PR Action 04 Festung Der Regenten
losgehen.«
Ein paar Minuten später signalisierte Gucky Bereitschaft. Rhodan ergriff seine Hand, und im nächsten Moment änderte sich die Umgebung. Sie standen nun in Cosmai Ceteras Vorzimmer, wo Thara Styrne beim plötzlichen Auftauchen der beiden Besucher einen Stapel Dokumente fallen ließ. Sie fing sich sofort wieder, als sie Rhodan und den Mausbiber erkannte, und schenkte dem Pelzwesen, das ihr eben bis zur Hüfte reichte, ein herzliches Lächeln.
»Ich vermute, Sie wollen zu Madame Cetera?«
Rhodan nickte. »Meine Leute sind einsatzbereit. Ich möchte die Administratorin noch über unseren Einsatzplan unterrichten.«
Mit einer auffordernden Handbewegung bedeutete Styrne den Besuchern, ihr zu folgen.
*
»Ich habe schon eine Menge über die Heldentaten des Retters des Universums vernommen.« Cosmai Cetera zwinkerte Rhodan zu, als sie das Büro betraten.
Gucky wölbte die Brust und watschelte zur Administratorin, um ihr seine kleine Hand zu reichen. Sie drückte sie und begann damit, seinen Nacken zu kraulen. Seine großen, dunkelbraunen Augen blickten verzückt. Es war allgemein bekannt, dass er es liebte, gekrault zu werden, besonders von Frauen.
»Sie sind gut informiert, Cosmai«, stellte Rhodan schmunzelnd fest.
»Das gehört zu meinen Aufgaben als Administratorin einer terranischen Kolonie. Wer hat nicht von Gucky s Heldentaten gehört? Sein Ruf ist legendär, seine Beliebtheit besonders bei unseren Kindern und Jugendlichen unerreicht.«
»Da hörst du es, Großer. Ich bin einfach unentbehrlich. Was wäre die Menschheit nur ohne mich?« Der Ilt warf sich in die Brust und bewegte seine fast kopfgroßen Ohren. Ebenso wie das Kraulen liebte er es, gebauchpinselt zu werden.
»Verloren, Kleiner?«
»Darauf kannst du wetten.«
Rhodan lächelte und kam auf den eigentlichen Grund ihres Besuchs zu sprechen. Er fasste den Stand der Vorbereitungen zusammen und legte die Einsatzplanung dar.
»Das klingt nicht nur zuversichtlich, sondern beinahe nach ei-
nem Spaziergang«, sagte Cetera und sah ihn zweifelnd an. »Sie können mir nichts vormachen. Ich bin durchaus in der Lage, das Risiko eines derartigen Einsatzes abzuschätzen. Wenn Lok-Aurazin und die Regenten der Energie sich in dieser Tiefseekuppel verschanzen, besitzen sie bestimmt Waffen, mit denen sie einen Angriff abwehren können.«
»Die Regenten dürften sich schon sehr lange auf Trafalgar aufhalten. Vermutlich haben sie nie mit einem Angriff gerechnet. Daher ist es schwierig, ihre Waffenstärke abzuschätzen.« Mit ruhiger Stimme und sachlicher Argumentation bemühte sich Rhodan, Ceteras Besorgnis zu relativieren. »Wir haben ihre Logistik gesprengt, sonst hätte Lok-Aurazin die Angriffe auf Trafalgar nicht eingestellt. Außerdem sind die Mutanten mehr wert als tausend Elitesoldaten. Sie werden dafür sorgen, dass wir heil in die Station gelangen.«
»Wo die eigentlichen Probleme beginnen.« Die zierliche Frau hob abwehrend die Hände. »Ich weiß, Sie sind derlei Operationen gewohnt. Ein paar klitzekleine Sorgen darf ich mir trotzdem machen, wenn Sie gestatten. Es würde kein gutes Licht auf diese Kolonie werfen, wenn dem Großadministrator des Vereinten Imperiums ausgerechnet auf Trafalgar etwas zustieße.«
Rhodan war sich mit einem Mal sicher, dass ihre Sorgen weniger von politischer Natur waren. Sie sorgte sich vielmehr um ihn persönlich.
Unvermittelt ließ sie Gucky los und trat einen Schritt zurück. »Das funktioniert bei mir nicht.«
»Was ist los?« Der Terraner blickte sie fragend an. Irgendetwas hatte Cosmai Cetera aus der Konzentration gebracht.
Die Administratorin nickte dem Mausbiber zu. »Fragen Sie ihn.«
Rhodan sah zu seinem Gefährten und konnte sich schon denken, was geschehen war. »Gucky?«
»Schon gut, Perry. Meine Neugier war wieder stärker als meine Disziplin.«
Von Disziplin hielt Gucky bekanntlich nicht viel. Er zählte zwar über 300 Jahre, doch bei Ilts galt das immer noch als jugendliches Alter. Entsprechend verspielt war er.
»Du hast also geespert?«
»Verzeihung, Madame Administratorin«, beeilte Gucky sich zu sagen, für seine Verhältnisse außergewöhnlich förmlich. »Ich wollte nicht in Ihren Gedanken lesen. Es war ein Reflex. Aber beruhige dich, Perry, ich habe nichts entdeckt.«
Rhodan horchte auf. Nichts entdeckt? Das bedeutete, der begabteste bekannte Telepath hatte keinen Gedanken der Administratorin empfangen.
»Ich bin mentalstabilisiert«, erläuterte Cetera.
Die
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