PR Action 08 Sternentod
verbrennen.
Lok-Aurazin ging über eine Felsplatte, die sich an einen Berghang schmiegte. Er folgte dem ansteigenden Sims bis zu einem Höhlensystem. Ein schauriger Ton lag in der Luft.
Der Boden bebte, die Erde arbeitete. Noch heute klagte sie über das, was man ihr vor Jahrtausenden angetan hatte.
Er achtete nicht darauf. In manchen Augenblicken überwältigten ihn Gefühle und die Erinnerungen, und Sekunden später verhielt er sich so emotionslos wie eine Maschine. Wie auch jetzt: Er dachte klar und sachlich. Nicht einmal eine Strategie war nötig, um das Futter an sich zu bringen. Lok-Aurazin drang in die Höhlen ein und wurde in seiner Erwartung bestätigt.
Magadu. Narren! Willkommenes Futter. Ganz in der Nähe.
Der Prim tastete nach seinem doppelt V-förmigen Stirnreif, dem Reegon. Die Hellquarze flüsterten und durchpulsten ihn mit ihrer Macht. Die Lenksteine verrieten ihm die Gegenwart
anderer Hellquarze, ließen ihn intuitiv ihre Anzahl und Entfernung erfassen. Dazu war keine große Anstrengung nötig, auch nicht zum Auffinden der Magadu.
Alles geschah wie von allein, beinahe beiläufig. So war das erhabene, gottgleiche Wesen der Regenten. Dank einer genetischen Manipulation konnten nur sie allein die Hellquarze steuern. Lok-Aurazin tastete nach der Energie der Magadu-Quarze und stellte fest, dass sich erhebliche Energiemengen darin gesammelt hatten.
»Ich nehme euch alle«, wisperte er, dann brach die Attacke der Magadu über ihn herein.
Lok-Aurazin lachte. Seine Kinn-Donate vibrierten. Er war ihnen unendlich weit überlegen. Gleichzeitig empörte es ihn, dass sie das Kamée-Symbol trugen. Das Kamée war das Zeichen des Imperiums, und solange dieses nicht wieder existierte, war es für ihn tabu.
Die Magadu waren schwach, unwürdig. Und der Prim verachtete sie dafür.
Ihr Versuch, sich ihm entgegenzustellen, war sinnlos. Sie waren nicht einmal klug genug, die Flucht zu ergreifen. Innerhalb weniger Minuten schaltete der Kriegsherr sie aus und verlud sie auf eine Schwebeplattform, die er mit einem Energieschirm sicherte.
Er hatte seine Ernte eingefahren, wie erwartet. Doch es reichte noch nicht. Die Regenten brauchten mehr Futter, viel mehr: Damit es dem großen Zweck dienen konnte, sobald es nötig wurde.
*
Perry Rhodan atmete schwer. Gucky und er waren zwischen nacktem Gestein herausgekommen, irgendwo an der Planetenoberfläche. Es war düster und viel heißer als im Schwimmen-
den Tempel der Grall. Er brauchte ein paar Sekunden, um sich an die Temperatur zu gewöhnen, und fragte sich, ob dies der geeignete Ort für ein Treffen mit den Magadu war.
Nein, dachte Rhodan. Nicht die Planetenoberfläche. Sie waren in einer Höhle gelandet. Er entdeckte mehrere Durchgänge. Von dort drang Licht herein, sonst wäre es völlig dunkel gewesen. Perry vernahm ein blubberndes Geräusch.
»Heiße Quellen«, sagte Gucky. »Hier stinkt es noch viel schlimmer als oben bei den Priestern. Das ist nichts für eine empfindliche Iltnase.«
»Wenn du willst, kannst du zum Nest der Besinnung springen und mich später abholen. Wir halten Gedankenkontakt.«
»Nichts da, Perry. Die Magadu sind harmlos, trotzdem lasse ich dich nicht mit ihnen allein. Ihre Furcht zeigt, dass die Regenten der Energie in der Nähe sind. Was willst du ohne mich gegen Lok-Aurazin ausrichten?«
»Ich sehe niemanden. Wir sind allein, Kleiner. Bist du sicher, dass du uns an den richtigen Ort gebracht hast?«
Nickend deutete Gucky zu einem Durchgang, wo Rhodan die Bestätigung erhielt. Er entdeckte einen tanzenden Schatten, dem eine humanoide Gestalt folgte, größer als ein Mensch.
»Wir danken euch für euer Kommen«, sagte sie auf Arkoni-disch. »Ich bin Tousaam von den Dreiunddreißig. Kommt und folgt mir.«
Rhodans Zweifel erloschen. Es war ein Magadu, der sie empfing, auch wenn er in dem düsteren Licht anders aussah als diejenigen, die er schon kennengelernt hatte.
Einzig der unbeholfene Gang war typisch. Das Wesen bewegte sich starr und staksig, ruckartig und insgesamt langsamer als Terraner. Was Rhodan beim ersten Mal bizarr vorgekommen war, hatte er kurz darauf als auf eigene Art elegant eingestuft.
Er gab Gucky einen Wink und folgte dem Magadu, in eine angrenzende Höhle. Der Mausbiber schritt hinter ihnen her.
Tageslicht empfing die Gefährten in der Nebenhöhle. Sie war nur zum Teil geschlossen und gestattete den Blick nach draußen, über einen Abgrund hinweg auf eine gegenüber liegende Felswand. Schroffe Formationen
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