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PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE

PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE

Titel: PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Helfershelfer krabbelten in dem Behältnis von der Größe eines Abfallcontainers umher und zogen auf Quick Silvers Wunsch erstaunliche Dinge hervor. Am Vorabend hatte er uralte handschriftliche Unterlagen eines Terraners herbeigeschafft, der sich im Jahr 2404 alter Zeitrechnung an Bord der CREST III befunden hatte, des Ultraschlachtschiffs, unter dem Kommando von Oberst Cart Rudo. Es war zweifelsohne echt gewesen, und das machte Quick Silver nur noch unheimlicher.
    »Es wird Zeit, dass ich zurück an Bord der VERNE komme«, sagte Joska Oter.
    »Hast du Sehnsucht nach deinen Nanogeflechten?«
    »Das ist es nicht. Ich möchte mir noch einige Unterlagen durchsehen.«
    »Ich vermute, solche, die DARWAG betreffen?«
    »Korrekt.«
    Sie gingen zu dritt nebeneinanderher, umrundeten langsam die Biotop-Kuppel, bis sich ihr Blick auf den Heckteil der Paddler-Plattform erweiterte und die JULES VERNE in ihrer ganzen Pracht zu sehen war.
    »Wir müssen einen zusätzlichen Schichtwechsel einziehen«, sagte Bull. »Ich möchte, dass jedermann, der sich an Bord befindet und es möchte, Gelegenheit bekommt, KO-selbstlos zu besuchen.«
    »Das lässt sich jederzeit einrichten.« Jawna Togoya nickte.
    Wahrscheinlich fasste sie den Gedanken bereits in einem Protokoll zusammen und schickte es per Funk an NEMO weiter, der die Ausarbeitung eines neuen Dienstplanes vornahm.
    »Gibt es neue Nachrichten von ITHAFOR-5 und von HASTAI?«, fragte er sie.
    Die Posbi legte den Kopf schief, als müsste sie nachdenken. Sie rief Informationen ab, die den Polyport-Hof in der galaktischen Eastside und das Distribut-Depot in Andromeda betrafen. Zwei jener Schaltstellen, denen im Gefüge des Polyport-Netzes große Bedeutung zukam und die seit geraumer Zeit ebenfalls mit Schwierigkeiten beim Waren- und Personentransport zu kämpfen hatten.
    »Nein«, antwortete Togoya nach einigen Sekunden. »Es gibt Leermeldungen von den dort zurückgelassenen Funkboxen.«
    »Sollen wir das als gutes Zeichen werten?«, fragte er Joska Oter.
    »Das bedeutet gar nichts. Eine virale Erkrankung ist kaum berechenbar.«
    Bull nickte. Der Wissenschaftler verrannte sich seiner Meinung nach viel zu sehr in diesem Bild einer sich ausbreitenden Krankheit.
    »Was, wenn es sich um eine automatische Selbstjustierung des Polyport-Systems handelt? Um es wiederum bildlich auszudrücken: Womöglich wird mithilfe regelmäßig stattfindender Reparaturroutinen die Leistungsfähigkeit des Polyport-Netzes geringfügig reduziert und eine Art Service-Back-up darübergelegt, um im Laufe der Zeit entstandene Probleme auszumerzen.«
    »Das wäre eine von vielen Erklärungen. Aber ich kann sie nicht so recht glauben. Wir müssten Informationen über frühere derartige Manöver besitzen.«
    »Was wissen wir schon über das Polyport-Netz? Die Technik stammt von den Anthurianern, damit beschäftigt haben sich die Vatrox und die Halbspur-Changeure. Die Technologie ist nahezu zehn Millionen Jahre alt. Vielleicht findet alle paar hunderttausend Jahre eine Autojustierung statt. Akika Urismaki, der letzte Halbspur-Changeur, wusste nichts darüber zu sagen. Aber was hat das das schon zu bedeuten?«
    Eine Schleuse war erreicht. Bull suchte nach jenem Spind, in dem er seinen Raumanzug zurückgelassen hatte, Oter tat es ihm gleich. Togoya half beiden hinein. Sie betraten die Schleuse. Das Luftabpumpen dauerte unverhältnismäßig lange, während sie von weiteren Werbebotschaften beschallt wurden.
    Endlich öffnete sich das äußere Schleusentor, sie traten ins Freie. Leuchtpfeile wiesen ihnen den Weg zurück zur JULES VERNE. Sie hätten die gesamte Strecke im Inneren der Plattform zurücklegen können. Doch fast alle Mitglieder des terranischen Schiffs nutzten die Gelegenheit, um über das riesige Gebilde hinwegzuschweben, seine gigantischen Ausmaße zu bewundern, die vielfältigen Aufbauten zu besichtigen und das Personal bei seiner Arbeit zu beobachten.
    Einige Leém taten Außendienst. Doch ihre Anwesenheit war kaum erforderlich. Roboter, die Quick Silver unterstanden, kümmerten sich um Wartungs- und Routineangelegenheiten.
    Eben landete ein Schiff, dessen Form einem sorgfältig zugeschliffenen Brillanten ähnelte. Es gehörte den Wauz, reptiloiden Wesen, die in Andro-Delta im merkantilen Wettstreit zu den Leém standen. Doch es existierten keinerlei Animositäten zwischen den beiden so unterschiedlichen Völkern, ganz im Gegenteil: Wenn es notwendig war, arbeiteten sie gut zusammen.
    Der Raumer setzte auf,

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