye, in einen Raumanzug gekleidet, die Zähne zusammengebissen, den Blick starr auf den Korridor vor der Cockpitscheibe gerichtet. Bestenfalls ein Meter trennte ihr Gefährt zu beiden Seiten von der Gangwand, höchstens zwei Zentimeter trennten sie von dem mordlustigen Biest hinten in der Kabine des kleinen Beiboots – und diese zwei Zentimeter ließen sich auch noch zur Seite schieben, wenn es dem Balg gelang, die Türverschlüsselung zum Cockpit zu knacken.
    Warum hast du dich nur freiwillig für diesen Job gemeldet?, schrie es panisch in ihrem Kopf. Das war total bescheuert.
    Sie riss das Beiboot in eine harte Kurve, als sie eine T-Kreuzung erreichte. Dabei nutzte sie das Prallfeld unter dem Rumpf, um sich von der Wand abzustoßen. Irgendeine

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