PR Action 01 Trafalgars Killer
eine Terranerin war sie groß, aber bei Weitem nicht kräftig genug, sich derart bepacken zu lassen.
Der Untergrund veränderte sich allmählich. Gestein brach stellenweise durch den Waldboden, und sie wanderten kilometerweit über gewundene Pfade an felsigen Wänden entlang. Wo die Pflanzen Halt fanden, herrschte dennoch Dschungelvegetation.
Lange nach Mitternacht hielt Kalaab von den Dreizehn inne. »Dies ist der Ort.«
Rhodan blieb stehen, noch immer mit dem schweren Gewicht Kakutas auf dem Rücken, und drehte überrascht den Kopf zur Seite.
Sein Blick fiel auf eine scheinbar beliebige Buschinsel, die von einem Feld rosenstrauchartiger Gewächse umgeben war.
Kalaab drängte durch die Dornen, winkte die Terraner immer hinter sich her, ins Innere der Buschinsel - wo im Boden zwischen Gestrüpp ein Loch gähnte.
Aus der Öffnung im Boden ragten zwei Stangen. Es waren die Enden einer Leiter: Das Camp der Magadu lag unterirdisch.
Rhodan legte den schlafenden Kakuta am Rand der Öffnung nieder.
Er stieg hinter Kalaab als Zweiter die Leiter hinab und erreichte den Anfang einer Anlage, die er für ein Höhlensystem hielt. Natürliche Zu-und Durchgänge führten in drei Richtungen, zwei davon sacht abwärts geneigt wie Rampen, und eine weitere Leiter bot Zugang direkt in eine Höhle unterhalb des Eingangs. Ein kleiner Teil der Wände war behauen, der Großteil wirkte jedoch naturbelassen. Befestigte Stege führten über Klüfte im Untergrund. Rhodan war sicher, dass die Magadu den natürlichen Verlauf der Höhlen nur minimal verändert hatten; Kalaab hatte von einem Lager gesprochen statt von einem Dorf oder einer Stadt.
Stark lumineszierende Pflanzen verbreiteten unterirdisch Licht - und Rhodan vermerkte überrascht, dass die kleinen Lichtspender Topfpflanzen waren. Das Licht, das davon ausging, war nicht taghell, aber für die Magadu schien es zu reichen.
Im Umkreis der Lichttöpfe standen Felsenbecken voller Muttererde, besetzt mit Kelchpflanzen unterschiedlicher Farbe. Ein süßer, schwerer, zugleich erfrischender Duft ging von ihnen aus.
Rhodan prüfte das Display seines Armbandorters: Das Geschützfort, ihr eigentliches Ziel, lag sechzig Kilometer Richtung Südwesten. Also mehr als weit genug entfernt. Das unterirdische Camp war dagegen nicht zu orten, nicht einmal aus nächster Nähe, vermutlich weil es keine energetischen Geräte gab. Dennoch hatte Rhodan Sorge, dass die Roboter ihre Spur aufnehmen und das Höhlensystem finden könnten.
»Tama!«, rief er an der Leiter entlang nach oben. »Schicken Sie bitte Kakuta herunter! Dann kommen Sie nach.«
Yokida ließ den Körper des Teleporters telekinetisch von oben herunterschweben, was leichter war, als ihn von Hand zu tragen.
Rhodan nahm Kakuta in Empfang. Der Teleporter landete sanft wie eine Feder.
Während die anderen über die Leiter folgten, schaute er sich in der Höhle um: Gesichter huschten vorbei, die meisten ebenso kinnbärtig wie Kalaab von den Dreizehn, doch Rhodan sah auch Kinder unter den Neugierigen. Die Aufnahme war freundlich. Angst zeigte in dem Lager niemand.
Kalaab führte sie über Leitern und Rampen in die Tiefe. In den Nebenhöhlen lagerten Vorräte und Wasser, und aus Zisternen war Frischwasser verfügbar. Rhodan erkannte primitive mechanische Vorrichtungen, einen Webstuhl, eine transportable Mühle und mehrere zweirädrige Karren.
»Sie haben die Karren gesehen, Sir?«, fragte Yokida leise.
»Natürlich, Tama.«
»Mit den Karren kommt man keine Leiter hoch.«
»Exakt.« Rhodan nickte. »Irgendwo existiert ein zweiter Ausgang, den man ebenerdig benutzen kann. Mindestens einer, vielleicht mehrere.«
Dickbäuchige, bestens genährte Nagetiere bewegten sich mit derselben Selbstverständlichkeit durch die Höhlen wie jeder Magadu; einen Meter durchmessende, fast kugelige Wesen, deren Schädel an irdische Eichhörnchen erinnerten. Die Nager kletterten über Felsen, schlichen wie Katzen durch die Schatten der Höhlen, und wenn sie innehielten, stießen sie keckernde und pfeifende Geräusche aus.
Wo Tako Kakuta getragen werden musste, sprang Leutnant Mareli ein. Den vertikalen Transport besorgte mehrfach Yokida als Telekinet.
Dreißig Meter unter dem Erdboden endete der Abstieg, in einer zerklüfteten Höhle, die als Wohnanlage diente. In der Höhle herrschten schwüle dreißig Grad, und die Körpergerüche zahlreicher Wesen überlagerten sich zu einem dichten, bitteren Gemisch. An drei Stellen wurde Nahrung zubereitet,
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