PR Action 10 Falkans Verderben
musterte den Mutanten mit sofort aufkeimender Sorge.
»Tako? Gibt es Probleme? Sie sehen so geistesabwesend aus. Ist Ihnen nicht gut?«
*
Tako Kakuta betrachtete die Hundertäugige Erhabenheit der Tausend Sterne mit unverhohlener Skepsis - aber er musste nicht fürchten, dass Athurn del Falkan dies überhaupt bemerkte, geschweige denn ahndete. Der Herrscher Falkans behandelte die Begleitpersonen des Großadministrators meist wie Luft, selbst wenn es sich um Angehörige des terranischen Mutantenkorps handelte.
Wie schlechte Luft, präzisierte Kakuta sein diesbezügliches Empfinden. Im Grunde war es ihm aber egal. Weil ihm beinahe alles egal geworden war, seit .
Er verdrängte den Gedanken an Jiang Zhou. Er versuchte es zumindest, versuchte sich selbst einzureden, dass er dies könne
- aber die bittere Wahrheit war, dass sie allgegenwärtig war in seinem Denken. Nicht einmal im Schlaf vergaß er, was mit ihr passiert war. Ihr Tod suchte ihn in schlimmsten Albträumen heim.
Weil alles richtig gewesen war. Alles! Wann würde er je wieder eine Person kennenlernen, bei der die »Wellenlänge« einfach stimmte?
Während ein Teil seines Gehirns dem Gespräch der anderen folgte - ja, sich sogar daran beteiligte -, dachte Tako an Perry Rhodan. Auch wenn es schon weit über ein Jahrhundert zurücklag: Der große Mann Terras hatte ebenfalls einst einen schweren Verlust erlitten. Noch heute machte ihn die Erinnerung daran mitunter traurig, wehmütig und melancholisch.
Rhodan hatte damals eine Frau geliebt - und verloren: Die Arkonidin Thora hatte seinen Werdegang vom einfachen amerikanischen Astronauten bis hin zum Kopf der Dritten Macht und heutigen Führer der über hunderte Welten verteilten und doch geeinten Menschheit entscheidend mit beeinflusst.
Tako hatte die streitbare, aber auch humorvolle und geistreiche Frau in jenen aufregenden Jahren selbst kennen und schätzen gelernt. Alles war im Auf- und Umbruch gewesen, und doch hatte sie Rhodan über alles geliebt, und sich letztlich für ihn und die Menschheit - der sie nicht einmal entstammte -geopfert.
Wie sie war Jiang zum Opfer geworden. Doch die asiatische Medikerin hatte es nicht selbst bestimmt, sondern war geopfert
worden.
Sie hatte leben, hatte weiterleben wollen! Mit ihm .
Tako spürte, wie sich alles in ihm verkrampfte. Für Sekunden schloss er die Augen.
»... nicht gut? Tako? Was ist los? Haben Sie überhaupt gehört, was entschieden wurde?«
Es dauerte eine Weile, bis er begriff, dass sein Chef schon länger auf ihn eingeredet haben musste. Er räusperte sich und straffte seinen Körper. Mit entschuldigender Miene sah er Rhodan an. »Ich war in Gedanken, es tut mir leid, Sir, ich .«
»Es braucht Ihnen nicht leid zu tun, Tako.«
Rhodan nickte ihm zu. Ein Blick in die Augen des Großadministrators verriet Kakuta, dass er ihm nichts verheimlichen konnte. Auch ohne telepathische Fähigkeiten schien der charismatische Mann zu wissen, woran der Weggefährte und Freund gerade hatte denken müssen. Aber er drang nicht weiter in Tako ein, sondern respektierte, was dessen Körpersprache sich erbat: nicht darauf angesprochen zu werden, es mit sich allein ausmachen zu dürfen.
»Ich weiß, dass Sie sich im Ernstfall keine Blöße geben. Ich würde Ihnen immer und blind mein Leben anvertrauen. Sie mir Ihres auch?« Er lachte und zwinkerte Kakuta zu.
»Jederzeit, Sir, jederzeit!« Der Mutant erkannte, dass das Thema Jiang Zhou damit vorerst ad acta gelegt war. Er musste sich zusammenreißen.
»Dann kann mir nichts mehr passieren.« Rhodans Lächeln wich einer entschlossenen Ernsthaftigkeit. »Mantor gibt Ihnen jetzt eine genaue Beschreibung der Umgebung, in die Sie uns bringen müssen. Zunächst mich und Athurn, danach Cosmai Cetera und Noarto. Am Zielort wird aller Voraussicht nach die teure Gattin unseres Gastgebers gefangen gehalten. Mantor springt aus eigener Kraft.« Rhodan drehte den Kopf. »Mantor?«
Aus dem Hintergrund näherte sich der Regentengardist. Tako betrachtete ihn mit fast so gemischten Gefühlen, wie er sie Athurn entgegenbrachte, den er einfach nicht einzuschätzen vermochte. Einerseits schien der Fürst ehrlich um seine Gemahlin besorgt, andererseits erweckte er mitunter den Eindruck, dass er sie als lästigen Hemmschuh betrachtete, der ihn daran hinderte, konsequent den Weg zu beschreiten, für den er sich am liebsten entschieden hätte.
Athurn hasste die Regenten der Energie in etwa so .
... wie Tako Kakuta den Ara Noarto
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