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PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE

PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE

Titel: PR 2704 – Die Rückkehr der JULES VERNE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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vorerst nicht ins Solsystem vordringt. Girma Teshale soll auf weitere Anweisungen warten.«
    »Du lässt dich erpressen? Du akzeptierst die Forderung der Onryonen, das Solsystem militärisch nicht im Linearflug zu bereisen?«
    »Solange ich nicht weiß, über welche Mittel diese Fremden wirklich verfügen, werde ich mich fügen. Wer weiß, wozu Shekval Genneryc fähig ist?«
    Arun Joschannan starrte sie lange an. So als versuchte er zu eruieren, ob sie Angst hatte oder diese Entscheidung aus Kalkül traf.
    »Einverstanden«, sagte er dann. »Ich gebe Oberst Teshale die Anweisung, ihre Flotte in einer Entfernung von drei Lichtstunden zu Sol zu parken.«
    »Danke!«
    »Du hältst mich auf dem Laufenden?«
    »Selbstverständlich.« Cai Cheung nickte dem Ersten Terraner zu und unterbrach dann die Verbindung.
    Sie sah sich im Grünen Zimmer um. Sie fühlte sich nicht wohl. Etwas war anders geworden. Vielleicht war es das Gefühl, völlig allein gelassen worden zu sein. Auch die Spielsituation am Go-Brett konnte ihr diesmal nicht helfen. Sie strahlte nicht jene Faszination aus, die Cheung stets gespürt hatte.
    Cheung richtete sich auf, streckte sich durch und ging ins Arbeitszimmer zurück. Dort stapelten sich mittlerweile Berichte. Nur die wenigsten hatten eine Bedeutung für den aktuellen Krisenfall. Dennoch wollten sie gelesen und analysiert werden. Der Termindruck war hoch wie immer.
    Seufzend schaltete Cheung die Empfangsleitungen aller Kommunikationsgeräte frei und ließ im Vorzimmer vermelden, dass sie ihre kurze Pause beendet hatte. Sechs, sieben, acht Holobilder rahmten sie ein und zogen sie zurück in die Wirklichkeit einer substanziellen Krise, wie sie sie noch niemals erlebt hatte.
     
    *
     
    Tage später:
    Sichu Dorksteigers Bericht über den überlebenden Waffenoffizier der von den Onryonen vernichteten HILDEGARD VON BINGEN blieb mager. Immerhin hatte er dazu geführt, dass man eine zweite Überlebende entdeckt hatte, die Frau war jedoch in keiner Weise ansprechbar. Die Wissenschaftlerin aus Anthuresta gab sich ansonsten geheimnisvoll und wollte zu Cheungs Ärger partout nicht preisgeben, ob sie mit ihren Nachforschungen Erfolg gehabt hatte.
    Sie ließ bei der Wissenschaftlerin deponieren, dass sie auf einer Unterhaltung bestand; auch wenn dies bei Dorksteiger nicht unbedingt gut ankommen würde. Die Frau gab sich mitunter herablassend und stutenbissig. Ihrer beider Verhältnis zueinander war korrekt, aber nicht unbedingt frei von Spannungen.
    Spannungen ...
    Cheung seufzte und ging ein paar Schritte durch ihr Büro. Sie umrundete den untersetzten Mann mit der schwarz tätowierten Nase.
    »Das war's für heute«, sagte sie zu Chaim Stanning, dem Politologen und persönlichen Berater. »Geh nach Hause und trink ein Bier auf mich.«
    »Möchtest du den Laden nicht auch mal früher zusperren? Trinken wir gemeinsam ein Bier oder zwei ...?«
    Chaim wirkte ehrlich besorgt. Und er fühlte sich zu ihr hingezogen. Er unternahm immer wieder halbherzige Avancen, die sie mit einem Hinweis auf seine derzeit drei parallel laufenden Verhältnisse und sein stetes Scheitern in Liebesangelegenheiten abwehrte.
    »Vielleicht ein anderes Mal.« Sie lächelte ihm zu. »Kümmere dich jetzt um dein eigenes Leben.«
    Chaim wollte einen weiteren Versuch unternehmen, sie wegzulocken, ließ es dann aber mit einem Achselzucken bleiben. Er grüßte, warf ihr eine Kusshand zu und verließ den Raum.
    Cheung war nun vollkommen allein. Es war eine angenehme Ruhe nach all den Wirrnissen des Tages, und für wenige Minuten nahm sie sich die Freiheit, über eine Spielsituation in ihrem Go-Spiel nachzudenken, die ihr nicht aus dem Kopf gehen wollte. Es war eine K.-o.-Drohung, deren Konsequenz sie noch immer nicht zu Ende überlegt hatte. Doch auch heute wollte ihr keine Lösung einfallen, es existierten zu viele Varianten.
    Sie schlüpfte rasch in einen Trainingsanzug und stellte sich auf den Fitness-Guru. Das virtuelle Laufband erwachte auf Zuruf zum Leben. Vor ihr zeigte sich ein steiniger Weg, leicht bergauf zum Gipfel eines Dreitausenders. Als Startpunkt wählte sie die dritte Bergstation. Es galt, mehr als vierhundert Höhenmeter zu bewältigen, und das bei immer dünnerer Atemluft. Der Fitness-Guru überwachte ihre Körperfunktionen und be- oder entlastete ihre Muskulatur, je nachdem, wie gut sie drauf war.
    »Dann eben wieder an die Arbeit«, murmelte Cheung und aktivierte ein Holo, das in den Wartemodus geschalten worden war. Ein

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