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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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»Memento mori« vom Spender der Unsterblichkeit, dem Geisteswesen ES?
    Niemand hat mir jemals erklären können, was damals auf dem Urwaldplaneten genau passiert ist. Warum ist der Zellaktivator ausgerechnet dann in Professor Kamitaras Station aufgetaucht, als ich dort auf den unausweichlich erscheinenden Tod durch den ausbrechenden Vulkan gewartet habe? Der Professor hatte ihn jahrelang verfolgt und das Geheimnis der umherspringenden Hyperfunksignale nie gelöst. Und mir fiel der Preis praktisch in den Schoß. Dabei hatte ich nichts getan und nichts zu bieten als meine durch die Nähe des Todes noch potenzierte Gier nach dem Leben.
    War es eine Prüfung? Und wenn ja, hatte ich bestanden, oder war ich durchgefallen, als ich entschied, das Gerät für mich zu behalten? Fragen über Fragen. Aber eigentlich beziehe ich aus der Tatsache, dass das Gerät sich allen entzogen und sich nur mir gezeigt hat, seit fast drei Jahrtausenden die Legitimation für mein Handeln. Wer sagt denn, dass es nicht unter homerischem Gelächter wieder in den Hyperraum verschwunden wäre, hätte ich es abgegeben?
    So oder so: Fortuna hatte mich zum Gewinner in diesem Spiel erkoren. Und wer wie ich ein Spieler ist, der lehnt nicht ab, was Fortuna ihm gewährt. Warum? Ganz einfach: Frauen mögen es nicht, wenn ihre Gaben nicht wertgeschätzt werden. Und Fortuna ist jemand, dessen Wohlwollen man sich nicht verscherzen will.
    Mein ganzes Leben basiert darauf, und mein Erfolg gibt mir recht.
     
    *
     
    Tekener folgte Bostich den Gang hinunter. Er erwies sich schnell als Sackgasse. An der Rückwand angekommen, griff Bostich hinter ein senkrecht verlaufendes Rohrpaar.
    »Du solltest dich bereithalten einzugreifen«, sagte er. »Aber lass trotzdem besser erst einmal die Finger von den Waffen. Es könnte ... interessant werden.«
    Die Wand glitt samt den falschen Rohren beiseite. Ein länglicher Raum wurde sichtbar, nur halb so hoch, aber doppelt so breit wie der Gang. Die linke Gangwand ging in die Seitenwand des Raumes über, was die zusätzliche Breite rechts zu einer Nische machte. An ihrem Ende setzte der Gang sich in die Dunkelheit hinein fort. Ursprünglich war die Nische wohl von den »Bewohnern« des Raums besetzt gewesen. Sie hatten allerdings ihre Plätze verlassen.
    Die Scheinwerfer offenbarten eine bizarre Szenerie.
    Auf dem Boden lagen zwei ungewöhnlich große und breite Arkoniden in zerschossenen und teilweise verschmolzenen Kampfanzügen. Ihre Gesichter waren bis zur Unkenntlichkeit entstellt, die Glieder der leblosen Leiber standen in unmöglichen Winkeln ab. Ein dritter Arkonide gleicher Statur hockte neben ihnen und fingerte im Gesicht der einen Leiche herum. Vorsichtig hob er etwas an, was wie ein Auge samt Sehnerv aussah, bis Tekener den metallischen Schimmer wahrnahm. Es war ein kybernetisches Bauteil und die Arkoniden vermutlich ...
    »Katsugo-Kampfroboter«, sagte Bostich leise und ging in die Hocke, damit Tekener besser sehen konnte.
    »Ich sehe das Problem«, antwortete der USO-Admiral gedämpft. »Da ebenso geheim wie die Nebenzentrale, durch die wir gekommen sind, waren die Roboter nicht heruntergefahren. Offensichtlich haben sie ähnliche Verwirrungen erlitten wie die aktiven Positroniken draußen.«
    Ohne die beiden Männer zu beachten, drehte der sitzende Roboter sich dem zweiten defekten Exemplar seiner Art zu und versuchte, das Auge dort einzusetzen – ein Versuch, der völlig sinnlos war angesichts des Grades der Zerstörung, den das Kampfchassis um den Katsugo-Kern erlitten hatte. Tekener runzelte die Stirn.
    »Haben sie einander gegenseitig zerstört?«
    »Nein. Das war er«, antwortete Bostich und richtete seinen Scheinwerfer auf die entfernteste Ecke des Raumes. »Nummer vier.«
    Der Roboter stand mit dem Rücken zur Wand, die Unterarme vor sich ausgestreckt und die Finger gespreizt. Die Proportionen stimmten nicht, was daran lag, dass jeder der vier »Finger« ein Waffenlauf war, der direkt in den Unterarm überging. Grünliches Flimmern verriet einen HÜ-Schirm um die Gestalt.
    »Ah. Und da liegt wohl auch das Problem. Warum haben wir die Tür nicht mit gezogenen Waffen geöffnet?«
    »Sie hätten intakt sein können – in dem Fall hätten sie recht empfindlich auf ein bewaffnetes Eindringen reagiert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Nummer vier das auch jetzt noch tun wird, sollten wir nach unseren Waffen greifen. Es steht aber zu hoffen, dass er meine Autorisation weiterhin anerkennt.«
    »Und was, wenn

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