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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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der Situation machten die Offiziere aber keinen Eindruck von Hektik. Jeder kannte seine Aufgaben und beherrschte seinen Verantwortungsbereich. Die Kommandantin gab ihnen etwas Zeit, bevor sie mit scharfer Stimme die Meldungen einforderte.
    »Ortung! Position?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Keine klaren Daten. Nahezu kompletter Aggregatausfall. Ich bekomme ein paar verrauschte Meldungen und versuche, etwas herauszufiltern.«
    »Gut. Navigation? Triebwerksstatus?«
    »Keine Rückmeldung vom Sprungtriebwerk. Ein Fünftel der Sublichttriebwerke konnte ich abfragen, die meisten davon melden aber Beschädigungen oder geben sinnlose Daten ab. Kein stabiler Kontakt zu Reparatureinheiten.«
    »Sobald Triebwerke ansprechbar sind, Fahrt in die Richtung aufnehmen, die maximalen Schub erlaubt. Wenn du Zugriff auf Reparatureinheiten bekommst, konzentrier dich darauf, an das Transitionstriebwerk heranzukommen. Das hat maximale Priorität. Wir müssen so schnell wie möglich weiterspringen. Versuch notfalls, Techniker über ihren Anzugfunk zu erreichen. – Wie steht es allgemein um die Bordkommunikation?«
    »Totaler Ausfall der Kommunikation mit Kelch II. Innerhalb von Kelch I haben wir ebenfalls die stehende Verbindung zu den meisten Sektoren verloren, darunter alle Hangars.«
    Ein Holo mit der schematischen Darstellung der GOS'TUSSAN II flammte auf. Einer der beiden Kelchraumer, aus denen das Flaggschiff zusammengesetzt war, erschien samt dem von der Kugel zur Verbindungsfläche reichenden Kegelstumpf in tiefem Rot.
    Der zweite Kelchraumer rückte in den Mittelpunkt des Holos und wurde größer, die Wände durchsichtig, sodass man auf die einzelnen Ebenen sehen konnte. Sofort ergoss sich auch dort pulsierendes Rot durch die Räume und Gänge, gefolgt von deutlich weniger Orange, Gelb und einigen wenigen Flecken Grün.
    Tekener presste die Lippen zusammen. Die autarke Zentralkugel mit der Zentrale, der Hauptpositronik und den Offiziersquartieren war nahezu der einzige Bereich, der dank seines geschlossenen HÜ-Schirms und der Lage im Kern der Kelchkugel weitgehend unbeeinträchtigt geblieben war. Die anderen grünen und grüngelben Punkte identifizierte er zum Großteil als die Medostationen, die ebenfalls über geschlossene HÜ-Schirme verfügten. In diesen kleinen Inseln hatte das Schlimmste dadurch abgewendet werden können.
    Ein Beben durchlief den Boden der Zentrale, begleitet von einem dumpfen Rumpeln. Niemand beachtete es.
    »Energieerzeugung.«
    »Ich bekomme kaum brauchbare Rückmeldungen. Wenn die mobilen Schirme dort so gut gehalten haben wie unserer hier, sollte aber nicht viel passiert sein. Und wenn es Schäden oder Ausfälle gibt, dürfte das meiste durch die eingebauten Redundanzen schnell behebbar sein, wenn erst einmal jemand vor Ort ist und sich darum kümmert.«
    »Dann mach dich auf den Weg, such dir Leute zusammen und klär das. Wir können es uns nicht leisten, hier im Dunkeln zu stochern.«
    Der Orbton sprang auf, schloss seinen Helm und eilte aus der Zentrale. Kurz hallten von draußen Alarmtöne herein, während das Schott sich für ihn öffnete und schloss. Grelles orangefarbenes Licht erfüllte den Gang außerhalb der Zentrale.
    Tekener musterte die weiten Bereiche im Holo, in denen Orange und vor allem Rot dominierten. Ein komplett geschlossener Schutz ganzer Sektoren war früher niemals als notwendig angesehen worden. Es gab lediglich einzelne interne Schirme zu Zwecken der Verteidigung im Fall einer Enterung. Überall, wo kein geschlossener Schirm existierte, hatten die Energien des Blenders sich daher fast ungehemmt austoben können. Noch wusste niemand, was das für diese Abschnitte bedeutete oder die Leute, die sich dort aufhielten. Nicht jeder hatte den zusätzlichen Schutz eines SERUNS genießen können.
    »Status der Mannschaft!«
    Tekener sah von dem Holo auf. Der Erste Offizier zögerte mit der Antwort, warf einen Blick auf seine Kontrollen, in denen die Anzeigen ständig wechselten. Er blinzelte Flüssigkeit aus seinen Augen.
    »Die Medostationen melden starken Andrang«, berichtete er schließlich. »Wir haben mehrere Hundert Ausfälle, von mittelschweren Verletzungen bis hin zum Tod. Gründe sind vor allem beschädigte oder fehlfunktionierende Maschinen und Aggregate, Energieüberschläge, ausgefallene Antigravschächte und fehlerhaftes Auslösen von Verteidigungsanlagen. Es gibt Angriffe durch Roboter, ungesteuert schließende Schotten, umherirrende Wartungs- und

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