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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Reinigungsmaschinen, Ausfälle der Lebenserhaltung. Kurz gesagt herrscht dort draußen völliges Chaos, und wir sind noch weit davon entfernt, einen Überblick zu haben.«
    Die Kommandantin strich über ihr kurz geschnittenes weißes Haar. Einen Moment dachte sie nach, straffte dann die Schultern und gab in unverändertem Tonfall ihre Anweisungen.
    »Alle verfügbaren Techniker sollen die heruntergefahrenen Redundanzsysteme wieder aktivieren und anschließend Reparaturarbeiten mit höchster Priorität bei Verteidigungssystemen und Lebenserhaltung aufnehmen.
    Jedem sollten nach Verfügbarkeit ein bis zwei Soldaten zur Unterstützung bei Räumarbeiten zur Seite gestellt werden. Schick alle anderen erreichbaren und handlungsfähigen Mannschaftsmitglieder zu den Hangars. Die Beibootkommandanten sollen sich daraus Mannschaften für die Schiffe zusammenstellen, die durch ihre HÜ-Schirme ausreichend geschützt wurden, um handlungsfähig zu sein.
    Die LEKA-Disken und kleineren Beiboote, bei denen ein Ausschleusen gelingt, sollen sich entlang der Außenhaut verteilen und über die Außenschleusen mit Anzugsfunk Botenketten aufbauen, bis die interne Kommunikation wieder läuft. Konzentration auf Kelch I, um Kelch II kümmern wir uns später.
    Verteidigungsbereitschaft für die größeren Beiboote, sie müssen uns notfalls schützen. – Was ist mit unseren Schirmen?«
    Die Waffenleitoffizierin hob in einer Geste der Hilflosigkeit die Hände. »Ich bekomme nur Datensalat von den Projektoren, soweit überhaupt eine Verbindung da ist. Das Gleiche gilt für die gesamte restliche Schirmstaffel und die meisten internen Teilschirme. Aber selbst wenn der Paratronschirm wieder einsatzbereit ist, reichen die Hyperkristalle nur für eine Aktivierung des Schattenmodus für wenige Zentitontas.«
    »Da kann für eine Flucht genug sein. Die Waffenleitstände?«
    »Ich habe mit etwa der Hälfte über Anzugfunk Verbindung, mit starken Störungen zwar, aber gut genug. Die anderen sind vermutlich durch technische Defekte ausgefallen.«
    »Verteil die Mannschaften auf die Schirmprojektoren. Sie sollen ihren Zustand feststellen und gegebenenfalls Reparaturen einleiten. Wenn wir genug intakte Projektoren finden, sollen sie sie in manueller Steuerung aktivieren. Wer nicht weiß, wie das geht, soll es sich erklären lassen, bevor er startet. Generell gilt: Flugaggregate nutzen. Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Wird erledigt.«
    Die Kommandantin ließ noch einmal ihren Blick über alle Stationen streifen, als wolle sie sichergehen, nichts vergessen zu haben. Schließlich sah sie zu Bostich auf.
    »Zhdopanthi, ich halte es für notwendig, zu deinem Schutz die Verbindung der Zentralekugel mit dem Restschiff zu lösen, um notfalls eine schnelle Flucht zu ermöglichen.«
    Wie schon beim ersten Anblick über Holo geriet Tekener auch dieses Mal in den Bann des zweiten Augenpaares, das dort saß, wo ihre Brauen hätten sein sollen. Noch immer fragte er sich, ob es ein dreidimensionaler Biomolplastschmuck war oder sie sich Implantate hatte einsetzen lassen. Has'athor Famai wirkte nicht, als würde sie etwas aus Eitelkeit tun. Andererseits irritierte ihn der Gedanke, dass sie ihn vielleicht aus zwei Augenpaaren ansehen konnte. Was ergab sich daraus für ein Bild? Dass sie im Übrigen eine durchaus gut aussehende Person war, trat im Vergleich dazu in den Hintergrund.
    Wer weiß, vielleicht ist ja gerade das der beabsichtigte Effekt. Sie sorgt dafür, dass man zweimal hinsieht – und wem das Äußere zu wichtig ist, um damit zurechtzukommen, hat sich für den Kontakt mit ihr bereits disqualifiziert. Unter anderen Umständen hätte mich gerade das womöglich herausgefordert.
    Unwillkürlich hoben Tekeners Mundwinkel sich zu einem Lächeln; nicht dem kalten und berechnenden, für das er den Beinamen »Smiler« erhalten hatte, aber einem, das er schon mindestens ebenso oft erfolgreich eingesetzt hatte. Es war kein schöner Anblick, wie er wusste – nicht mehr, seit die Lashat-Pocken sein Gesicht in eine Narbenlandschaft verwandelt hatten. Aber es machte ihn interessant, insbesondere für diejenigen, die die Herkunft der Narben erkannten.
    Nur Verzweifelte oder Spielernaturen hatten sich der damals auf Lashat grassierenden Krankheit ausgesetzt, um über die Traumkäferjagd zu schnellem Reichtum zu gelangen. Dass er es nicht deshalb, sondern im Rahmen eines USO-Einsatzes getan hatte, änderte nicht viel daran, dass die Narben allgemein als Zeichen von Wagemut und

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