PR Action 05 Lazarus Tod
die letzte Energie in seine Funkeinheit und wollte seinen Herrn wissen lassen, dass er seinen Auftrag nicht mehr zu Ende führen konnte.
Er wollte.
Doch aus der Funkeinheit kamen nur noch Fehlermeldungen zurück. Der Funkspruch konnte nicht mehr abgesetzt werden.
Eine letzte Nachricht traf in seinem Bewusstsein ein. Eine, deren Wahrscheinlichkeit mit hundert Prozent angegeben wurde: Stav-Iaco-2 hatte versagt.
*
Der Terraner schrie noch, als die Scheibe längst gesplittert war und der hirnähnliche Gewebeklumpen darunter aus der Kopfeinheit des Gegners quoll. Der Androide erstarrte endgültig. Das Leuchten seiner grünen Augen erlosch.
Rhodan ließ sich auf die Knie sinken. Aus der Platzwunde an seiner rechten Augenbraue rann das Blut ins Auge, ein grausamer Schmerz pochte in seinem Kopf.
Nur für einen Moment hatte er den Aktionsradius des Gegners falsch eingeschätzt. Zum Dank war er überrascht und mit der Schläfe gegen die Wand geschleudert worden. Der entscheidende Schlag war ihm nur mit letzter Kraft gelungen. Rhodan wusste selbst nicht, wo sie noch hergekommen war.
Nun musste er sich ausruhen. Nur kurz.
Plötzlich drang ein hohes Pfeifen in sein Bewusstsein.
Ein Alarm! Falls der Androide vor der Zerstörung noch einen Hilferuf gesendet hatte, musste Rhodan schnell verschwinden. Noch so einen Gegner würde er nicht überleben.
Er erhob sich eine Spur zu schnell, übergangslos wurde ihm übel. Sein Magen krampfte sich mehrmals zusammen, dann brach es aus ihm heraus. Rhodan beugte sich vor, hustete und spuckte Magensäure aus.
Stöhnend presste er sich die Hände an die Stirn. Die Zeichen waren eindeutig: Er hatte sich im Kampf eine Gehirnerschütterung zugezogen.
Unsicher stand er auf und wankte aus dem Materiallager. Aus dem Transmitterraum drang beißender Rauch, der sich langsam im gesamten Gang verteilte. Es war sinnlos, zurück in den brennenden Transmitterraum zu gehen. Der Androide hatte das Gerät zerstört, und ohne Schutzanzug hätte Rhodan dort ohnehin kaum noch etwas ausrichten können.
Blieb also nur das andere Schott. Sich an der Wand abstützend, stolperte er die letzten Dutzend Meter durch den dichter werdenden Rauch auf den Öffnungsmechanismus zu. Das Schott schwang auf und gab den Blick auf einen kleinen Raum frei, der durch eine etwa drei Meter breite Röhre dominiert wurde. In ihrem vorderen Ende war ein Durchlass angebracht.
Ein Antigravlift!
Rhodan schlüpfte hinein und schloss den Zugang hinter sich. Auch hier drang das Pfeifen des Alarms schmerzhaft in sein Gehör. Der Lift war ausgeschaltet. Rhodan zweifelte nicht daran, dass er ihn aktivieren konnte. Aber durfte er riskieren, weiteren Gegnern direkt in die Arme zu schweben?
Direkt neben dem Antigravlift war eine Leiter in die Wand eingelassen, die in einer Öffnung in der Decke verschwand.
Rhodans Blick pendelte zur Leiter und wieder zurück. Kurz wurde ihm schwindelig.
Dann erklomm er die erste Sprosse.
2. - 15. März 2166 Durch die Wüste
Mit einem tiefen Seufzer legte Rhodan den Kopf auf den Boden aus Metallplast und genoss die kühlende Fläche an seiner rechten Schläfe.
Der Aufstieg war eine Tortur sondergleichen gewesen. Hämmernde Kopfschmerzen hatten ihn mehrere Male an den Rand einer Ohnmacht gleiten lassen. Die geschätzten zehn Minuten, die er für die drei Dutzend Meter benötigt hatte, waren ihm wie Stunden vorgekommen.
Nun lag er ausgestreckt auf dem Boden eines nur spärlich eingerichteten Raumes. Durch eine kleine Luke fiel der Strahl einer grellen fremden Sonne herein. Die Luft roch stickig und aufgeheizt. Er war an der Oberfläche des Planeten angekommen, in einer Art Sicherheits- oder Wartungsschleuse.
Das Atmen fiel ihm schwer. Je stärker er Luft holte, desto heftiger tobten die Schmerzen in seinem Schädel.
Der Zellaktivator unterstützte ihn bei der Bekämpfung der Gehirnerschütterung, aber Rhodan war sich im Klaren darüber, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Jede weitere Belastung verzögerte den Heilungsprozess, brachte Schmerzen und weitere Probleme wie Gleichgewichtsstörungen und Übelkeit. Oder noch Schlimmeres.
Doch ihm blieb keine Wahl.
Nur kurz ausruhen, wieder zu Kräften kommen, dachte er. Nachdenken.
So sah also die Gegenstation des Transmitters, mit dem ihm in letzter Sekunde die Flucht aus der implodierenden Unterseekuppel geglückt war, aus. Seine Gegner, die so genannten Re
genten der Energie, waren - wie es schien - an einen anderen Ort
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