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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Stärke gesehen wurden – Eigenschaften, die im Laufe der Jahrhunderte von vielen Männern und Frauen geschätzt und gern für ihre jeweiligen Zwecke in Anspruch genommen worden waren.
    Wir sind beide Gezeichnete. Hätte ich Zeit dafür, würde ich zu gerne herausfinden, was ihre Zeichnung bedeutet. Wofür sonst ist das ewige Leben schließlich da, wenn nicht dafür, sich Zeit dafür zu nehmen, Geheimnissen auf die Spur zu kommen?
    Bostich schwieg, während Tekener seinen Gedanken nachhing. Seit dem Beginn der Berichte hielt der Imperator den Kopf etwas zur Seite geneigt, als würde er das Gehörte mit sich selbst diskutieren. Erst nach einigen Herzschlägen richtete er sich auf und machte eine ablehnende Geste.
    »Eine Flucht mit der Zentralekugel ergibt keinen Sinn. Die einzigen Schiffe, die uns retten könnten, wären ohnehin die der Onryonen. Lieber setze ich darauf, dass die GOS'TUSSAN in einem besseren Zustand ist, als es scheint. Solange die Kommunikation dermaßen gestört ist, können wir über unsere Chancen zur Flucht mit ihr nicht urteilen.«
    Die Kommandantin neigte den Kopf. »Wie du wünschst, Zhdopanthi.«
    Tekener musterte Bostich aus dem Augenwinkel. Die zögerliche Art des Imperators war ein anderes Rätsel, das ihn beschäftigte. Aber auch dafür blieb im Moment keine Zeit.
    Erneut spürte Tekener den Boden der Zentrale zittern. Ein Alarmton heulte auf, und die Stimme der Positronik verkündete: »Feuer im Zentralekugel-Maschinenraum. Löschkapazität nicht ausreichend. Zusätzliche Aktionen sind erforderlich. Feuer im Zentralekugel-Maschinenraum. Sofortige Zusatzmaßnahmen erforderlich.«
    Dieses Mal gab es kein Zögern. Bostich stand auf, aktivierte den HÜ-Schirm seines SERUNS und schaltete den Prallschirm um ihre Plattform ab. Tekener stand ebenfalls bereits.
    Die Kommandantin drehte sich um, die Augen weit vor Überraschung. »Zhdopanthi! Was ...«
    Mit einer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ, sagte Bostich: »Wir kümmern uns um den Brand. Arbeite du mit den Offizieren weiter daran, das Schiff wieder unter Kontrolle und uns alle hier wegzubringen.«
    »Das kann ich nicht zulassen. Es ist zu gefährlich! Dein Wohlergehen ist meine Verantwortung.«
    »Der ich dich hiermit vor allen enthebe«, antwortete Bostich. »Has'athor, wir alle kämpfen um unser Überleben. Glaubst du, dass jemand gerade einen Gedanken darauf verschwendet, einen Verrat zu begehen? Und selbst wenn, habe ich volles Vertrauen in meine Leibwache. Was alles andere betrifft, kann ich recht gut auf mich selbst aufpassen. Ganz sicher werde ich nicht einfach nur herumsitzen, bis die Onryonen kommen und uns wie Strandgut einsammeln.«
    Die Kommandantin sah von Bostich, der sich bereits abwandte, zu Tekener. Der Smiler machte erneut von seinem Markenzeichen Gebrauch. Ihre Augen wurden schmal.
    »Wenn ihm etwas zustößt, ziehe ich dich zur Verantwortung.«
    Die Kälte in ihren Worten hätte Herzen gefrieren lassen können. Tekeners Herz allerdings schlug unberührt weiter, während er mit seinem Schutzbefohlenen die Zentrale verließ.
     
    *
     
    »Da sind sie. Die Störschleuder hat sie vor ihrem Fluchtsprung voll erwischt – keine Schirme, und auch sonst zeigen die Sensoren großflächige Ausfälle an Bord.«
    Cenfellor schob sich neben Kommandant Gihcan Yatton, um auf die taktische Darstellung zu sehen.
    Das Schiff vor ihm war selbst in dem Zustand, in dem es sich befand, noch beeindruckend. Die Grundform waren zwei Kugeln von je 2400 Metern Durchmesser, die auf nach unten schmaler werdenden Kegelstümpfen von 750 Metern Höhe ruhten – arkonidische GWALON-Raumer, wie Cenfellor sie aus den Daten kannte. Die Kugelform des Hauptkörpers war bei diesen Schiffen nur gegeben, wenn die Schirme über der oberen Landefläche aktiv waren. Wurden diese ausgeschaltet, fehlte das oberste Viertel der Kugel. Dieser Anblick hatte zu der umgangssprachlichen Bezeichnung »Kelchraumer« geführt, da die Schiffe so fast wie oben offene Trinkgefäße wirkten, mit den Kegelstümpfen als Stiel.
    Bei dem Schiff, das Cenfellor betrachtete, waren die Enden zweier Kegelstümpfe zusammengefügt worden, um einen Doppel-Kelchraumer mit einer Gesamtlänge von sechs Kilometern zu bilden – eine beeindruckende Größe, kannte man nicht bereits die CHUVANC.
    Der havarierte Schiffsriese wurde von einigen kleinen Punkten umschwirrt.
    »Sie haben von einer Kugel aus Beiboote ausgeschleust«, stellte Cenfellor fest.
    Der Kommandant des Einsatzschiffes

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