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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Herzschlag lang. In einer lautlos erblühenden Feuerblume verging es unter ihr im All.
    Farye ließ ihren Kopf gegen die Rückwand ihres Helms sinken. Langsam stieß sie die Luft aus, die sie gefühlt den ganzen Flug lang angehalten hatte.
    »Sepheroa hier«, meldete sie. »Wir haben es geschafft. Das Mistvieh wurde in seine Atome zerstrahlt.«
     
    *
     
    In der Mannschaftsmesse der KRUSENSTERN brach Jubel aus. Besatzungsmitglieder klopften einander begeistert auf die Schulter und tauschten Glückwünsche aus.
    »Bravo!«, rief Yonder und applaudierte.
    Viccor Bughassidow hob mit einem breiten Grinsen beide Daumen zur Siegerpose. Rhodan lächelte nur stumm.
    Er war einfach nur noch müde – und zugleich unendlich erleichtert. Dass Farye diesen heiklen Job hatte übernehmen müssen, war ihm gar nicht recht gewesen. Offenbar fühlte er sich für die junge Frau bereits ein wenig verantwortlich, und er hatte sich gesorgt, dass ihr etwas zustoßen könnte.
    Aber sie hatte ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert, das musste er ihr lassen. Er selbst hätte das Beiboot nicht besser durch die Gänge steuern können.
    »Holen wir sie wieder rein«, sagte er. »Und kehren wir die Scherben zusammen.«
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später hatten sie die tefrodische Pilotin an Bord genommen und die Schiffssysteme wieder komplett hochgefahren. Kapitän Yonder und die diensthabenden Mannschaftsmitglieder gingen auf ihre Posten. Farye zog sich in ihr Quartier zurück. Sie brauche jetzt etwas Ruhe und Abstand, meinte sie. Nach Feiern war ihr jedenfalls nicht zumute.
    Man merkte ihr an, dass die letzten Stunden ihren Tribut von ihr verlangt hatten. Farye war ganz eindeutig keine Kämpferin. Sie war nicht wie ihre Großmutter Caadil.
    Doch das musst du auch nicht sein, dachte Rhodan, als er ihr nachsah, wie sie den Korridor hinunter verschwand. Lebe einfach dein Leben – so gut, wie du kannst. Und ich hoffe, ich muss dir nie aufbürden, was ich so vielen meiner Gefährtinnen und Kinder aufgebürdet habe.
    Der Rest der Besatzung blieb in der Messe versammelt und tauschte unter dem Genuss von Axo-Bier und Erfrischungsgetränken Eindrücke der vergangenen Stunden aus. Park Astrur gesellte sich dazu und bot ein paar unmittelbare Eindrücke des Kampfs gegen den Balg.
    Jatin kommandierte ein paar Posbis ab, die Toten zu bergen und in einem Andachtsraum im Kreml aufzubahren, ganz oben an der Spitze der KRUSENSTERN. Sie würden in den nächsten Tagen raumbestattet werden. Bughassidow und Rhodan begleiteten sie nach oben.
    »McCorrell, Farrer, Stokowski, Karsol ...« Bughassidow ließ den Blick über die Verstorbenen schweifen und seufzte schwer. »Ich habe noch nie in so kurzer Zeit so viele Leute verloren.«
    »Es tut mir leid, dass ich mit dem Balg so viel Leid an Bord gebracht habe«, sagte Rhodan.
    Der Milliardär schüttelte den Kopf. »Damit konntest du nicht rechnen.«
    So leicht wollte Rhodan sich nicht aus der Verantwortung entlassen. »Ich hätte vorsichtiger sein und mich nicht auf die oberflächlichen Analysen der Widerständler auf Luna verlassen sollen«, wandte er ein. »Wenn ich eins im Laufe meines langen Lebens gelernt habe, dann, dass man immer mit dem Unerwarteten rechnen muss.«
    Bughassidow nickte schweigend. Er holte tief Luft. »Nun ja, wir können nicht mehr ungeschehen machen, was passiert ist. So gehen vier weitere Tote auf das Konto der Onryonen. Hoffen wir, dass es nicht noch viel mehr werden.«
    »Ja, das hoffe ich auch«, antwortete Rhodan.
    Die beiden Männer verließen den Raum und spazierten durch die prunkvollen Gänge des Kreml in Richtung Aufzug, hinunter zur Zentrale. Rhodan wollte sich ein letztes Mal davon überzeugen, dass alles in Ordnung war, und sich dann endlich ein paar Stunden Schlaf gönnen, bevor hoffentlich Sichu Dorksteiger auf seine Botschaft reagierte.
    Doch als würde ihm das Schicksal jede Ruhe verweigern wollen, meldete sich in diesem Augenblick Kapitän Yonder. »Viccor, wir bekommen Besuch«, warnte der Kommandant der KRUSENSTERN.
    Die beiden Männer sahen sich alarmiert an. War es dem Balg doch irgendwie gelungen, seine onryonischen Herren zu rufen?
    »Guten Besuch oder schlechten?«, fragte Bughassidow.
    »Ein kleines Transferschiff. Einen Moment, der Pilot meldet sich.« Eine kurze Pause schloss sich an. »Es handelt sich um Sichu Dorksteiger!« In Yonders Stimme schwang Erleichterung mit.
    Rhodan seufzte innerlich. So viel zu seinen paar Stunden Schlaf.
    »Schick sie zur Schleuse

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