PR Action 04 Festung Der Regenten
die Augen und konzentrierte sich auf die Gedankenimpulse der anderen Mutanten. Obwohl sie weit entfernt waren, fiel es ihm nicht schwer, sie zu espern. Rhodans Gruppe drang unbehelligt vor. Es gab keinen Feindkontakt.
Der Ilt stand in einem weit geschwungenen Ringkorridor, dessen geringfügige Krümmung darauf hindeutete, dass er nahe der Kuppelhülle lag. Nirgendwo gab es Markierungen oder Hinweisschilder. Gucky folgte dem Verlauf, bis er ein offenes Schott erreichte. Eine Halle lag dahinter, von versteckten Lichtquellen beleuchtet.
Von irgendwoher drang ein Geräusch an Guckys Ohren. Hielt sich jemand in der Nähe auf? Er empfing zwar keinerlei Gedankenimpulse, doch um ganz sicher zu sein, durfte er nicht teleportieren: Das dabei entstehende Geräusch hätte seine Anwesenheit verraten.
Leise huschte er durch den Torbogen und fand sich zwischen hoch aufragenden Maschinenzeilen wieder. Kontrollanzeigen verrieten den Bereitschaftsstatus. Gucky konzentrierte sich auf die verschwommenen Impulse, hinter denen er die Regenten vermutete. Ohne sie lokalisieren zu können, erlangte er Ge-
wissheit, dass sie nicht in der Nähe waren. Dafür vernahm er weitere Geräusche.
Sie stammten von Schritten. Schritten, die in seine Richtung kamen.
Rasch sah Gucky sich um und entdeckte eine Nische inmitten der Maschinenblöcke. Sie war eben so groß, dass ein Ilt darin Platz fand. Er drückte sich hinein, hielt den Atem an und lauschte dem Klang der sich nähernden Schritte. Ein Schatten fiel auf ihn herab, als eine Person den Einschnitt passierte.
Perry, ging es Gucky durch den Kopf.
Beinahe hätte er den Fehler begangen, aus seinem Versteck zu treten. Das war nicht Rhodan! Um ein Haar wäre er einem Perry nachempfundenen Täuscher aufgesessen, wie sie im Kampf um Trafalgar teilgenommen hatten, bevor die Letzten von ihnen geflohen waren.
Nachdem der Androide ihn passiert hatte, streckte der Mausbiber den Kopf aus der Deckung und vergewisserte sich, dass keine weiteren Kunstmenschen in der Nähe waren. Jetzt von hinten überrascht zu werden hätte ihm gerade noch gefehlt. Dann erst folgte er dem falschen Rhodan zur gegenüber liegenden Hallenseite. Der Androide blieb vor einem Schott stehen, das sich eine Sekunde später vor ihm auftat. Er trat hindurch.
Gucky hatte Zeit genug, einen Blick durch die Öffnung zu werfen. Weitere Androiden hielten sich in dem Raum auf der anderen Seite auf. Bildschirme und Holos waren zu sehen, dazu eine Einrichtung, die Gucky als Positroniken und Ortungsanlagen identifizierte. In einem taktischen Holo zeichneten sich in düsterem Rot zehn Markierungen ab. Der Ilt wusste sofort, um was es sich dabei handelte.
Die Shifts!
Dies war eine Ortungsstation, und die Kriegsandroiden hatten die Flugpanzer in ihrer Warteposition entdeckt. Planten sie einen Feuerschlag gegen die Shifts? Es war zu befürchten.
Das Risiko durfte Gucky nicht eingehen. Es war an der Zeit, sich in die Höhle des Löwen zu begeben!
Das Schott schloss sich und sperrte ihn aus.
Leise zog Gucky seinen Strahler, aktivierte den Schutzschirm seines Kampfanzugs und teleportierte.
*
Die Androiden quollen aus einem Durchgang, der sich wie aus dem Nichts heraus gebildet hatte, und stürzten sich auf die vier Männer. Verärgert gewahrte Rhodan ein paar ihm nachempfundene Täuscher unter den Angreifern.
»Alles in Ordnung, Sir?«, schrie Yokida gegen das Chaos an. Wie Sengu hatte er sich geistesgegenwärtig in Sicherheit gebracht.
»Fragen Sie nicht, schießen Sie!«, rief Rhodan zurück.
In Deckung liegend, visierte er einen mannsgroßen Androiden an und feuerte. Der im Impulsmodus verschossene Hochenergiestrahl bohrte sich in dessen gewölbte Tonnenbrust und warf ihn zurück.
Neben Perry lag Kakuta. »Das sind zu viele. Wir müssen weg von hier«, drängte er. »Geben Sie mir Ihre Hand, Sir, damit ich mit Ihnen teleportieren kann. Anschließend hole ich Tama und Wuriu.«
Rhodan ignorierte das Angebot. Ein Rückzug war der einfachste Weg, doch damit war auf Dauer nichts gewonnen. Der nächste Angriff konnte jederzeit an jeder beliebigen Stelle der Station erfolgen. Sie waren nicht hergekommen, um sich von einer Flucht in die nächste schlagen zu lassen.
»Wenn wir die Regenten aus ihrem Versteck locken wollen, müssen wir sie ärgern«, sagte er entschlossen zwischen zwei Schüssen. »Sie müssen begreifen, dass ihnen der Einsatz ihrer Androiden nicht mehr bringt als Zeitgewinn. Zwingen wir sie, uns persönlich
Weitere Kostenlose Bücher