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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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»Du entwickelst jetzt aber nicht etwa Sympathie für unsere Gegner?«
    Bostichs Miene zeigte keine lesbare Reaktion. »Sie haben Ziele, und sie arbeiten mit einer Konsequenz darauf hin, die mir nicht unvertraut ist«, antwortete er. »Und die Tatsache, dass sie nicht mehr tun als notwendig, aber das mit Überzeugung, macht mich nachdenklich, ob sie nicht vielleicht recht haben könnten.«
    »Heißt das, du denkst darüber nach, dich ihnen auszuliefern?«
    Der Imperator schüttelte den Kopf. »Bisher habe ich zu wenige Anhaltspunkte, um auch nur ansatzweise beurteilen zu können, wo hier Recht und Unrecht liegen. Solange es so ist, urteile ich nach dem Augenschein, und der spricht gegen sie. Also vermeide ich die unabänderliche Entscheidung und halte mich lieber an die, die alle Optionen weiter offenlässt. – Da entlang!«
     
    *
     
    Ein Beiboot lag in einem der Hangars der GOS'TUSSAN II, von dem keiner ahnte, dass es eine unwillkommene Last enthielt. Unter Vortäuschung technischer Probleme eingeflogen, lag es ruhig in seiner Bucht. Niemand hatte in der Hektik registriert, dass mehrere Hundert Erkundungsdrohnen sich von dort in alle Teile des Schiffes aufgemacht hatten.
    Nun hatte das Warten ein Ende. Cenfellors Bild von den chaotischen Zuständen im Schiff war so komplett, wie es werden konnte, und sein Plan nahm konkrete Formen an. Er hatte seine Stoßtruppe und noch mehrere Enterkommandos im Rücken, die sie von den Einsatzschiffen geholt hatten. Alles musste erst möglichst unauffällig und dann möglichst schnell passieren. Die Überraschung war ein wichtiger Faktor, wenn sie Bostich schnell ergreifen wollten.
    »Der Gesuchte ist nicht in der Zentralekugel«, stellte Cenfellor fest. »Es ist aber davon auszugehen, dass er sich nicht zu weit von den intakten Bereichen entfernt hat. Außerdem haben wir Bilder einer verlorenen Drohne, die auf eine Sichtung hindeuten. Ich habe den infrage kommenden Bereich des Schiffes in Sektoren aufgeteilt und jeder Gruppe des Stoßtrupps einen zugeteilt. Wir nutzen unsere Flugaggregate, um schnell hinzukommen. Gefechte sind möglichst zu vermeiden. Je länger es dauert, den Bereich abzuriegeln, umso höher sind seine Chancen, zu entkommen. Die anderen Kommandos werden den Hangar und unseren Rückzugsweg sichern und versuchen, die Kontrolle über das Schiff zu erlangen.«
    »Wie erfahren wir unterwegs, ob sich die Situation verändert hat?«, fragte Ocary und griff dabei in eine Tasche seines Anzugs. Er zog ein Döschen heraus, öffnete es und fischte eine kleine, gläserne Kapsel heraus.
    Glasfrost, erkannte Cenfellor. Ich habe schon gehört, dass die Jaj alle davon abhängig sind. Ob es etwas mit ihrer Gestaltwandlung zu tun hat?
    Ocary hatte die Modifikationen in seiner Gestalt nicht wieder rückgängig gemacht. Getrocknetes Blut klebte in dem Haaransatz und den Augenbrauen des Arkonidinnengesichtes, eine tiefe Abschürfung lief quer über die linke Wange, der linke Arm wirkte verrenkt, und am Bein trug der ebenfalls similierte Raumanzug Brandspuren. Es war seltsam, jemanden mit solchen Anzeichen von Verwundungen sich ganz normal bewegen zu sehen.
    Der Marshall zerrieb die Pastille unter seiner Nase und sog den Duft ein. Kurz wirkte es, als käme seine Gestalt ins Fließen, dann war alles wieder stabil, und er sah Cenfellor abwartend an.
    »Ich habe einige Drohnen zusammengezogen, um jeden Weg aus dem vermuteten Aufenthaltsgebiet zu überwachen. Andere suchen weiter systematisch den Rest des Schiffes ab. Kommandant Yatton wird regelmäßig die Daten in meinem Anzugrechner aktualisieren. Wenn Bostich wirklich dort ist und zu entkommen versucht, werden sofort alle Drohnen der Umgebung an ihm dranhängen.«
    Der Jaj steckte das Döschen weg. »Dann lass uns aufbrechen.«
    »Du solltest mit Ghuttrocs Gruppe gehen. Sie werden zum Ort der Sichtung gehen und dort nach Spuren suchen, die verfolgt werden können. Da sie sich ihren Weg nicht frei aussuchen können, werden sie die Ablenkungsmomente gut brauchen können, die du ihnen dank deiner Gestalt verschaffen kannst.«
    »Ich halte es für besser, wenn ich bei dir bleibe. Sollten sie in Probleme geraten, kann ich immer noch eingreifen. Aber da bei dir die Daten zusammenlaufen, kann ich so schneller zur Stelle sein, falls der Fraktor nicht von Ghuttrocs Gruppe gestellt wird. Vergiss nicht, wir brauchen ihn lebend. Die Ablenkung durch mich ist bei Bostichs Festnahme wichtiger als beim Schutz unserer Leute.«
    Cenfellor zweifelte

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