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PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE

PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE

Titel: PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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binnen zweier Tage im Solsystem.«
    »In dreiundvierzig Stunden, zwei Minuten und sechs Komma acht Sekunden, grob geschätzt.«
    »Sag ich ja. Und wir müssten nicht befürchten, dass uns Ähnliches passiert wie Khosrau während des Transfers.«
    »Das Holoin-Sonnenfünfeck als Startpunkt der Transmitterreise hätten wir nach fünfeinhalb Stunden erreicht. Dann der Transfer in Nullzeit nach Omega Centauri, und danach dauert es nur noch eine halbe Stunde bis Terra.«
    »Ich plädiere dennoch für die Zweitagesvariante.«
    »Es gibt keinen logisch fundierten Beweggrund dafür. Wir würden Zeit gegenüber der Sonnentransmitterstrecke verlieren. Cai Cheung hat uns um Eile gebeten. Khosrau hat bereits einen Standardtag während des Transfers verloren.«
    »Ich vertraue meinem Gefühl.«
    »Und was sagt dir dein Gefühl?«
    »Dass die Onryonen Gegner sind, die wir keinesfalls unterschätzen dürfen. Flugkörper, die in den Linearraum vordringen und terranische Schiffe vernichten, sind mir Warnung genug.« Bull warf einen Blick auf den Nachrichtentisch vor ihm.
    Der Datenkristall, den Khosrau ihm übergeben hatte, war noch längst nicht zur Gänze ausgewertet. Aber er zeichnete ein furchterregendes Bild über die technischen Möglichkeiten dieses Feindes.
    »Sie suchen gezielt nach zwei der bedeutendsten Persönlichkeiten der Milchstraße.« Bull grinste freudlos. »Sie wissen über die Verhältnisse in der Milchstraße also gut Bescheid. Was wiederum ahnen lässt, dass sie die Brennpunkte unserer Sterneninsel unter Beobachtung halten. Ballungszentren der Wirtschaft und der Raumfahrt. Womöglich Welten, in denen wichtige Rohstoffe gefördert werden. Und desgleichen Knotenpunkte des interstellaren Verkehrs.« Bull nickte, als wollte er sich seine Worte selbst bestätigen. »Ich an ihrer Stelle würde insbesondere die Polyport-Höfe unter Beobachtung halten und gleich danach die Sonnentransmitter.«
    »Das scheint mir etwas weit hergeholt zu sein«, sagte die Kommandantin der JULES VERNE. »Nach vorliegenden Informationen sind die Onryonen lediglich rings um Terra aktiv geworden.«
    »Vorerst. Wir müssen Bild- und Tonmaterial sichten und jedes Wort, das die Onryonen gesagt haben, genauestens analysieren. In ihrem Bericht spricht Cai Cheung zudem an, dass man auf der Erde sehr wohl von einem größeren Wirkungskreis dieses Atopischen Tribunals ausgeht.«
    »Wir reisen mit der JULES VERNE, Reginald! Dem schnellsten, sichersten und bestbewaffneten Schiff der Flotte!«
    »Sollte das Polyport-Netz kollabieren, hätten wir dennoch keine Chance. Gegen Naturgewalten kann selbst die JULES VERNE nichts ausrichten.«
    »Da bin ich anderer Meinung.« Jawna Togoya verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Du kannst wohl gar nicht anders, als mir zu widersprechen, nicht wahr?«
    »Du erinnerst dich, dass ich Koko-Interpreter auf der RICHARD BURTON war?«
    »Dann müsstest du eigentlich auf meiner Seite sein, wenn ich eine Theorie entwickle, in der ich die Onryonen als milchstraßenweite Bedrohung sehe.«
    Togoya nickte und lächelte. »Müsste ich. Aber diese Gedanken erscheinen mir fast schon wieder zu normal, zu leicht zu berechnen.«
    Bull schüttelte den Kopf. »Manchmal verwirrst du mich sehr, Jawna. Man könnte fast glauben, dass du eine richtige Frau wärst.«
     
    *
     
    Schließlich einigten sie sich: Sie würden die Distanz zwischen den beiden Sterneninseln via Sonnentransmitter überbrücken. Die Anreise zum Holoin-Fünfeck sollte mithilfe des Trafitron-Antriebs erfolgen, das Polyport-Netz mieden sie vollständig.
    Es war der 27. Juni 1514 NGZ. Schon bald würde sich die JULES VERNE in Bewegung setzen.
    Bull führte eine Unterhaltung mit Elon Ruio, einem älteren und gesetzt wirkenden Leém, der auf seinem Heimatplaneten das Amt des Regierungschefs innehatte und den Titel eines Taámer trug. Er informierte ihn in groben Zügen über seine Gründe, in die Milchstraße zurückzukehren, und stieß dabei auf Verständnis. Obwohl Bull bekannt gab, dass der Betrieb im Polyport-Hof DARWAG eingestellt werden müsste und die Leém damit auf unbestimmte Zeit vom Rest des für sie so bedeutsamen intergalaktischen Verkehrsnetzes abgeschnitten bleiben würden.
    »Wir bekommen das hin«, sagte der alte Mann mit unverbrüchlichem Optimismus. »Wir hatten weit schlechtere Zeiten zu überstehen. Die wirtschaftliche Gesamtsituation in Andro-Delta entwickelt sich gut, mit den Wauz haben wir ein ausgezeichnetes Einvernehmen. Es sind fette Jahre

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